Wohnmobile und -anhänger sollen in bestimmten Straßen nicht mehr parken können. Einige Straßenzüge sind bei Campern in Köln besonders beliebt.
Problem ParkplätzeCamping-Mobile sollen aus Kölner Wohnvierteln verschwinden
Immer mehr Haushalte entscheiden sich für den Kauf eines Wohnmobils; der bereits in den Jahren zuvor vorhandene Trend ist im Zuge der Corona-Pandemie ab 2020 endgültig zum Boom geworden; im Jahr 2021 gab es laut des Datenportals Statista mit bundesweit rund 82.000 Neuzulassungen einen Rekord. Die Freude am ortsungebundenen Reisen ist jedoch auch an den Straßenrändern sichtbar: Irgendwo müssen die Wohnmobile und Anhänger schließlich hin.
Wohnmobile besetzen Parkplätze in Köln-Nippes
So auch an einigen Stellen im Stadtbezirk Nippes, hat die SPD in der Bezirksvertretung beobachtet. Unter den bei Camping-Fans „beliebten“ Straßen befänden sich etwa der Erzbergerplatz in Nippes sowie der Riehler Gürtel in Riehl. Dort nähmen sie der übrigen Nachbarschaft die Parkplätze weg und würden nur selten bewegt. Außerdem sei die Sichtbehinderung ein Problem. Der Parkgürtel in Höhe der Rhein-Energie-Zentrale ist ebenfalls ein populärer Abstellort – dort jedoch stehen die Wohnmobile und Anhänger nicht direkt in einem Wohngebiet.
Mit dem einstimmig beschlossenen Antrag der SPD-Fraktion will die Bezirksvertretung Nippes dem Problem begegnen: Die Stadt wird aufgefordert, vermehrt das „Abstellen von Wohnmobilen und Wohnanhängern zu überprüfen und nach Möglichkeit dagegen vorzugehen“. Dabei solle die Verwaltung besonders, aber nicht nur, den Erzbergerplatz und den Riehler Gürtel überprüfen. Mit Zusatzschildern „nur für Pkw“ sollen an jenen Stellen Wohnmobile und -anhänger außen vor bleiben.
Piktogramme sollen Parkplätze für Autos ausweisen
„Wir werden häufig angesprochen auf das Problem“, so Vize-Bezirksbürgermeister Henning Meier (SPD). „Es scheint sich vergrößert zu haben, auch die Wahrnehmung darauf.“ Auch CDU-Fraktionschef Christoph Schmitz unterstützte das Ansinnen. „Wohnanhänger und -mobile gehören auf dem Campingplatz“ – oder auf eine private Abstellfläche.
Nach kurzer Diskussion strich die SPD jedoch aus ihrem Antrag den Punkt, dass die Stadt als Ausgleich separate Parkflächen im Stadtbezirk für Wohnmobile und -anhänger schaffen solle. „Wir können die wertvolle Fläche in unserer Stadt nicht dafür vorhalten“, argumentierte Inga Feuser (Gut & Klimafreunde).
Wie Bürgeramtsleiter Ralf Mayer der Runde erläuterte, sei die rechtliche Lage komplex: Obwohl Wohnmobile bis 3,5 Tonnen zulassungsrechtlich als Pkw gelten, sei dies beim Parken anders. Dort ließe sich zwischen „normalen“ Autos und Wohnmobilen differenzieren. „Es gibt aus meiner Sicht nur eine Möglichkeit: die Ausweisung von Parkplätzen nur per Pkw, per Zusatzschild mit Auto-Piktogramm. Dieses Verkehrszeichen schließt Wohnmobile definitiv aus.“ Er rate daher, jene Bereiche mit Zusatzschildern auszustatten, die man gezielt schützen will. So kam es dann auch im Beschluss.