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Feier im Kölner Dom trotz SicherheitsmaßnahmenSternsinger setzen sich für Kinder im Amazonas ein

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen in ein Polizeibeamter vor verkleideten jungen Kindern. Es geht um die Aussendung der Sternsinger im Kölner Dom.

Die Aussendung der Sternsinger im Kölner Dom lief unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen ab.

Die feierliche Aussendung der Sternsinger hat trotz der aktuell verschärften Sicherheitsmaßnahmen im Kölner Dom statt gefunden.

Trotz der verschärften Sicherheitskontrollen fand am Donnerstag (28. Dezember) die Aussendungsfeier der Sternsinger im Kölner Dom statt. Nach Erkenntnissen der Behörden hatte eine islamistische Gruppe offenbar einen Anschlag auf den Kölner Dom an Silvester oder Weihnachten geplant. Angesichts der aktuellen Situation wurden demnach alle jungen Sternsinger und ihre Betreuer und Eltern beim Einlass und später auch beim Ausgang von Polizeibeamten durchsucht.

Taschenkontrollen am Kölner Dom

Nach einer ausführlichen Taschenkontrolle am Haupteingang begann die Vorfeier der Sternsinger mit einer musikalischen Einstimmung durch eine Band aus Rommerskirchen unter der Leitung von Melanie Dietershagen. Sie stimmten die Besucher mit „O du fröhliche“ und „Gloria in excelsis Deo“ auf die Sternsinger ein.

Erzbischof Rainer Maria Woelki sagte in seiner Predigt zu den Kindern und Eltern: „Ich bin dankbar, dass ihr alle unter diesen besonderen Umständen hier seid. Vor einigen Tagen hat der Kölner Dom eine Warnung bekommen über eine terroristische Drohung. Dass wir trotzdem hier gut und sicher Gottesdienst feiern, verdanken wir den Polizisten und Polizistinnen. Sie werden auch an den kommenden Tagen über Silvester und vielleicht bis zum 6. Januar beim großen Fest der heiligen drei Könige den Dom schützen.“

Sternsinger im Kölner Dom singen für einen guten Zweck

Drei Kinder, verkleidet als die Heiligen Drei Könige, stimmten gemeinsam den Beginn der Aussendungsfeier an. Zusammen sangen sie im Wechsel mit der Band Kirchenlieder wie „Halleluja“, gewidmet für Kinder und Menschen im Amazonas-Gebiet.

Die jungen Sternsinger, die aus verschiedenen Kirchen-Gemeinden aus dem Raum Köln und Bonn kommen, machten auf die Bedeutung des Umweltschutzes aufmerksam – wobei sie den Fokus auf die Amazonasregion und deren Bedrohung durch Brandrodung und Abholzung legten. Die Sternsinger waren allesamt gekleidet wie die heiligen drei Könige mit lagen Umhängen, Kronen, Turbanen und Sternenzeptern. Das Motto der Aktion „Dreikönigssingen 2024“ lautet „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“.

„Ich finde gut, dass viele Kinder mehr Sachen kriegen wie Süßigkeiten und überhaupt Essen. Ich bin aber auch traurig, dass nicht alle Kinder ein Zuhause haben. Jedes Kind sollte sich gut fühlen und nicht alleine sein“, sagt die achtjährige Marlene Plück aus Erftstadt. Sie ist eine von rund 100 Sternsingern, die bei der Aussendungsfeier dabei waren. In den nächsten Tagen werden die Sternsinger losziehen, um die Häuser ihrer Stadt mit „Christus Mansionem Benedicat“ – also „Christus, segne dieses Haus“ gegen eine Spende zu segnen.

Aktion Sternsinger bringt 1,31 Milliarden Euro ein

Die Aktion „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ wurde organisiert vom Jugend-, Schul- und Hochschulpastoral des Erzbistums Köln. Die Aktion, die seit 1959 besteht, hat bereits rund 1,31 Milliarden Euro für benachteiligte Kinder und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gesammelt.

Mit den Mitteln werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Die Solidaritätsaktion wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.