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NachrufExpress-Fotograf Zik ist tot

Lesezeit 2 Minuten

Heinz-Walter Friedriszik bei seinem 25-jährigen Dienstjubiläum.

Köln – Zik ist tot – der stadtbekannte Express-Fotograf Heinz-Walter Friedriszik ist am Mittwoch im Alter von 63 Jahren in seiner Wohnung an der Ehrenstraße verstorben.

Zik war Boulevard-Fotograf durch und durch. Sein wohl größter Coup: Beim Weltwirtschaftsgipfel 1999 schaffte er es, sich im Rathaus in die Nähe des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zu schleichen. Er drückte dem mächtigsten Mann der Welt einen druckfrischen Express in die Hand – und ließ sich mit ihm fotografieren.

Die eigentlich so hypernervösen Männer vom Secret Service ließen ihn gewähren. Wahrscheinlich kannten sie ihn …

Niemand war vor Zik und seiner Kamera sicher. Lady Di mit Kölschglas; Muhammad Ali auf Geheimbesuch; Dreigestirne in guten und schlechten Zeiten. Eine Legende besagt, dass Gerhard Schröder in Köln landete und Zik an der Gangway wartete. „Hey Zik, was machst Du denn hier?“, soll ihn der damalige Kanzler begrüßt haben.

„Der Geißbock und ich – das sind die letzten Kölner Originale“, sagte er einmal im Scherz. Zik war bekannt wie ein bunter Hund. Wenn er auf Rollschuhen durch die Ehrenstraße flitzte, riefen ihm die Leute hinterher. Kölsche Promis, Karnevalisten – jeder kannte ihn.

Zik führte ein turbulentes Leben – ohne Rücksicht auf sich selbst. Er war wie die Kerze, die an zwei Enden brannte. Er fehlt. (cl, stef)