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NeuwahlenKölner Linke benennt Direktkandidaten für den Bundestag

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Wollen für Die Linke Köln in den Bundestag einziehen: Lea Reisner, Nadine Mai, Kalle Gerigk (von links).

Wollen für Die Linke Köln in den Bundestag einziehen: Lea Reisner, Nadine Mai, Kalle Gerigk (von links).

Auf ihrer Mitgliederversammlung hat Die Linke Köln Sprecherin Nadine Mai, Lea Reisner und Kalle Gerigk als Direktkandidierende bestimmt.

Für drei der vier Wahlkreise mit Kölner Beteiligung hat Die Linke Köln ihre Direktkandidierenden für die vorgezogene Bundestagswahl 2025 bestimmt: Für Köln I wird Kalle Gerigk (parteilos) antreten, für Köln II Lea Reisinger und für Köln III die Linken-Kreissprecherin Nadine Mai. Das gab die Partei nach den entsprechenden Wahlen bei einer Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche bekannt. Die Wahl einer Kandidatin oder eines Kandidaten für den Wahlkreis Leverkusen/Köln IV steht noch aus.

Der bisherige Bundestagsabgeordnete der Kölner Linken, Matthias Birkwald, trete auf eigenen Wunsch nicht mehr an, sagte Mai. Gegenkandidaten hätten die drei Nominierten nicht gehabt, die Wahl sei „sehr geräuschlos“ über die Bühne gegangen. Nach dem Bruch der Ampelkoalition hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt, am 11. Dezember die Vertrauensfrage stellen zu wollen. Der Bundestag würde dann am 16. Dezember darüber abstimmen. Aktuell gilt der 23. Februar 2025 als realistischer Termin für Neuwahlen.

Die Linke vergibt ihre Landeslisten-Plätze im Januar

Dieses vorgezogene Datum hat die Parteien unter Druck gesetzt, ihre Direktkandidierenden in den einzelnen Wahlkreisen früher als geplant zu benennen. Mit Kalle Gerigk schicken die Linken einen parteilosen Kandidaten ins Rennen, der sich seit Jahren für eine soziale Wohnungspolitik einsetzt. Lea Reisner ist gelernte Krankenschwester und engagierte sich mehrere Jahre bei „Seawatch“ für die Rettung geflüchteter Menschen im Mittelmeer. Die Spezialthemen von Nadine Mai sind laut einer Mitteilung ihrer Partei Digitalisierung und Gesundheit.

Die drei Jahre Ampel-Regierung hätten gezeigt, „dass wir linke Politik auf keinen Fall den Grünen oder der SPD überlassen können“, sagte Mai. Auf welchem Platz der Landesliste der Linken sie selbst und ihre Mitstreiter landen werden, steht noch nicht fest. Darüber werde im Januar entschieden, erklärte Mai.

Die Kölner Linken gaben auch bekannt, dass ihr Kreisverband die 1000-Mitglieder-Marke geknackt habe. Man werte das als eine „immer größere Unterstützung“ für das Engagement für „soziale Gerechtigkeit, bezahlbares Wohnen, einen guten ÖPNV, Frieden und Klimaschutz“, heißt es in der Mitteilung.

Seit der Abspaltung von Sarah Wagenknecht und ihren Anhängern von den Linken habe man mehr Zuwachs als Abgänge verzeichnet, sagte die Kölner Partei-Sprecherin Mai. Zuletzt seien rund 40 Interessierte zu einem Kennenlern-Abend gekommen, „das hatten wir noch nie“. Das Aus der Ampel, der Rechtsruck in der Gesellschaft und die neuerliche Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten würden häufig als Gründe angegeben, sich bei den Linken zu engagieren.