Wo der 1. FC Köln seine zukünftige Heimat hat, ist offen. Doch mit der Modernisierung zweier Plätze am Geißbockheim wartet der Klub nicht.
Trotz möglichem Wegzug1. FC Köln modernisiert Fußball-Plätze am Geißbockheim
Trotz der Unklarheit über seine künftige Heimat modernisiert Fußball-Erstligist 1. FC Köln zwei Fußballplätze am Geißbockheim. Es handelt sich um die Plätze fünf und sechs, sie liegen am südöstlichen Ende des FC-Geländes im Äußeren Grüngürtel. Laut FC-Sprecher Michael Rudolph laufen die Arbeiten seit April, möglichst im September sollen die Fußballer die neuen Plätze nutzen. Zur Investitionssumme wollte Rudolph sich nicht äußern.
Seit Monaten verhandelt der Verein mit der Kölner Stadtspitze und Teilen des Stadtrates darüber, ob und wie ein Umzug auf eine freie städtische Fläche in Marsdorf möglich ist, weil die Erweiterung um ein Nachwuchs-Leistungszentrum und drei neue Plätze am Geißbockheim kaum noch realistisch ist.
Doch selbst wenn der Klub das Geißbockheim, Heimat seit 1953, Richtung Marsdorf verlässt: Es dürften noch einige Jahre vergehen, bis dort Gebäude und Plätze stehen. Rudolph sagte dazu: „Da die Umsetzung anderer Modernisierungs-Pläne – in welche Richtung auch immer – noch Zeit benötigt, ist es für uns wichtig, dass wir auch weiterhin stetig Modernisierungsarbeiten am Gelände des Geißbockheims durchführen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“
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FC bezeichnet sich als Sanierungsfall
Seit 2014 plant der Klub den Ausbau, doch die Umsetzung am Geißbockheim wird immer unwahrscheinlicher. Zwar ist das Urteil noch nichts rechtskräftig, aber das Oberverwaltungsgericht Münster hat den Bebauungsplan im November für unwirksam erklärt. Und selbst wenn das nicht passiert wäre: Die Gleueler Wiese gehört der Stadt, dort sollten die drei neuen Plätze entstehen. Doch da die Grünen zwischenzeitlich bei der Kommunalwahl 2020 zur stärksten Kraft im Stadtrat gewählt wurden, gibt es momentan keine umsetzbare Mehrheit für den Pachtvertrag, den der FC mit der Stadt für die Wiese braucht. Deshalb orientiert sich der Verein nach Marsdorf.
Das Problem dabei: Ursprünglich hatte der FC rund 25 bis 30 Millionen Euro an Investitionen vorgesehen für die Erweiterung am Geißbockheim. Ein neuer Campus in Marsdorf soll dem Vernehmen nach mit 120 Millionen Euro taxiert sein. Die Summe kann der Klub nicht zahlen, er ist laut eigener Aussage ein „finanzwirtschaftlicher Sanierungsfall“.
In den Verhandlungen mit der Stadt geht es nun darum, ob und wenn ja wie viel die Stadt dem Verein für die Plätze und Gebäude am Geißbockheim bezahlen darf, damit der FC zumindest die ersten Plätze und Gebäude in Marsdorf bauen könnte. Dann könnte die Stadt im Grüngürtel eine Bezirkssportanlage für die Öffentlichkeit anbieten. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte gesagt: „Dass wir alles aus öffentlichen Mitteln finanzieren, kann ich mir nicht vorstellen – allein aus beihilferechtlichen Gründen. Ich schätze den FC, er prägt unsere Stadt, aber die Stadt kann nicht den Wirtschaftsbetrieb unterstützen. Wir klären derzeit, was möglich ist.“