Die Klimaschutz-Organisation „Parents For Future“ startet 2024 regelmäßige Klimadialoge. Am Samstag war der Auftakt am Wiener Platz.
Weitere Klimadialoge geplant„Parents For Future“ machen in Köln-Mülheim auf Erderwärmung aufmerksam
Für alle, die am Samstag am Wiener Platz vorbeimussten, war es nicht zu übersehen: Ein 20 Meter langes Transparent, ausgebreitet an der Mülheimer Haltestelle zog am Vormittag die Aufmerksamkeit der Passierenden auf sich. Zu sehen waren sogenannte „Warming Stripes“ (engl. Erwärmungsstreifen), die den langfristigen Temperaturverlauf der vergangenen Jahre farbig abbilden und so auf die starke Erderwärmung hinweisen sollten. Normale Temperaturen werden dabei mit hellem blau, schädliche Temperaturen in dunklem rot markiert.
Mehr Bewusstsein, auch außerhalb der „Bubble“
Hinter den Klimadialogen steht vor allem die Klimaschutz-Organisation „Parents For Future“. Gemeinsam mit den „Grannies“ und „Scientists“ der Bewegung wollten sie am Samstag für mehr Bewusstsein in Köln sorgen. „Es gibt zwei Gründe, warum das bisher scheinbar noch nicht genug passiert ist. Entweder wir haben nicht mit ihnen gesprochen oder es interessiert die Menschen schlichtweg nicht. Deswegen legen wir die ‚Warming Stripes‘ aus“, sagte Renate Schmid, die Leiterin der Aktion.
So wie sie kämpften viele weitere engagierte Menschen dafür, dass die Relevanz der Klimakrise und dessen Folgen für unsere Zukunft nicht in Vergessenheit geraten. Dafür sei es notwendig, auch außerhalb der, wie sie es nennen, „Klima-Bubble“ aktiv zu werden. „In Ehrenfeld oder Nippes erreichen wir einfach automatisch schon viel mehr Aufmerksamkeit als in Mülheim oder Kalk. Aber genau das wollen wir mit den Klimadialogen jetzt ändern.“
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Zunächst lief die Aktion nur schleppend an. Je länger Renate Schmid und ihr Team vor Ort waren, desto aufmerksamer wurden aber auch die vorbeilaufenden Menschen drumherum. Ein Mädchen lief mit ihrer Mutter den langen Zeitstrahl entlang. Am Abschnitt des Jahres 2011 blieb sie stehen, deutete auf den farbigen Balken und sagte: „Guck, da bin ich geboren. Die Farbe ist hier viel dunkler als da vorne noch.“
Bis 2035 will die Stadt Köln klimaneutral werden. Da die Verwaltung allerdings nur auf einen geringen Teil der Treibhausgasemissionen der Stadt Zugriff habe, sehen die „For Future“-Vertreterinnen und -Vertreter dieses Ziel ohne weiteres Zutun als unerreichbar an. Für den restlichen Anteil müssten die Kölnerinnen und Kölner zusammenstehen, meint Dieter Gehringer, der als Mitglied der „Grannies For Future“ am Samstag ebenfalls am Wiener Platz stand. „Und das geht am besten, wenn alle Bescheid wissen, wie wichtig Klimaschutz für unsere Zukunft ist.“
Weitere Klimadialoge in anderen Veedeln geplant
Ursprünglich forderten die Akteure, die Straßenbahnen der Stadt mit den Klimastreifen zu bekleben. In anderen Städten Deutschlands, wie Berlin oder Bielefeld, fahren die sogenannten Klimabahnen bereits. Solange diese Idee in Köln noch nicht umgesetzt ist, stehen Renate Schmid, Dieter Gehringer und viele andere Mitglieder der Klimaorganisationen von nun an jeden dritten Samstag im Monat in einem anderen Veedel, um aktiv Klimadialoge anzubieten. Nächste Station ist der Rudolfplatz am 17. Februar.