„Verrückt, dass das 25 Jahre gedauert hat“: In der Live Music Hall feiern 900 Jecke beim „Loss mer Singe“-Finale die Sieger-Bands.
Kölner KarnevalZum ersten Mal in 25 Jahren gewinnt eine Sängerin bei „Loss mer singe“
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Sängerin Nici Kempermann hat mit ihrer Band Kempes Feinest „Loss mer singe“ gewonnen.
Copyright: Thilo Schmülgen
Zum ersten Mal in 25 Jahren hat eine Band mit Frontfrau bei „Loss mer singe“ gewonnen: Kempes Feinest mit Sängerin Nici Kempermann sicherten sich den Sieg deutlich mit insgesamt 27.328 Stimmen. Schon bei den „Loss mer singe“-Vorrunden in mehr als 70 Kneipen, nicht nur in der Region, sondern auch in Berlin, München und Hamburg, hatte sich diese Premiere abgezeichnet.
Am Samstagabend vor 900 Jecken in der Live Music Hall stürmte Kempermann mit ihrer Band um kurz vor Mitternacht auf die Bühne, um den Siegersong „Wenn et Leech usjeiht“ gemeinsam mit dem Publikum zu singen - inklusive A-Cappella-Zugabe.
„Es ist verrückt, dass das überhaupt 25 Jahre gedauert hat, aber jetzt ist es einfach nur schön und ich hoffe, es ebnet einen Weg für alle Mädels da draußen, die Bock drauf haben, Musik und auch kölsche Musik zu machen. Irgendwann funktioniert's“, sagte Kempermann. Den zweiten Platz gewannen King Loui mit ihrem Party-Hit „Konfetti in der Hand“, den dritten Platz Kasalla mit ihrer Ballade „Ding Südkurv“, in der sie die bedingungslose Liebe zu ihren Kindern besingen.
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Seit zehn Jahren gibt es Kempes Feinest, bestehend aus Kempermann sowie Gitarrist Tom Ederer, Schlagzeuger Victor González, Keyboarder Thomas Gwosdz und Bassist Vincent Themba. Seit 2001 gibt es „Loss mer singe“, das in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen unter dem „Silverjeile Zick“-Motto feiert, eine Anspielung auf „Superjeile Zick“, das erste „Loss mer singe“-Siegeslied im Jahr 2001 von Brings.
Insgesamt standen 22 Lieder in dieser Session zur Auswahl (hier gibt es eine Auswahl neuer hörenswerter Songs in dieser Session). Das Prinzip von „Loss mer singe“: Jedes Jahr werden aus Hunderten neuen kölschen Liedern von der Vereins-Jury rund 20 Lieder ausgesucht, um sie den Jecken in den Kneipen vorzustellen, die dann über die besten Lieder abstimmen.
„Loss mer Singe ist ja quasi die Publikumsentscheidung, ob dein Song cool ist oder nicht“, würdigte Kempermann die Bedeutung von „Loss mer singe“ für kölsche Bands. „Wir sind mit Kempes Feinest seit zehn Jahren unterwegs, wir waren neunmal bei Loss mer singe dabei und hatten uns mittlerweile wirklich mit einem schönen 17. Platz zufriedengestellt“, so die Sängerin scherzhaft: „Es war immer so: Hauptsache dabei! Aber jetzt wollen wir einfach jedes Jahr mehr. Jetzt kann doch nur noch die Weltherrschaft kommen.“ (sbs)