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Fotografische „Zeitcollagen“Ausstellung zeigt Kölner Ansichten im Wandel

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Die Ausstellung zeigt auch Bilder von der Flora.

Weidenpesch/Nippes – Die fotografischen „Zeitcollagen“ von Jochen Schneidereit haben schon etwas für sich – das fand auch der Nippeser Vize-Bezirksbürgermeister Daniel Hanna (CDU), der mit dem 61-jährigen Nippeser die Schau im Foyer des Bezirksrathauses Nippes vor rund 30 Besuchern eröffnete.

Obwohl da 100 Jahre zwischen den einzelnen Komponenten des Werkes liegen, ist es richtig gut getroffen“, befand er mit Blick auf die Impression des „neuen alten“ Flora-Prachtgebäudes, 2014 nach originalem Vorbild restauriert. Im Pflanzenpark sieht man derweil Personen im zeitgenössischen Outfit wandeln, als auch Vertreter des „Fin de siècle“, mit Spazierstock und Zylinderhut.

Der Dom und der Bahnhof dürfen bei der Ausstellung nicht fehlen.

Das Spiel mit den Epochen und die Verbindung der Gegenwart mit der Vergangenheit sind die Spezialität von Schneidereit, der an der Schwerinstraße wohnt.

Zweite Ausstellung im Bezirksrathaus

Es ist bereits seine zweite Ausstellung im Bezirksrathaus seit 2015. „Ich bin irgendwann mal auf eine alte Postkarte gestoßen und dachte mir, da kann man irgendetwas mit machen“, erläuterte der Fotokünstler, wie er zu seiner Kunst gekommen war. Bei seinen Bildern lohnt es sich, genau hinzusehen, denn es sind auch humorige Details eingearbeitet – wie die Aufziehschrauben an den Rücken der Passanten auf dem Bild des Eckhauses Neusser Straße/Cranachstraße.

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„Die Basis war eine Postkarte aus dem Dritten Reich. Damit symbolisiere ich den herdengetriebenen Geist jener Zeit“, erzählt er. „Ich habe des Weiteren versucht, das Bild auf alt zu trimmen, daher ist es auch bewusst kaum eingefärbt.“

Es gibt aber auch „naturalistische Bilder“, wie etwa das von der Hummel mit Kopfhörer.

Ein weiteres faszinierendes Bild zeigt einen Ausblick auf die Neusser Straße von vor rund 100 Jahren, aus der er ein Nachtbild mit einzelnen farbenfrohen Akzenten gemacht hat und auch heutige Läden einarbeitete, oder ein altes Handwerksgeschäft am Friesenwall, das er auf die gegenüber liegende Straßenseite „gespiegelt“ hat – als Ersatz für die potthässliche Fassade der dortigen Rückseite des „Lasthaus“-Kinogebäudes. Zudem zeigt er surrealistische Arbeiten und Naturfotos, wie die Nahaufnahme einer Hummel im Anflug. Natürlich ebenfalls lustig verfremdet; dem Insekt wurden Bügel-Kopfhörer aufgesetzt.

Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 22. November, im Atrium des Bezirksrathauses Nippes, Neusser Straße 450, zu sehen.