Kurz nach seinem 99. Geburtstag empfing Oberbürgermeisterin Henriette Reker Kölns Grandseigneur im Historischen Rathaus.
Emotionaler Empfang im RathausLudwig Sebus trägt sich ins Gästebuch der Stadt Köln ein
RDie Feierlichkeiten anlässlich des 99. Geburtstages von Kölns Karnevals-Legende Ludwig Sebus liegen bereits ein paar Tage zurück. Für sein außerordentliches Engagement für Köln und das kölnische Brauchtum hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Mittwoch aber auch noch zu einem persönlichen Empfang geladen. Im Rahmen der Veranstaltung trug sich Kölns Grandseigneur ins Gästebuch der Stadt Köln ein.
Gleich zu Beginn des Empfangs schwärmte Reker von der Stimmung im Muschelsaal des Historischen Rathauses: „Das ist wie bei einem Staatsempfang. Der einzige Unterschied ist, dass die Gäste mich nicht so liebevoll wie Ludwig Sebus drücken.“ Bei der Ehrung waren neben der Familie Sebus, Brigitta von Bülow (Grüne), Ralf Heinen (SPD), Ralph Elster (CDU), Bernhard Conin und die Künstler JP Weber und „Et Klimpermännche“ Thomas Cüpper.
Sebus dankt seiner Familie
Ludwig Sebus stand die Freude ins Gesicht geschrieben. „Es ist für mich immer ein Erlebnis, mit Menschen dieser Stadt zusammenzukommen. Viel zu oft sehe ich, dass Menschen in meinem Alter einsam sind. Einsamkeit im Alter ist das allerschlimmste, fast noch schlimmer als Krankheiten“, betonte der 99-Jährige im Gespräch mit „Express.de“.
Alles zum Thema Henriette Reker
- Stellenabbau bei Ford Ministerpräsident Wüst fordert Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, Reker „betrübt“
- Zerstörter Krankenwagen vor der Kölner Flora Wüst: Russische Kriegsverbrechen müssen gesühnt werden
- Satirischer Wochenrückblick Köln braucht die Glühweinsteuer
- Volkstrauertag in Köln „Die nächsten Generationen müssen das Gedenken hochhalten“
- Holger-Czukay-Preis für Popmusik Henriette Reker hat jetzt ein Pogendroblem
- „Tiefes, tiefes Rot“ Schulden der Stadt Köln könnten um mehrere Milliarden Euro explodieren
- „Darauf warte ich dringend“ Kölns OB Reker entscheidet über dritte Amtszeit
Sein großer Rückhalt sei die Familie. „Ich habe eine tolle Familie, die hinter mir steht. Mein ganzer Stolz sind meine Kinder und meine Enkelkinder. Hinzu kommt meine gute Seele und Haushälterin Inge Hellwig, die sich seit über 40 Jahren um mich kümmert. Ihr habe ich es zu verdanken, dass ich immer noch in meinem Haus in Ossendorf leben kann.“
Als sein „Markenzeichen“ bezeichnete Reker sein strahlendes Lächeln und seine Herzlichkeit. „Hinzu kommt deine politische Botschaft gegen den grassierenden Rechtsextremismus, gegen primitive Lösungen in Migrationsfragen und gegen Neid und Hass. Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du deine Lebenserfahrung und deine Popularität einbringst, um dich zu positionieren für Vielfalt und die Demokratie. Ein Hoch auf dich und eine tiefe Verneigung vor deinem Leben.“
Der Eintrag ins Gästebuch bedeute Ludwig Sebus sehr viel. „Wenn du 99 Jahre alt bist und dich ins Gästebuch deiner geliebten Heimatstadt eintragen darfst, ist das nicht nur eine Ehre für mich, sondern eine große Freude.“ Mit Tränen in den Augen fand Sebus zum Abschluss persönliche Worte: „Es ist mir ein Herzensbedürfnis, mich bei all den Menschen zu bedanken, die mir ihr Vertrauen und ihre Sympathie geschenkt haben und mit denen ich in Freundschaft verbunden bin.“