Nach etwa einem halben Jahr hat das Theaterunternehmen Mehr-BB-Entertainment mehr als 500.000 Tickets für das Musical verkauft.
Musical DomeWarum den Machern von Moulin Rouge ausgerechnet Köln am Herzen liegt
Es war der beste Start eines Musicals in Deutschland innerhalb der vergangenen 20 Jahre: Nach etwas mehr als einem halben Jahr hatte das Theaterunternehmen Mehr-BB Entertainment für „Moulin Rouge!“ auf dem Breslauer Platz bereits mehr als eine halbe Million Tickets verkauft. Diesen Erfolg schreiben die Verantwortlichen auch dem besonders attraktiven Standort des Musical Dome zu, der sich am Rhein und unmittelbar neben dem Kölner Hauptbahnhof befindet.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, spielt die Stadt für das Unternehmen inzwischen eine so zentrale Rolle, dass es den Hauptsitz jetzt von Düsseldorf und Mannheim nach Köln verlegen wird. Der aus den beiden Ursprungsfirmen zusammengesetzte Name Mehr-BB Entertainment wird bei dieser Gelegenheit verschwinden und durch den Namen des britischen Mutterkonzerns ATG Entertainment ersetzt.
Weltweite Top-Show für Köln
„Köln hat sich über die Grenzen NRWs hinaus als Kulturstadt einen Namen gemacht, daher setzen wir auch zukünftig auf diesen Standort“, sagt Joachim Hilke, Vorsitzender der Geschäftsführung von ATG Entertainment Zentraleuropa, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Von der noch stärkeren Vernetzung mit dem Mutterkonzern verspreche er sich sehr viel. „Teil eines großen Konzerns zu sein, hilft dabei, die Rechte an Top-Shows zu bekommen“, sagt Hilke. So läuft etwa „Moulin Rouge! – Das Musical“ auch an Theatern in London und New York. Ein kleines Unternehmen würde den Zuschlag für eine weltweit erfolgreiche Produktion eher nicht erhalten, so die Einschätzung des Managers.
Alles zum Thema Breslauer Platz
- Internes Schreiben „Alarmstufe Orange“ beim Kölner Agrarhändler RWZ
- Haftbefehl und kein gültiger Aufenthaltsstatus Bei Kontrolle geflohen – Polizei nimmt Mann am Hauptbahnhof Köln fest
- Bereiche „zu groß bemessen“ Gericht untersagt Kölner Polizei Videoüberwachung in Seitenstraßen
- Rücktritt des Kunstbeirats Vielleicht lieben die Kölner das Schmuddelige einfach zu sehr
- Sozialtag Troisdorfer Schüler begegneten Obdachlosen und Einsamen
- Kölner Hauptbahnhof Raucher auf Zug-Toilette löst Großeinsatz der Feuerwehr aus
- Alte Liebe rostet nicht Der Kölner Jost Brodbec fuhr mit seinem „Adenauer-Mercedes“ bis zur Atlantikküste
ATG betreibt in Großbritannien, den USA und Deutschland insgesamt 64 Spielstätten. Dazu zählen unter anderem sieben Häuser am Broadway in New York, mehrere historische Theater im Londoner West End und der Musical Dome in Köln. Da sich die wenigsten Menschen ein Musical zweimal anschauen, leben diese vor allem von Zuschauerinnen und Zuschauern, die eigens für die Aufführung anreisen. Hilke sieht „Moulin Rouge“ daher auch als einen bedeutenden Tourismus- und Wirtschaftsfaktor für Köln, da das Musical Menschen in die Stadt locke, die dann oft auch in einem der Hotels übernachten.
Vertrag für das „Blaue Zelt“ in Köln läuft noch bis Februar 2026
Der Breslauer Platz am Hauptbahnhof gilt daher als idealer Standort für ein Musical-Theater. Die Stadt Köln hatte den Vertrag für das Grundstück, das ihr gehört, zuletzt Ende des vergangenen Jahres bis zum 28. Februar 2026 verlängert. Dann müsste ATG das Gelände räumen, um in das derzeit noch vom Opernhaus als Ausweichspielstätte belegte Staatenhaus in Deutz umzuziehen.
Doch ob die Zeit zwischen dem Auszug der Oper und dem bislang geplanten Auszug aus dem blauen Musical-Zelt am Breslauer Platz für eine Sanierung des Staatenhauses reichen wird, ist fraglich. „Wir wollen nach dem Auszug der Oper das Staatenhaus umbauen. Wichtig ist für uns ein möglichst nahtloser Übergang vom Breslauer Platz nach Deutz“, sagt ATG-Chef Joachim Hilke. „Wir wollen am Breslauer Platz so lange spielen, wie es möglich ist.“
Möglicherweise könnte der 1996 nur für wenige Jahre geplante Musical Dome also nach Februar 2026 noch ein weiteres Mal in die Verlängerung gehen.