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„Es geht ums Töten und Sterben“Aktivisten besetzen 10-Meter-Turm in Kölner Stadionbad

Lesezeit 2 Minuten
Aktivisten und Aktivistinnen besetzten am 14. August 2024 den Sprungturm im Stadionbad in Köln-Müngersdorf.

Aktivisten und Aktivistinnen besetzten am 14. August 2024 den Sprungturm im Stadionbad in Köln-Müngersdorf.

Ein Plakat der Bundeswehr hängt im Kölner Stadionbad am Zehn-Meter-Sprungturm. Am Mittwoch ist dagegen protestiert worden.

Bei dem Wetter war das Kölner Stadionbad in Müngersdorf die letzten Tage gut gefüllt. Allerdings hat eine Werbung am Sprungturm zu Ärger geführt. Am Mittwoch (14. August 2024) hat es deshalb sogar eine Demo gegeben – dabei ist der Zehn-Meter-Sprungturm besetzt worden. Express.de hat zuerst berichtet.

Auslöser ist ein riesiges Werbeplakat der Bundesmarine, das schon seit mehreren Wochen am Sprungturm hängt. Mitglieder der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) protestierten gegen die dort angebrachte Militärwerbung.

Werbeplakat der Bundesmarine hängt im Stadionbad in Köln

Die Aktivisten und Aktivistinnen hielten unter anderem ein Banner „Kein Werben fürs Sterben!“ unter das Bundeswehr-Plakat „Karrieresprung“, das ein Kriegsschiff abbildete.

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„Wir erzielen mit der Werbung für uns wichtige Zusatzeinnahmen. Und die Bundeswehr steht nicht in erster Linie für Krieg“, hatte KölnBäder-Chefin Claudia Heckmann die Aktion bereits am 2. August 2024 gegenüber der „Kölnischen Rundschau“ verteidigt. Über die Höhe der Zusatzeinnahmen machen die KölnBäder keine Angaben.

Und Heckmann ergänzte: „Letztlich ist die Bundeswehr ein normaler Arbeitgeber, mit dem nichts Unehrenhaftes verbunden ist. Und die Werbung ist weder sittenwidrig noch diskriminierend.“

Bundeswehrplakat soll noch bis zum Ende der Freibadsaison hängen bleiben

Gegenüber Express.de versicherte eine Sprecherin der KölnBäder, dass das Plakat im Stadionbad noch bis zum Ende der Freibadsaison hängen bleiben soll.

Bei einer Kundgebung, die vor dem Freibad stattfand, kritisierten die Aktivisten und Aktivistinnen, dass ausgerechnet an einem Ort, an dem sich Familien mit Kindern vergnügen und Erholung vom Alltagsstress suchen, für den Dienst an der Waffe geworben werde.

„Wir haben bei unserer Aktion auf dem Sprungturm klargemacht, worum es hier in Wirklichkeit geht, nämlich das ‚Töten und Sterben‘, wie es auf unserem Banner heißt“, erklärte ein Sprecher.

Den KölnBädern ginge es dagegen offenbar nur ums Geld, und die Bundeswehr spreche mit ihrer Werbestrategie gezielt Minderjährige an. Eine ähnliche Werbeaktion der Bundeswehr gab es in einem Hamburger Schwimmbad. Auch dort kam es zu einer Demonstration.