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Corona in Kölner KlinikVerwaltungschefin erhielt Impfung vor medizinischem Personal

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Franziskus Hospital Köln RÖSGEN

Das St.-Franziskus-Hospital in Köln-Ehrenfeld

Köln – Die Frage, was mit übrig gebliebenen Impfdosen geschieht, treibt in diesen Tagen viele Menschen um. Sogar kerngesunde Jungspunde fahren in der Hoffnung zum Impfzentrum nach Deutz, irgendwie einen übrig gebliebenen Rest des begehrten Stoffes zu ergattern. Impfdrängler gibt es also genauso wie Schwerkranke, die sich zu Recht vergessen fühlen.

Die Stadt Köln hat vor zwei Wochen eine Ethikkommission gegründet, um für möglichst große Impfgerechtigkeit zu sorgen. „Unsere schwierige Aufgabe ist es, in einer unpräzisen Lage präzise Entscheidungen zu treffen“, sagt Alex Lechleuthner, Mitglied der Kommission. „Einzelfallentscheidungen treffen dürfen wir aus rechtlichen Gründen nicht – wir dürfen aber innerhalb einer Priorisierungsstufe Menschen vorziehen.“

Die Priorisierungsstufen hat die Ständige Impfkommission des Bundes (StiKo) festgelegt – so zählen Bedienstete von Intensivstationen und Notaufnahmen zur ersten Kategorie, einige andere Mitarbeitende von Krankenhäusern zur zweiten.

Kölner St. Franziskus-Hospital hielt sich an Empfehlungen der StiKo

Im Ehrenfelder St. Franziskus-Hospital sind vor kurzem einige Mitarbeitende der Kategorie zwei geimpft worden – darunter die Geschäftsführerin – bevor alle Mitarbeiter der ersten Priorisierungsstufe geimpft worden sind. Das sei „eigentlich erst einmal unverständlich, in der aktuellen Situation mit einem Impfstoff, der sehr schnell verimpft werden muss, kann es aber zu solchen Situationen kommen“, sagt Alex Lechleuthner. In Köln waren auch früh Verwaltungsangestellte und Führungskräfte der Feuerwehr geimpft worden.

Das St. Franziskus-Hospital teilt mit, dass es sich bei den Impfungen strikt an die Empfehlungen der StiKo gehalten habe, einige Restdosen aber fünf bis zehn Minuten vor dem Verfall gestanden hätten. Eine davon habe in diesem Moment, da Bedienstete der Prioritätsstufe eins telefonisch nicht erreichbar gewesen seien, auch die Geschäftsführerin erhalten. „Die Dosis hätte sonst verworfen werden müssen. Ob das ethisch vertretbar gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Die ärztlichen Direktoren haben angewiesen, keine Dosen verfallen zu lassen. Dies halten wir nach wie vor für richtig.“ Anders als andere Krankenhäuser, sagt die Sprecherin des Hospitals, „haben wir nicht alle Bediensteten für die Prioritätsstufe 1 angemeldet“.

Ausbruch mit 25 Fällen

Gewicht erhält die Diskussion innerhalb des Krankenhauses, weil es im St. Franziskus-Hospital am 29. Januar zu einem Corona-Ausbruch gekommen ist, bei dem 17 Bedienstete und acht Patienten infiziert wurden. Die Station C 3 des Krankenhauses wurde daraufhin geschlossen, sämtliche Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende der beteiligten Bereiche wurden in der Folge auf Covid-19 getestet. An dem Morgen, als der Ausbruch bekannt wurde, wurde auf der Station eine akute Wirbelsäulen-Operation durchgeführt. Der Patient soll später positiv auf Covid-19 getestet worden sein - und von den Ärzten, Arzthelferinnen und anderen Bediensteten, die im Operationssaal arbeiteten, war nur ein Teil geimpft.

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Bislang sei erst gut ein Drittel der Mitarbeitenden geimpft worden, sagt die Sprecherin des Hospitals. Nach der Lieferung der ersten 114 Impfdosen am 19. Januar sollte an den nächsten zwei Tagen jeweils die gleiche Menge eintreffen – dies sei wegen eines Lieferengpasses nicht geschehen. Bei den Bediensteten habe das für „große Verärgerung gesorgt“.

Geärgert haben sich nach Informationen dieser Zeitung auch einige Ärzte - über den Umgang mit den ersten Impfdosen. Die Station 3 C wurde nach einer Begehung des Gesundheitsamts am 4. Februar wieder geöffnet.