Köln – Unbeschwert, respektvoll und sicher sollen sich die Menschen in der kommenden Silvesternacht rund um den Hauptbahnhof Köln, den Dom und der Kölner Innenstadt fühlen. Mit diesen Schlagworten stellten unter anderen die Stadt Köln, die Polizei Köln, die für den Hauptbahnhof zuständige Bundespolizei und die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Mittwochmittag das Sicherheits-Konzept vor.
Prävention und Präsenz
Für die Umsetzung des Konzepts stehen zwei wesentlich Punkte im Fokus: Prävention und Präsenz. Mit Lichtkunst, Informationen für Köln-Besucher und Feiernde, Aufklärung und Teilhabe wollen die Verantwortlichen auf breiter Ebene für Prävention sorgen, damit sich ähnliche Vorfälle wie in der Silvesternacht 2015 nicht wiederholen. So wird es unter anderem sechs Leitsätze, wie „Nein heißt nein“ oder „Kein Feuerwerk auf Personen schießen“, geben, die als Popart-Comics in sozialen Netzwerken geteilt werden sollen.
Verstärktes Aufgebot der Feuerwehr
Auf der anderen Seite steht die Präsenz - primär durch die Polizei: 1400 Beamte allein der Polizei Köln werden am Hauptbahnhof und den Ringen im Einsatz sein, Anlauf- und Beratungsstellen werden rund um den Dom eröffnet, Polizisten werden mit gelben Signaljacken sichtbar sein. Zudem wird die Feuerwehr die Einsatzkräfte auf 526 verdoppeln, weitere 400 Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen werden Polizei und Ordnungsamt untersützen. „Wir laden jeden ein, in Köln zu feiern, aber respektvoll und regelgetreu“, sagte Polizeipräsident Uwe Jacob. Er ergänzte: „Dabei sind mir die Nationalitäten der Feiernden, mit Verlaub, völlig egal. Die Regeln gelten für jeden.“
Ein in den vergangenen Jahren kritisierter Ort war der Bahnhofsvorplatz: „Wir wollen in diesem Jahr den Bahnhofsvorplatz möglichst freihalten“, sagte Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob. „Wir wollen vermeiden, dass sich überhaupt größere Gruppen bilden können. Auch die Kontrollen sollen in diesem Jahr deutlich schnell stattfinden“, so Jacob. Im vergangenen Jahr stand das Überprüfungssystem der Polizei wegen langer Wartezeiten und besonderer Kontrollen muslimischer Besucher in der Kritik.
„Wir werden uns gegen den Missbrauch der offenen, kölschen Lebensart stellen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Dafür sei der gegenseitige Respekt von essentieller Bedeutung - die Kampagne zu Silvester trägt deshalb den Namen „Respect“. Reker ergänzte: „Ich wünsche mir, dass wir künftig nicht jedes Jahr eine große Pressekonferenz veranstalten müssen, um auf Silvester in Köln zu schauen. Stattdessen wünsche ich mir, dass wir wieder zum Normalzustand zurückkehren und gemeinsam Feiern.“