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Prozess vor dem Landgericht KölnErst Einkaufswagen voll gemacht – dann Mitarbeiter mit Kette geschlagen

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf das Landgericht in Köln.

Prozessstart am Landgericht Köln: Ein 35-jähriger Mann soll in Buchforst einen Supermarkt-Mitarbeiter geschlagen haben.

In einem Rewe-Markt in Buchforst soll ein Mann mit einer schweren Kette auf einen Mitarbeiter eingeschlagen haben. Nun startete der Prozess vor dem Landgericht.

Versuchter schwerer räuberischer Diebstahl und weitere Delikte werden einem 35-jährigen Mann zur Last gelegt, dem seit Dienstag vor dem Kölner Landgericht der Prozess gemacht wird.

Treffen die Vorwürfe zu, geschah an einem Novembermorgen im vorigen Jahr Folgendes: In einem Rewe-Markt in der Waldecker Straße in Buchforst packte der Angeklagte in einen Einkaufswagen Lebensmittel im Wert von knapp 160 Euro ein und versuchte, das Geschäft zu verlassen, ohne zu zahlen.

Vorfall im Kölner Supermarkt: Mann schlägt mit Kette auf Mitarbeiter

Im Eingangsbereich wurde er von zwei Mitarbeitern aufgehalten. Aus einer Tasche zog er eine große schwere Kette und schlug sie einem von ihnen gegen den Oberkörper, bevor er sich wieder dem Einkaufswagen zuwandte. Als ein Mitarbeiter ihn umklammerte, versuchte er, sich zu befreien. Einem vorbeikommenden Unbekannten drohte er, mit der Kette zuzuschlagen. Wenig später stahl er aus dem Foyer eines Hotels in derselben Straße einen Kaffeebecher und eine Kanne. Draußen wurde er von der Polizei festgenommen. Soweit die Anklage.

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Über seine Verteidigerin räumte der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend ein. In einem entscheidenden Punkt wich er allerdings davon ab: Als die Mitarbeiter ihn stellten, habe er weglaufen wollen. Davon, die Waren doch noch an sich zu bringen, war in seiner Einlassung keine Rede. Mit der Kette habe er „herumgewedelt“, damit man ihn gehen lasse. Das Hotel habe er aufgesucht, um die Toilette zu benutzen; beim Verlassen habe er Becher und Kanne an sich genommen.

Prozess vor dem Landgericht Köln: Sechs Verhandlungstage sind angesetzt

Der Angeklagte, der nach seinen Angaben 1997 mit seinen Eltern und zwei Geschwistern aus Kasachstan nach Hanau übergesiedelt ist, kommt aus zerrütteten Familienverhältnissen. Die Eltern seien Alkoholiker gewesen. Der Vater sei an der Sucht gestorben, die Mutter habe sich das Leben genommen.

Früh habe ihr Mandant angefangen, Rauschgift zu nehmen, sagte die Verteidigerin. Einige Haftstrafen wegen Beschaffungsdelikten habe er abgesessen. Bei einem Gefängnisaufenthalt sei Schizophrenie diagnostiziert worden. Zum Schluss sei er obdachlos gewesen. Er habe Alkohol und Cannabis konsumiert; zugleich hätten ihm mangels Krankenversicherung die Medikamente gefehlt, um sich einzustellen. In dieser desolaten Lage habe er sich in den Zug gesetzt und sei ziellos herumgefahren. Warum er nach Köln gekommen sei? Er wisse es nicht. „Wahrscheinlich, weil die Bahn hier gehalten hat.“ Nun ist er in Untersuchungshaft. Sechs Verhandlungstage sind angesetzt.