Die Erzieherin Luciana Pucci will an der Dürener Straße eine bilinguale Kita als Elterninitiative gründen. Dafür braucht sie noch interessierte Eltern.
In Köln-LindenthalErzieherin will deutsch-italienische Kita gründen und sucht dafür Eltern
Wie andere Kitas haben auch deutsch-italienische Einrichtungen deutlich weniger Betreuungsplätze, als sie in Köln eigentlich gebraucht werden, weiß Luciana Pucci. Die Erzieherin hat in vielen deutsch-italienischen Kitas gearbeitet und möchte den Traum der eigenen bilingualen Kita verwirklichen: zusammen mit anderen Eltern. Die 51-Jährige hat bereits ein Ladenlokal an der Dürener Straße in Lindenthal in Aussicht.
Derzeit ist sie aber noch auf der Suche nach Eltern, die Teil ihrer neuen „Kita Italia e. V.“ werden möchten. Danach soll das Projekt konkrete Formen annehmen. „Für eine Elterninitiative braucht man sieben Personen aus der Elternschaft, die den Verein mitgründen“, erklärt Pucci. Erst dann erteile die Stadt eine Betriebserlaubnis. Pucci, Pädagogin mit diversen einschlägigen Weiterbildungen für den kindheitspädagogischen Bereich, stehe bereits im Kontakt zur Vermieterin.
Zur Kita-Gründung braucht es sieben Personen
„Sobald wir die städtische Betriebserlaubnis haben, können wir Förderungen beantragen, so kann das Ladenlokal umgebaut und an die Bedürfnisse einer Kita angepasst werden“, sagt Pucci. Sie plant derzeit mit einem Start ab August 2025, die Kita soll für Kinder von zwei bis sechs Jahren sein.
Alles zum Thema Dürener Straße
- Bezirksregierung hat Bedenken Stadtrat entscheidet erst 2025 über Kölner Ost-West-Achse
- Multi-Kulti-Südstadt-Band Chanson Trottoir Kölner Straßenmusiker wollen mehr auf Bühnen spielen
- Verkehrsprojekt Dürener Straße wird vorerst keine Piktogrammkette erhalten
- Verkehrsunfall Elfjähriger Radfahrer in Frechen bei Zusammenstoß mit Auto leicht verletzt
- Gefahren befürchtet Schulstraße an der Lindeschule in Frechen lässt weiter auf sich warten
- Neue Organisatorin „Lindenthaler Street Gallery“ soll positive Kunst zeigen
- „Hüpfburg aufstellen reicht nicht“ Warum Kölner verkaufsoffene Sonntage meistens ein Erfolg sind
Pucci arbeitet unterdessen noch in einer rein deutschsprachigen Kita und vermisst den mehrsprachigen Alltag, der von Kreativität und Lebendigkeit geprägt sei. „Bilingualität ist nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart“, sagt sie. In ihrem mehrseitigen pädagogischen Konzept zur Kita heißt es: „Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, in der Sprache in ihrer gemeinschaftsstiftenden, spielerischen, kreativen Dimension gelebt wird. (…) Gerade Kinder, die wenig Deutschkenntnisse haben, können in einer bilingualen Kita ihre Entdeckung der Welt erstmal fortsetzen, ohne zuerst Sprachbarrieren abbauen zu müssen. Auch Kinder, deren Familiensprache Deutsch ist, profitieren von dem bilingualen Sprachangebot.“
Bilinguale Kitas: Kinder lernen neue Sprachen schnell
Pucci weiß, dass Kinder mit großer Leichtigkeit Sprachen bis zum sechsten Lebensjahr „wie Schwämme aufsaugen“ und locker zwei bis drei Sprachen gleichzeitig lernen können. Eine Situation, in der Kinder und Erzieher, ihre Sprachen frei nutzen und kombinieren, werde von der Linguistik „längst nicht mehr als Problem, sondern als Kompetenz anerkannt“, weiß die Pädagogin.
Für das pädagogische Konzept habe sie sich zudem das „Beste aus der Montessori- sowie Reggio-Pädagogik“ herausgepickt. In der neuen Kita plant sie sich als Leitung ein, wird aber auch mit den Kindern zusammenarbeiten. Der interkulturelle Verein „Mondo Aperto“ aus der Südstadt ist Partner der Kita.
Pucci ist in Italien geboren und in Reggio Calabria, im Süden Italiens, ausgebildet worden, sie lebt seit 2006 in Köln. Ihre Ausbildung zur Erzieherin wurde in Deutschland anerkannt.
Die Betriebserlaubnis für eine Kita richtet sich an das Landesgesetz „Kibiz“ (Kinderbildungsgesetz NRW). Anträge werden an das kommunale Jugendamt gerichtet: Dieser muss die räumliche Situation klären, ein pädagogisches Konzept enthalten sowie einen Wirtschaftsplan, informiert der LVR auf seiner Webseite.