Jecke ziehen beim Südstadtzug „Jan un Griet“ an Weiberfastnacht durch die Straßen. Wir haben alle Infos zum Karnevalszug in Köln im Überblick.
Karneval 2024Alles zum Kölner Südstadtzug „Jan un Griet“ an Weiberfastnacht
Schon an Weiberfastnacht, wenn das Rheinland ins geordnete Chaos stürzt, zieht auf der Severinstraße der erste Zug durch die Stadt. Ihm geht ein besonderes Schauspiel voraus: Das Reiterkorps Jan von Werth von 1925 stellt zu Beginn des Zugs die Legende von Jan und Griet dar.
Die geht – in der Kurzform – so: Während des Dreißigjährigen Kriegs, der von 1618 bis 1648 in Europa wütete, machte der Bauernsohn Jan der schönen Magd Griet einen Heiratsantrag, doch die lehnte ab, weil er in ihren Augen nichts zu bieten hatte.
Jan wurde Söldner bei den Spaniern, die gegen die Niederlande kämpften. Er stieg bis zum General auf. Eines Tages kehrte er nach Köln zurück und ritt hoch zu Pferde und samt Gefolge in der Stadt ein.
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Zufällig traf er auf Griet, die noch immer nicht verheiratet war. Die Marktfrau erkannte die verpasste Gelegenheit und Jan sagte seinen bekannten Spruch: „Griet, wer et hätt gedonn!” Griet antwortete mit dem nicht minder berühmten Satz: „Jan, wer et hätt gewoß!”
Bis heute ist der Ausruf „Wer et hätt jewoss, der et hätt jedonn“ in der Domstadt ein Synonym für verpasste Gelegenheiten. Jedes Jahr stellt das Reiterkorps auf dem Chlodwigplatz vor der Vringspooz diese Szene nach.
Südstadtzug „Jan un Griet“ 2023: Zugweg und Uhrzeit
Das Schauspiel beginnt um 13.30 Uhr, der anschließende Zug über die Severinstraße, den Waidmarkt, die Hohe Pforte und die Cecilienstraße beginnt etwa eine Stunde später, wenn die Bühne fortgeräumt ist. Jan und Griet werden, ähnlich wie ein Prinzenpaar, meist von einem Ehepaar dargestellt.
Südstadtzug „Jan un Griet“ in Köln: Tipps zur Aufstellung
Wer das nicht verpassen möchte, sollte sich bereits am Vormittag einen Platz vor der Severinstorburg sichern, denn der Chlodwigplatz ist an Wieverfastelovend voll, der Bereich vor der Bühne muss extra abgesperrt werden.
Entlang des Zugwegs können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer unter die feiernden Jecken mischen. 25 Gruppen nehmen jedes Jahr teil, insgesamt sind es etwa 400 Personen. Meist kommen befreundete Vereine des Reiterkorps von 1925, darunter ist traditionell auch die Musikgruppe „Guggamusik Meenzer Rhoigeister“, die, richtig gelesen, aus Mainz in die Domstadt kommt.
Südstadtzug „Jan un Griet“ 2023: Ein Rückblick
2023 fand die Neuauflage nach der Pandemie statt, mehr als ein Dutzend Vereine nahmen bei prächtigem Wetter teil, nicht nur deswegen waren das Schauspiel und der Zug gut besucht.
Hier wird danach in der Kölner Südstadt weiter gefeiert
Zwischen 15.30 Uhr und 16 Uhr löst sich der Zug auf. Gefeiert werden kann im Vereinslokal des Reiterkorps Jan von Werth, dem Gasthaus „Zum Jan“ in der Thieboldsgasse 137. Die Südstadt ist raderdoll, weswegen sich dafür auch jede weitere Kneipe an Weiberfastnacht anbietet.
Südstadtzug „Jan un Griet“: Packliste
5 Dinge, die Sie auf jeden Fall dabei haben sollten:
- Tragebeutel für Kamelle (am besten zum Umhängen, dann hat man die Hände frei)
- Kleiner Regenschirm, Regenponcho o. ä.
- Alkoholfreie Getränke und kleine Snacks für plötzlichen Heißhunger
- Taschentücher
- Statt Portemonnaie besser einen speziellen kleinen Geldbeutel und nur die nötigsten Papiere einpacken.