Die Schauspielerin und Sängerin Lotti Krekel ist tot. Sie wurde 81 Jahre alt.
Kölner Karnevals-LegendeSchauspielerin und Sängerin Lotti Krekel gestorben
Lotti Krekel starb am Dienstag in den frühen Morgenstunden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Familienkreisen bestätigt bekam. Zuvor hatte der Westdeutsche Rundfunk berichtet. Die Schwester der bereits 2013 verstorbenen Schauspielerin Hildegard Krekel wurde 81 Jahre alt.
Lotti Krekel: Bühnenkarriere seit 1958
Mit einer Hauptrolle in der Komödie „Die spanische Fliege“ im Millowitsch-Theater legte die Kölnerin 1958 den Grundstein für eine erfolgreiche Bühnenkarriere. Viele Jahre stand Lotti Krekel im Millowitsch-Theater auf der Bühne, moderierte im Radio die „Närrische Hitparade“ und feierte Erfolge mit Karnevalsliedern.
Sie wirkte in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit. In den Kinoproduktionen „Der wahre Jakob“, „Willy, der Privatdetektiv“ (1960), „Willy auf Sondermission“ und „Der Hochtourist“ (1961) spielte sie an der Seite von Willy Millowitsch. Bundesweite Bekanntheit erlangte sie durch zahlreiche Fernsehaufzeichnungen aus dem Millowitsch-Theater.
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Die Fernsehausstrahlungen dieser rheinischen Schwänke erreichten in der Nachkriegszeit Einschaltquoten von bis zu 85 Prozent. Krekel wirkte später auch in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, so in der WDR-Serie „Die Anrheiner“, der RTL-Reihe „Sylter Geschichten“ oder dem ARD-„Tatort“, wo sie 1999 in der Ballauf/Schenk-Episode „Restrisiko“ zu sehen war.
Karnevalsklassiker wie „Ne Besuch im Zoo“ machten Lotti Krekel auch überregional bekannt
In Köln zählte Krekel zu den erfolgreichsten Sängerinnen in rheinischer Mundart, ihre beliebten Schlager wie „Ne Besuch im Zoo“ und „Mir schenke der Ahl e paar Blömcher“ wurden Karnevalsklassiker. 1970 und 1971 entstanden zwei erfolgreiche Alben mit Horst Muys.
Krekel war zudem jahrelang als Hörspielsprecherin sehr präsent, unter anderem in der bekannten „Paul Temple“-Krimireihe.
Krekel, die 2021 ihren 80. Geburtstag feierte, wohnte mit ihrem Mann Ernst Hilbich im Kölner Süden. Geboren in Roetgen bei Aachen, wuchs sie in Köln auf. Ihre Karriere habe „im zarten Alter von fünf Jahren“ begonnen, erzählte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ in einem Interview vor zwei Jahren.
Enge Verbundenheit mit ihrer Schwester Hildegard Krekel
So wie sie in den Anfangsjahren oft für eine Millowitsch-Tochter gehalten wurde, wurde sie später manchmal mit ihrer elf Jahre jüngeren Schwester Hildegard Krekel verwechselt. So zum Beispiel bei ihrem Engagement für die WDR-Serie „Die Anrheiner“ - eigentlich wollte man Hildegard. Schließlich spielten die beiden Schwestern über zehn Jahre lang erfolgreich Seite an Seite.
2013 starb Hildegard Krekel an Krebs. Danach war das Leben für Lotti Krekel nicht mehr so wie vorher. „Sie fehlt mir wie die Luft zum Atmen“, erzählte sie oft. „Wir hatten keine Geheimnisse voreinander, haben alles besprochen. Jeden Tag. Manchmal meine ich noch, ihr Lachen zu hören.“
Für Lotti Krekel, eine schmale und leise Frau, war die quirlige Schwester immer der Gegenpol. „Sie war ein Wirbelwind, eine sonnige Natur. Sie hat mich immer wieder aufgemöbelt, und das hat mir gutgetan.“ Das Theater hat sie nicht losgelassen. „Aufhören?“, fragte sie kurz vor ihrem 75. Geburtstag entrüstet. „Das kann man als Schauspielerin nie!“ (jag/dpa)