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Urban-Gardening-Projekt in Köln„Wachsenring“ ist ein Modell für die Stadt

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Wachsenring

Zwei Gärtnerinnen pflanzen vorgezogene Paprika und anderes Gemüse ein.

Neustadt-Süd – Es hat alles ein bisschen länger gedauert als gedacht. Aber Gärtnern ist nicht zuletzt auch eine Geduldsprobe. Aber jetzt geht es los: Das Team des „Wachsenrings“ hat mit einem Sommerfest den Gemeinschaftsgarten auf dem Grünstreifen zwischen den beiden Armen des Sachsenrings eröffnet. Sechs Pflanzkisten auf Palettenbasis stehen nun schräg gegenüber vom Schwarzkopf-Hochhaus auf der Wiese neben dem Trafo-Häuschen.

Die Gärtnerinnen und Gärtner studieren in Köln, wohnen im Schmittmann-Kolleg am Sachsenring und möchten mit dem Gemeinschaftsgarten ihr Wohnumfeld aufwerten. Eine von ihnen ist Marie, die an einer Pflanzkiste steht und vorgezogene Paprika setzt. Die Kisten haben einen Quadratmeter Beetfläche. „Wir haben Pflücksalat gepflanzt, der jetzt schon kommt. Heute kommen Zucchini, Radieschen, Mohrrüben, Erbsen und Bohnen dazu.“ Auf einem Tapeziertisch stehen Schüsseln mit Salaten. Es geht entspannt zu auf dem Fest. Daran ändern auch die ständig vorbeirauschenden Bahnen nichts. Der neue Gemeinschaftsgarten liegt unmittelbar neben den Gleisen der Linien 15 und 16. Zu Spitzenzeiten sind dort 25 KVB-Bahnen pro Stunde unterwegs. Marie stört das nicht. „Ich bin froh, dass wir für unsere Initiative einen Platz in der Nähe des Kollegs gefunden haben.“

Regeln für die Gärtner sind streng

Die Zahl der Kisten soll im nächsten Jahr erhöht werden. Die Verwaltung hat ihr Einverständnis für die Anlage des Gartens in einer öffentlichen Grünfläche gegeben. „Die Politik hat entschieden, dass sie Urban-Gardening-Projekte möchte. Und wir als Verwaltung haben die Aufgabe, diesen Wunsch umzusetzen“, erklärt Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen.

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Man gehe pragmatisch vor: Auf Flächen, die beispielsweise intensiv zum Fußballspielen genutzt würden, werde man das Gärtnern nicht erlauben. Die Regeln für die Gärtner im Pachtvertrag mit der Stadt sind streng. Sie dürfen laut Verwaltungsvorlage auf acht und zwölf Quadratmetern in Hochbeeten pflanzen, die mobil sein müssen. Im umlaufenden Abstand von einem Meter an den Beeten sind die Gärtner für die Müllbeseitigung verantwortlich. Außer den Beeten ist kein Außenmobiliar wie etwa Stühle und Tische gestattet.

Verwaltung stellt 6000 Euro für einen Wasseranschluss

Dass die Bezirksvertretung den Garten will und unterstützt, wurde bereits im April des vergangenen Jahres deutlich. Damals beschlossen die Politiker, „Wachsenring“ aus dem Topf für Stadtverschönerung 6000 Euro für einen Wasseranschluss zur Verfügung zu stellen. Mildred Utku von den Grünen freute sich beim Sommerfest über den Erfolg der Initiative. Und will noch mehr: „Es wäre schön, wenn es Gemeinschaftsgärten auf allen Grünflächen entlang des Rings gäbe.“