Ein Bürger wünscht sich, dass die Linie 7 bis zum Aachener Weiher durchfährt – Die Verwaltung und Politik widersprechen.
Köln-LindenthalWunsch nach Bahn statt Bus auf der Dürener Straße
Die Dürener Straße hat viel zu bieten, ein ganzes Sammelsurium an Geschäften und Lokalen, Außengastronomie und Straßengrün. Eine Stadtbahnlinie fehlt bislang – jedenfalls auf dem Lindenthaler Abschnitt. Die KVB-Linie 7 fährt zwar von Frechen kommend über die Dürener Straße, biegt aber am Gürtel in Richtung Aachener Straße ab.
Ein Sülzer Bürger hat nun in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung angeregt, dies zu ändern. Die Linie 7 solle zwischen Gürtel und Universitätsstraße über die Dürener Straße weiterfahren, sie sei somit von der Stadtbahnlinie 13 zu trennen. Sie soll im weiteren Verlauf dann neben der Universitätsstraße am Aachener Weiher entlangfahren und dann an der Aachener Straße wieder ihren bisherigen Weg nehmen.
Kölner Bahnsteige könnten barrierefrei werden
Durch die Trennung könnten die Bahnsteige der Haltestellen Dürener Straße/Gürtel und Wüllner Straße barrierefrei gestaltet werden. Bislang ist das deswegen nicht der Fall, weil sie von den Niederflurbahnen der Line 7 und den Hochflurbahnen der Linie 13 genutzt werden.
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Damit die Fahrgäste in beide einsteigen können, sind sie bislang ebenerdig, so dass die Linie 13 zum Einstieg Stufen ausklappen muss. Aber auch einen weiteren wichtigen Grund nennt der Mann: Die Stadtbahnlinie würde mit ihrem neuen Weg über die Dürener Straße sehr vielen Anwohnern im Umfeld der Dürener Straße einen direkten Stadtbahnzugang ermöglichen.
Die Bezirksvertreter lehnten den Vorschlag allerdings mehrheitlich ab und schlossen sich der Stellungnahme der Stadtverwaltung zum Thema an: Die Verwaltung hat darin vor allem darauf hingewiesen, dass der Stadtrat im November vergangenen Jahres beschlossen hat, dass die Haltestelle der KVB-Linie 13 barrierefrei gestaltet werden. Die Haltestellen, an denen die Hochflurbahnen der Line 13 und die Niederflurbahnen der Linie 7 halten, sollen so verlängert werden, dass ebenerdige Einstiegsmöglichkeiten für beide geschaffen werden.
Dürener Straße gut an ÖPNV angebunden
Zudem sei die Dürener Straße zwischen dem Gürtel und der Universitätsstraße sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
Die Stadtbahnhaltestelle Dürener Straße/Gürtel liege in fußläufiger Entfernung. Die Buslinien 136 und 146 verkehren über die Dürener Straße, Fahrgästen ist der Umstieg in die Linien 1, 7 und 13 ohne weiteres möglich. Stephan Horn (Grüne) verwies überdies auf den Lieferverkehr, der zwangsläufig die Einkaufsstraße befahre und dort halte. „Die Straßenbahn ist ein öffentliches Verkehrsmittel, das nicht flexibel ist und das nicht ausweichen kann“, argumentierte Horn. „Sie wäre größeren Störungen ausgesetzt.“
Auch die stellvertretende Lindenthaler Bürgermeisterin Helga Blömer-Frerker schloss sich der Einschätzung an: „Wir machen uns schon seit langer Zeit über die Optimierung der Verkehrsverhältnisse auf der Dürener Straße Gedanken und stehen im engen Austausch mit den Geschäftsleuten“, schilderte sie. Der Vorschlag, die Linie 7 über die Dürener Straße zu führen, fände bei ihnen überhaupt keinen Anklang.
Einzig der Verkehrsexperte Roland Schüler (Grüne) konnte der Idee des Bürgers etwas abgewinnen. „Die Stadtbahnlinie 7 wird so gradliniger geführt, dadurch schneller und attraktiver“, sagt er. Das Fahrgastaufkommen in der Buslinie 136 sei heute schon so hoch, dass es auch eine weitere Straßenbahnlinie auslasten würde. Der Bus sei störanfällig und komme an seine Grenzen.
Lindenthaler Kreuzung könnte entlastet werden
Vor allem aber würden zwei Hauptkreuzungen in Lindenhal entlastet, wenn die Linie 7 dort nicht mehr abbiegen würde, zum einen die Kreuzung, Gürtel/Dürener Straße, zum anderen der Knotenpunkt Gürtel/Aachener Straße.
Das Geschäftszentrum Dürener Straße würde noch besser angebunden und aufgewertet. Die innerstädtische Ost-West-Achse würde gleichzeitig entlastet. Möglich, dass das Thema also in Zukunft doch noch einmal auf der Tagesordnung landet.