Köln – Der Ausbau der Kölner Radwege schreitet voran. Auf Grundlage des Radverkehrskonzeptes, das 2016 beschlossen wurde, haben sich bereits erhebliche Verbesserungen ergeben. Auch in diesem Jahr wurden Fortschritte erzielt, die sichtbare Auswirkungen auf das Stadtbild haben.
Im Mai 2022 hat die Stadt etwa auf der Richard-Wagner-Straße einen 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen eingerichtet. Auf Eisenbahnring und Moltkestraße ist dafür eine der bislang drei Fahrspuren gestrichen worden. Für Autos bleibt noch eine Fahrspur für die in Richtung Rudolfplatz und eine Fahrspur zum Rechtsabbiegen auf die Moltkestraße in Richtung Roonstraße.
Die Maßnahme setzt den Radfahrstreifens auf Höhe des Aachener Weihers fort. Den Weg daneben müssen sich Fußgänger und Radfahrerinnen nun nicht mehr teilen. In diesem Jahr wurden ähnliche Verbesserungen für den Radverkehr auch auf der Aachener Straße umgesetzt. Vor wenigen Monaten ist auch die fahrradfreundliche Umgestaltung der beiden Achsen Magnusstraße und Christophstraße abgeschlossen worden. Damit soll die bislang bestehende Lücke für den Radverkehr zwischen Ehrenfeld und der Innenstadt nun geschlossen sein.
Köln: Strecke zwischen Ebertplatz und Amsterdamer Straße für Fahrräder optimiert
Ende des vergangenen Jahres hat die Verwaltung die Einrichtung eines Radfahrstreifens auf der Riehler Straße abgeschlossen. Auf einem Kilometer Strecke wurde zwischen Ebertplatz und Amsterdamer Straße beidseitig eine Autospur zugunsten von 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen abgeschafft. Rechtsrheinisch wirken sich vor allem die Verbesserungen an der Gummersbacher Straße und an der Deutzer Brücke spürbar auf die Fahrqualität auf dem Rad aus. Viele weitere Einzelmaßnahmen im gesamten Stadtgebiet sind seit 2016 umgesetzt worden.
Ein Schwerpunkt des Radverkehrskonzepts lag von Beginn an darauf, die Lage auf den Ringen zu verbessern. Ziel ist hier die Einrichtung eines nahezu durchgängigen Radfahrstreifens. Vorangetrieben wurde das Projekt von der Initiative „Ring frei“, die von Ehrenamtlern ins Leben gerufen wurde. Inzwischen gilt die Umwandlung einer Autospur auf der Hauptverkehrsachse in einen Radstreifen bundesweit als vorbildlich.
Die Stadt lässt nur wenige Lücken an den Stellen zurück, die sich besonders schwierig umgestalten lassen. Das trifft im Wesentlichen auf die Plätze entlang der Ringe zu – für den Barbarossaplatz, den Rudolfplatz und den Ebertplatz gibt es bislang keine Lösungen. Ebenso wenig für den Hansaring im Abschnitt vor der S-Bahn-Haltestelle und das Stück auf der Höhe der KVB-Haltestelle Eifelstraße vor dem Barbarossaplatz. Ansonsten sind die Ringe nun erheblich besser mit dem Rad zu befahren.
Radverkehr soll bei der Neugestaltung der Ost-West-Achse wichtige Rolle spielen
Einige weitere Schritte sind im Lauf des Jahres geplant: Die Umgestaltung des Hohenzollernrings und des Kaiser-Wilhelm-Rings zugunsten von Fahrrädern etwa, die südlichen Teilabschnitte des Hansarings werden ebenfalls optimiert. Auch an der Siegburger Straße, auf der Turiner Straße sowie auf den Wällen der Nord-Süd-Fahrradstraßenachse sollen die Bauarbeiten nun zügig abgeschlossen werden. Als kompliziert gestalten sich verschiedene Maßnahmen in der dicht bebauten Altstadt und in Deutz.
Bis 2025 soll die Umgestaltung der wesentlichen Achsen abgeschlossen sein. Das Radverkehrskonzept soll bald auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden, kündigte Verkehrsdezernent Ascan Egerer zuletzt an. Ohnehin werde bei allen Projekten, etwa zur Umgestaltung der Ost-West-Achse, „der Radverkehr mitgedacht“. Die Umgestaltung Kölns zu einer fahrradfreundlichen Stadt bleibt also eine Daueraufgabe – auch, wenn das Radverkehrskonzept von 2016 mit seinen 166 Einzelmaßnahmen in einigen Jahren umgesetzt sein wird.