Das Porzer Stadtgymnasium wurde bei der Schulpremiere von „Loss mer singe“ zum ersten Satelliten im karnevalistischen Universum.
Singend die jecke Tradition erleben„Loss mer singe“ feiert Premiere an Porzer Gymnasium
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Das Porzer Dreigestirn ermunterte die Jugend, Teil des karnevalistischen Brauchtums zu werden nach dem Motto „Nur met uns kann Kölle funkele“.
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Oben! Unten! Links! Rechts! Und beim Singen immer schön in Bewegung bleiben! Schnelle jecke Hits zum Mittanzen wie „Oben Unten“ von den Räubern kamen bei der Porzer Schulpremiere von „Loss mer singe“ besonders gut an. Im närrischen Gewühl vor der Bühne im pädagogischen Zentrum des Stadtgymnasiums flogen die Arme singender Rentiere, Seejungfrauen und Panther zur Musik in die Höhe, die Texthefte brauchten die kostümierten Mädchen und Jungen an dieser Stelle nicht.
Das seit 25 Jahren erfolgreiche Mitsing-Format „Loss mer singe“ hat sein Einsatzgebiet jetzt auf Schulen ausgeweitet, das Porzer Gymnasium wurde zum ersten „Satelliten“ im jecken Gesangs-Universum erklärt. Die Stadt Köln, das städtische Schulamt, der Verein der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, der Festausschuss Porzer Karneval und das Stadtgymnasium Porz organisierten dafür mit dem Loss mer singe-Verein zwei Mitsing-Doppelstunden für je 400 Schülerinnen und Schüler.
Loss mer singe an Porzer Gymnasium
Bürgermeister Ralf Heinen, Schulleiterin Evelyn Pfalz, Holger Harms vom Festausschuss Porzer Karneval und Kai Hilski von Loss mer singe machten nach ihrer Begrüßung rasch die Bühne frei fürs Musikprogramm. Singend Grenzen zu überwinden, in die kölsche Kultur einzutauchen und sich von närrischer Ausgelassenheit tragen zu lassen war an diesem Vormittag schließlich das Lernziel.
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Viele der Kinder und Jugendlichen sind zwar von klein auf in närrische Traditionen hineingewachsen und können beim „Veedel“ oder bei „Pirate“ ohne Zögern einstimmen. Etliche andere stehen aber keineswegs gleich parat, wenn „dat Trömmelche jeht“. Das Verbindende der jecken Kultur ist ihnen unvertraut.
Durch rege Vorbereitung im Unterricht haben Sebastian Frey, Fachbereichsleiter Musik, und seine Kollegen am Stadtgymnasium die Klassen deshalb auf das Ereignis eingestimmt. Die Schülerinnen Antonia und Lena glänzten als Moderatorinnen, die schuleigene Big Band spielte schwungvoll Medleys aus Karnevalshits vergangener Jahre. Im Programm standen außer Musik-Neuvorstellungen auch spaßige Quizrunden zu kölschen Liedern. Und das Porzer Dreigestirn mit Prinz Detlef I., Jungfrau Jennifer und Bauer Benny ermunterte den Nachwuchs zu karnevalistischem Einsatz. „Nur mit uns kann Kölle funkele“, sagen die Drei selbstbewusst.
Das junge Premieren-Publikum stand dem Mitsing-Angebot mit gemischten Gefühlen gegenüber. Die jüngeren Jahrgangsstufen kamen durchweg in Verkleidung und überaus sangesfreudig. Viele von ihnen haben bei den Kursen „Karneval in der Schule“ des Porzer Festausschusses ja schon im Grundschulalter das Jecksein zu lieben gelernt. Manche ältere Jugendliche hielten sich dagegen betont cool vorerst im Hintergrund. Doch siehe da: Bei der „Stadt met K“ wurden etliche der Skeptiker dann doch „schallallalla“-laut.
Bei mehr als 70 Veranstaltungen – vorwiegend in Kneipen – haben 15.000 sangesfreudige Gäste in Köln und bundesweit über eine Auswahl von 22 neuen Sessionsliedern abgestimmt. Gewonnen hat die Band „Kempes Feinest“ mit dem Song „Wenn et Leech usjeht“.