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Karneval in Corona-ZeitenZoch-Pläne für das Rhein-Energie-Stadion stoßen auf Skepsis

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Der 1.FC Köln fährt mit beim Rosenmontagszug – hier Trainer Markus Gisdol im Februar 2020.

  1. Wegen der Corona-Pandemie stehen die Kölner Karnevalisten vor großen Herausforderungen, Veranstaltungen mit Hygieneabständen zu ermöglichen.
  2. Als eine Möglichkeit ist ein Rosenmontagszoch im Rhein-Energie-Stadion in Betracht gezogen worden – Die Pläne waren allerdings noch nicht weit gediehen.
  3. Angesichts steigender Infektionszahlen haben Veranstaltungen in fünf Monaten für Zugleiter Holger Kirsch noch keine Priorität – wichtiger ist ihm ein anderes Datum.

Köln – Seit zwei Monaten befasse man sich mit „konkreten Planungen für ein Rosenmontagsfest im Stadion“, hatte Zugleiter Holger Kirsch am Mittwoch auf Nachfrage erklärt, nachdem aus Düsseldorf ähnliche Pläne verkündet worden waren. In den Augen vieler Mitgliedsgesellschaften des Festkomitees ein zumindest merkwürdiger Zeitpunkt, um über etwas zu diskutieren, was noch fünf Monate hin ist: Die Corona-Zahlen steigen, der FC hat bisher noch nicht vor Publikum gespielt, und über ein Konzept der Stadt den öffentlichen Raum am 11.11. betreffend ist noch nichts bekannt. Am 6. Oktober wird sich erneut der von OB Reker einberufene Runde Tisch treffen: dabei sind etwa Vertreter des Corona-Krisenstabs, Wirte und Karnevalsfunktionäre. In diesem Zusammenhang hat zumindest das Festkomitee (FK) seine Hausaufgaben gemacht und alle öffentlichen Feiern abgesagt.

Man habe die Stadion-Idee bereits mit Vertretern der Stadt und der Sportstätten besprochen. „Aber derzeit ist es für eine Veröffentlichung dieser Planungen aus unserer Sicht einfach noch zu früh“, hatte Kirsch gebremst. Aus Sicht des FK kommt die Bekanntgabe aus Düsseldorf zur Unzeit. Zumal die Mitglieds-KGs bisher nicht einbezogen sind und über die Pläne des FK nur spekulieren können.

11.11. steht im Vordergrund

Soll das ein richtiger Zoch werden? Oder nur eine TV-taugliche Präsentation der Persiflage-Wagen? Kann man mit den Wagen überhaupt ins Stadion fahren? Und wie soll man Kamelle auf die Tribünen bekommen? Man könne sich kaum vorstellen, dass die Emotionen eines Rosenmontagszugs ins Stadion übertragbar wären, ist aus den KGs zu hören. Natürlich will niemand etwas von vornherein ablehnen, von dem er kaum etwas konkretes weiß.

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Allerdings stehen andere Fragen derzeit im Vordergrund: Wie sehen die Vorgaben der Stadt für den 11.11. aus? Was geht in den Sälen, und was nicht? Erst dann kann man die vorhandenen Pläne für den Herbst aus der Schublade holen und umsetzen. Was Rosenmontag passiert, ist noch nachrangig. (stef)