Claus Knobel präsentiert in der Galerie Kunstraub99 rund 100 Gemälde und Zeichnungen aus seinem 45-jährigen Schaffen.
Naturalismus, Surrealismus, Realismus, Symbolismus<br>Galerie Kunstraub99 zeigt Werkschau „Der reiche Klang der Wahrnehmung“
Die aktuelle Ausstellung im Kunstraub99 (Aachener Straße 1002, 50858 Köln) gleicht mehr einem Museumsgang als einem Galeriebesuch. Über mehrere Etagen finden die Gäste eine rund 100 Arbeiten umfassende Werkschau des Morsbacher Künstlers Claus Knobel.
Plakatmaler-Ausbildung ist vereinzelt noch zu sehen
Unter dem treffenden Titel „Der reiche Klang der Wahrnehmung“ vereint der studierte Maler Stilarten wie Naturalismus, Surrealismus, Realismus und Symbolismus unter einem Dach und hält seine Impressionen in Landschaftsmalereien, Porträts (etwa in der erotisch-humoresken Serie „Theater Intim“), Collagen und Zeichnungen fest. Auch die einstige Ausbildung zum Plakatmaler scheint vereinzelt mit grafischen Elementen aus den Werken hervor.
Wesentliches Momentum im 45 Jahre umspannenden Schaffenszyklus ist das Reisen. Die daraus resultierenden Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und der Öffnung für die Natur bettet Knobel in nachhaltige Augenblicke, die ein unbedachtes Vorbeigehen an den klein- bis großformatigen Schöpfungen nahezu unmöglich machen. So wird der Betrachter subtil in das Bildnis eines korsischen Olivenhain gesogen, um sich dort einem Lichterregen hinzugeben, der den Boden golden tränkt.
Alles zum Thema Aachener Straße (Köln)
- Fahrverbote rund ums Stadion Mehr Schutz für Anwohner bei Heimspielen des 1. FC Köln
- KVB-Verkehr eingestellt Jugendlicher randaliert in Bahn und verletzt Fahrer
- Café als Kunstraum Kölner Café vereint professionell kuratierte Ausstellungen und Gastronomie
- Zentrale Unterbringung Diese Maßnahmen beantragen Grüne und FDP für die ZUE in Frechen
- „Praxisfern und nicht durchdacht“ Kölner sind wegen Tannenbaum-Entsorgung verärgert
- Trauriger Fund Über 230 Alkoholflaschen im Beet eines Verkehrskreisels in Frechen entdeckt
- Angst vor Silvesterlärm Polizei rettet orientierungslose Hündin in der Silvesternacht
Dass die Wirklichkeit immer auch Raum für den Eskapismus der Romantik bietet, demonstrieren Knobels Wiedergaben Neuseeländischer Buchten oder Gebirgspässe, die auf den ersten Blick Fotoaufnahmen suggerieren. Mit der Inszenierung malerischer Wasserspiele lockt der Künstler dagegen auf verspielt-irreales Terrain, das nach dem Branden kleiner Wellen klingt.
Poetisch-fragil bis kraftstrotzend
Die multiplen Inneneinsichten kehrt Knobel mit ebenso zahlreichen Materialien und Methoden nach außen, um sie einer verlangenden Dynamik zu überlassen. Zu seinen Werkzeugen gehören unter anderem Bleistift, Ölfarbe, Acryl, Buntstift, Tusche, Kugelschreiber, Aquarell- und Pastellfarbe, Ölkreide, Airbrush, Büttenpapier, Nesseltuch, Seide, Leinen, Schichtholz sowie Leder.
Seine poetisch-fragilen bis kraftstrotzenden Kreationen aus Wurzeln, Stämmen, Weiten, angespannten Sehnen oder stetig schweifenden Augenpaaren fassen die Welt mannigfach in einem mehrdimensionalen Abbild der Sehnsucht zusammen. Die Ausstellung ist bis Samstag, 29. Juni, zu sehen.
„Der reiche Klang der Wahrnehmung“, Claus Knobel, Kunstraub99, Aachener Straße 1002, 50858 Köln, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 22 Uhr, Samstag 18 bis 22 Uhr und nach Absprache, Tel. 0221 95275540, www.kunstraub99.com, www.clausknobel.com