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Ärger über IdeenlosigkeitKöln-Bilderstöckchen bleibt Einkaufswüste

Lesezeit 2 Minuten
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Ein Einkaufszentrum, das keins ist: Gegenüber der Hauptschule am  Schiefersburger Weg gibt es  nur Pizza, Teppichboden und Blumen. 

Bilderstöckchen – Es wird nicht wenige im Bilderstöckchen geben, die das Kölner Einzelhandels- und Zentrenkonzept am liebsten auf den Mond schießen würden. Hat es doch bisher zuverlässig verhindert, dass sich die Einkaufsmöglichkeiten im Veedel verbessern. Weil das Konzept fürs Veedel statisch am einkaufstechnisch etwas in Schieflage geratenen Schiefersburger Weg als Geschäftszentrum festhält, sind Neuansiedlungen oder Erweiterungen von Läden anderswo im Veedel ausgeschlossen.

Zentrenkonzept hat gravierende Mängel

Sei es der einst erwogene Vollsortiment-Supermarkt in der früheren „Belgiersiedlung“ am Parkgürtel – sie liegt außerhalb der definierten Einkaufszone –, oder die Erweiterung eines bestehenden Discounters im Süden des Veedels, die auf dem Grundstück weitere Läden und sogar Wohnraum hätte bringen können. Der Grund hier: Er läge zu nah an der Einkaufszone Sechzigstraße im benachbarten Nippes, und soll diese nicht schwächen.

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Überhaupt zeigt das Zentrenkonzept inhärente Mängel: So stammen die Daten über den Einzelhandel im Veedel, die der nun anstehenden Aktualisierung des 2013 erstmals vom Rat verabschiedeten Konzepts zugrunde liegen, aus dem Jahr 2017 – und sind schon heute veraltet. Erst recht in Zeiten der Corona-Pandemie, deren wohl gravierende Folgen für die Händlerlandschaft (außerhalb von Supermärkten und Drogerien) in den Veedeln wohl erst mittelfristig zutage treten werden.

Wenn etwa Mietverträge auslaufen, die Händler aber nicht mehr weitermachen können oder wollen. So sinnvoll der Grundgedanke eines Zentrenkonzepts auch ist: Mehr Flexibilität und Aktualität müssen dringend her, wenn das Planwerk eine Existenzberechtigung haben will. Denn mit konzeptgetreuen, jedoch „in Schönheit sterbenden“ Einkaufsmeilen ist niemandem gedient.