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Notstand drohtKölner Stadtrat will die Pflege zukunftssicher machen

Lesezeit 2 Minuten
Pflegerin mit Heimbewohnerin und -bewohner (Symbolbild).

Pflegerin mit Heimbewohnerin und -bewohner (Symbolbild).

Wie kann die stationäre Pflege in Köln verbessert werden? Bei seiner Sitzung am Donnerstag diskutierte der Stadtrat einige Grundsatzfragen und beauftragte die Verwaltung, sich dem Problem anzunehmen.

Die stationäre Pflege in Köln soll zukunftssicher aufgestellt werden. Das betonte der Kölner Stadtrat bei seiner Sitzung am Donnerstag. Wegen fehlender Grundstücke sehen die Politikerinnen und Politiker Handlungsbedarf bei der Stadt, die der Rat nun mit breiter Mehrheit zur Prüfung von Gegenmaßnahmen beauftragt hat.

Mechthild Böll (Grüne) stellte bei der Ratssitzung am Donnerstag die zentrale Frage: „Wie können wir Köln so aufstellen, dass ein gutes Leben bis ins Alter möglich ist?“ Sie zitierte den zweiten städtischen Bericht zur Pflegeplanung, demnach derzeit 1000 Pflegeplätze fehlen würden. Prognosen für die Zukunft zeichnen ein weitaus dramatischeren Ausblick. Verantwortlich machte Böll mehrere Schwierigkeiten, den zunehmenden Fachkräftemangel und starke Flächenkonkurrenz in Köln.

Kölner Stadtrat diskutiert über stationäre Pflege

Ursula Gärtner (CDU) monierte vor allem, dass Pflegeplätze weit außerhalb der Stadt zu finden seien, weshalb eine Vereinsamung von Seniorinnen und Senioren drohen würde. Wie das Recht auf einen Kindergartenplatz gebe es auch das Recht auf einen Platz in einem Pflegeheim. „Wir dürfen die Ansprüche nicht gegeneinander ausspielen, aber auch nicht gegenseitig blockieren“, sagte Gärtner.

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Die Linksfraktion forderte zudem, sich nicht nur auf die Fläche zu konzentrieren. „Alte Menschen wollen gerne aus ihrer großen Wohnung ausziehen, auch aus Kostengründen“, gibt Jörg Detjen entgegen gesellschaftlicher Annahmen zu bedenken, „aber wohin?“ Auf den Notstand nicht nur in der stationären Pflege, sondern auch in der ambulanten weist Jennifer Glashagen (Volt) hin: „Die meisten Menschen in der Pflege werden zu Hause betreut und das wird auch in Zukunft so sein.“ Ein Einbezug der Kurzzeitpflege sei „elementar wichtig“. Menschen, die zu Hause pflegen können und wollen, entlasten so das Pflegesystem.

Auch die SPD befürwortet den schließlich angenommenen Antrag, wie Viola Recktenwald sagte, die selbst als Pflegehelferin gearbeitet hat. Enthalten hat sich hingegen die FDP: „Wir laufen sehenden Auges in ein Riesen-Problem“, stimmte Katja Hoyer den anderen Fraktionen zwar zu, „aber die Instrumente können wir nicht unterstützen.“ (juh)