Walther König erhält als erster Verleger den Art-Cologne-Preis. Seine editorischen Tätigkeiten sind hochgeschätzt.
„Hidden Champion der Kunstwelt“Kölner Verleger Walther König erhält Art-Cologne-Preis
Der Wunsch, nach der Buchhändlerlehre in New York Fuß zu fassen, ließ sich nicht realisieren. Zwar gründete Walther König 1968 zusammen mit seinem Bruder Kasper, der damals in den USA lebte, den Verlag „Gebr. König Köln – New York“, doch er blieb im Rheinland; 1969 eröffnete er in der Breite Straße die Buchhandlung Walther König.
König nahm Preis im Historischen Rathaus entgegen
Die beiden Gründungen in der Zeit, als die Galerie-Szene in der Stadt florierte, waren der Beginn einer Erfolgsgeschichte. „Köln hat mir Glück gebracht“, sagte König am Freitag im Historischen Rathaus, wo er den Art-Cologne-Preis der Koelnmesse und des Bundesverbands Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) entgegennahm. Auch wenn der Preis bereits seit 1988 vergeben wird, sprach Oberbürgermeisterin Henriette Reker von einer „Premiere“: Zum ersten Mal werde ein Buchhändler und Verleger für sein langjähriges Engagement in der Kunstvermittlung geehrt, für ein Lebenswerk, das „einzigartig“ sei.
Aus der Keimzelle in der Breite Straße, die heute ein Postkartenladen mit Museumsshop-Sortiment ist, entwickelte sich ein weit gespanntes Netz von Filialen. Mehr als 40 König-Buchhandlungen gibt es heute in Deutschland, dazu kommen Geschäfte in Amsterdam, Brüssel, London, Mailand, Paris und Wien.
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Die Zentrale befindet sich seit 1981 in der Ehrenstraße. Seit der Gründung des Verlags sind weit über 4000 Ausstellungskataloge, Monografien, Bildbände und Publikationen zu Ästhetik und Theorie der bildenden Kunst, Architektur und Fotografie erschienen; auf über 1000 Titel summieren sich die Künstlerbücher. Königs Arbeit als Verleger und Buchhändler trage dazu bei, dass „ein Diskurs über bildende Kunst auf höchstem Niveau stattfinden kann“, hob Reker hervor.
König zeigte von Anfang an Präsenz auf Kunstmessen
Kristian Jarmuschek, Vorsitzender des BVDG, nannte den Preisträger einen „Solitär“ und „Hidden Champion der Kunstwelt“, der „unfassbar viele Bücher von höchster Qualität“ verlegt habe. Vom „Kunstmarkt Köln“ bis zur „Art Cologne“ – von Anfang habe König auf den Kunstmessen Präsenz gezeigt. Wohl daran liege es, dass er die Auszeichnung erst jetzt erhalten habe: „Man hatte ihn für den Preis nicht im Auge, weil er immer da war.“
Mit den Worten „Der König hat auch eine Königin“ lenkte Jarmuschek die Aufmerksamkeit auf den Anteil, den Königs Frau Jutta Linthe am Erfolg hat. Sie betreut das große Sortiment kunstgeschichtlicher Literatur zu allen Epochen, aus allen Ländern und Sparten. Königs Sohn Franz arbeitet seit einigen Jahren in der Geschäftsleitung mit.
„Walther Königs editorische Verdienste kann man nicht genug hervorheben“, sagte Reiner Speck in seiner Laudatio und nannte als Beispiel den „Mut, das Engagement und den Weitblick“, mit denen König das Werk Gerhard Richters dokumentiert habe. Der Verleger und Buchhändler, der ein „Imperium“ aufgebaut habe, sei „zu Lebzeiten eine Legende“.
So wie Speck erinnerte auch König an die Anfangsjahre. Das nötige Rüstzeug habe er in der Bücherstube am Dom mitbekommen: „Einen besseren Lehrer als Hans Meyer hätte ich nicht finden können.“ Den Durchbruch als Verleger habe der Auftrag von Peter Ludwig gebracht, den Ausstellungskatalog „Kunst der 60er Jahre“ auf den Markt zu bringen. Besonderen Dank richtete König an seine Frau. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro spendet er an den Verein „Himmel & Ääd“, der benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt.