Köln-Innenstadt – Das kann ja heiter werden: Zwei Ostwestfalen auf der Volksbühne am Rudolfplatz. Was im ersten Moment für manchen furchtbar klingt, relativiert sich schnell. Denn erstens leben Comedian Ingolf Lück und Saxophonist Bernd Delbrügge seit vielen Jahren in Köln, und zweitens haben sich die Beiden auf die Suche gemacht nach literarischen Texten zu Musikgrößen wie Louis Armstrong, Keith Richards, Miles Davis, Chet Baker, Neil Young oder Jonny Cash. Die Trüffel, die sie gefunden haben, stellen Dellbrügge mit Band und unterstützt von Lück an der Gitarre (der hatte schon als Teenager mit seinem Onkel in einer Swing-Kapelle gespielt) am 6. April lesend und musizierend vor.
Musik von Brings bis Bläck Fööss
Auch sonst wird viel Musik aus diversen Sparten geboten in der Volksbühne: Kölsches von Torben Klein (30./31. März), Björn Heuser (4. April), Ebasa, das Orchester der Liebe und Peggy Sugarhill (7. April) oder den traditionellen Bläck-Fööss-Konzerten, die vom 3. bis 10. Mai versuchen, endlich ihren 50. Geburtstag nachzufeiern.
Im Mai (23./24.) gastieren auch noch einmal die Brings-Brüder Peter und Stephan, die den Film „Nix för lau“ mit Live-Musik begleiten. Ein Programm, das schon zweimal vor ausverkauftem Haus stattgefunden hat, und von dem nicht nur Regisseur Andreas „Happy“ Fröhlich begeistert ist: „Das kommt hier im Theater viel besser als im Kino, weil es funktioniert wie ein Theaterstück - großartig.“
Auch zwei Chöre sind im Programm. Unter dem Titel „Kölsche Leechter Live“ präsentiert sich der Jugendchor St. Stephan unter der Leitung von Michael Kokott am 6. Juni. Und „eine kleine Feier zum Ende der Corona-Isolation“ wollen laut Leiterin Gabi Klammert-Apfelbeck Colonias Töchter on Tour bieten, der Chor der Frauen-KG Colombina Colonia. In einer kölschen Musical-Show (3.-5. Juni) geht die Reise im vierten Anlauf von Köln über Irland, Italien und Brasilien bis in den Himmel: „Trude Herr und Willy Millowitsch haben wir auch eingebaut.“
Volksbühne plant mehr Eigenproduktion
Ansonsten will man verstärkt auf die Tradition der Eigenproduktion zurückgreifen: „Wir wollen mehr eigene Akzente setzen“, versprach Geschäftsführer Axel Molinski im Rahmen einer Pressekonferenz. Der Erfolg des Musicals „Himmel & Kölle“, dass mit mehreren Theaterpreisen ausgezeichnet wurde und nicht zuletzt die Volksbühne durch die Pandemie rettete, bestärkt die Macher.
Gerade hat mit dem „Automatenbüffet“ ein wiederentdecktes Stück „politisches Volkstheater“ mit Gerd Köster, Nele Sommer und Susanne Pätzold erfolgreich Premiere gefeiert. Beide Stücke laufen mit zahlreichen Terminen mindestens bis in den Sommer.
Seit 75 Jahren besteht die Kumede. Sie präsentiert die Schönheiten der kölschen Sprache in einer Komödie mit viel Musik: „Wo et Hätz schleiht“ feiert Premiere am 10. Juni und beschäftigt sich mit einer komplizierten Köln-Düsseldorfer Liebesbeziehung.
Zum vierten Mal zu Gast ist das Theater 12. Deren Autor Rolf Sperling hat ebenfalls eine Musical-Komödie geschrieben. „Die Hex vun Ihrefeld“ hat die Inquisition im Mittelalter überlebt und wohnt seit 149 Jahren im Souterrain eines Mehrfamilienhauses...–Premiere am 12. Mai.