Es ist eine schwierige Abwägung: Sollten Container für eine Feuerwache in einen Park gebaut werden? Die Versäumnisse liegen eigentlich tiefer.
Neuer StandortFeuerwache im Park – davon sollte die Stadt Köln die Finger lassen


Die Feuerwache in der Innenstadt.
Copyright: Matthias Hendorf
Bei aller Not: Es kann und darf keine Lösung sein, in einem öffentlichen Park in der Innenstadt für Jahre Container für eine Feuerwache aufzustellen. Sei es auch nur übergangsweise und sei es auch nur für einen Teil der Fläche. Das gilt auch für die Grünfläche an Sankt Pantaleon, die an der Stelle eine wichtige Funktion zur Erholung hat.
Ja, die Feuerwehr muss schnell zum Einsatzort kommen, im Zweifel entscheiden Sekunden über Tod oder Leben. Das steht an erster Stelle. Punkt. Deshalb ist es verständlich und richtig, wenn die Verwaltung alle Alternativen prüft. Die Sicherheit der Kölnerinnen und Kölner muss gewährleistet sein.
Es ist und bleibt eine schwierige Abwägung. So viel ist klar. Es gibt kein Schwarz oder Weiß.
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Kölner Feuerwache: viele Provisorien
Trotzdem: Im Ergebnis müssen Container in Parks die absolute Ausnahme sein. Am besten lässt die Stadt aber komplett die Finger davon.
Zumal für die Provisorien in der Stadt bisher nahezu immer gilt: Stehen sie einmal, bleiben sie länger. Siehe die Bundespolizeiwache am Hauptbahnhof. Siehe die Schulcontainer im Bürgerpark Nord. Oder siehe die Mutter aller Kölner Provisorien, den Musical Dome am Breslauer Platz.
Auch beim Neubau der Feuerwache Innenstadt an ihrem bisherigen Standort wird es wie üblich bei solchen komplexen Großbauprojekten ziemlich sicher länger dauern als gedacht.
Verantwortung bei der Stadt Köln
Deshalb ist es wichtig, dass der Interimsstandort sowohl für die Feuerwehrleute angemessen ist, aber ebenfalls nicht die pickepackevolle Innenstadt einer weiteren wertvollen Grünfläche beraubt. Der Einschnitt für das Areal an der Löwengasse erscheint zumindest auf den ersten Blick weniger schlimm.
Dass die Stadt den Umbau der früheren Kaufhof-Zentrale zum Interim aus Zeit- und Kostengründen verworfen hat, ist deshalb zumindest ärgerlich. Das Gebäude steht ja in Nachbarschaft zur Rettungswache.
Was aber viel schlimmer ist: Notsituationen wie die aktuelle fallen nicht vom Himmel. Die Verwaltung, und das ist keine neue Erkenntnis, kümmert sich nicht ausreichend um ihre Gebäude. Natürlich gibt es Zwänge, nicht für alle Gebäude ist gleichzeitig Geld da.
Doch dass die Betriebssicherheit einer Feuerwache über Jahre gefährdet ist und der Feuerwehrchef davon spricht, dort könne nicht mehr vernünftig gearbeitet werden: Das ist ein Skandal. Und dafür trägt in der Vergangenheit und heute nur einer die Verantwortung: die Stadtverwaltung.