Weidenpesch – Zugeparkte Bürgersteige, wenig Platz für Fußgänger und Radler sowie ein insgesamt sehr unruhiges Erscheinungsbild – das soll bald auch auf dem Weidenpescher Teil der Neusser Straße Vergangenheit sein.
Die Pläne für das knapp 2,1 Millionen Euro teure Vorhaben hat das Amt für Straßen und Verkehrstechnik der Bezirksvertretung Nippes vorgelegt. Kernpunkte der Neuplanung: Es soll nur noch eine Fahrspur pro Richtung geben, die sich Bahn- und Autoverkehr teilen.
Schutzstreifen für Radfahrer geplant
Das sperrige Auto-Querparken soll es nicht mehr geben, sondern nur noch Längsparken. Für Radfahrer sollen 1,50 Meter breite Schutzstreifen auf dem Asphalt her. Dafür wird der Gehweg erheblich breiter – auf der Ostseite, Richtung stadtauswärts, würde er stellenweise sieben Meter messen. Alle Pkw-Stellplätze will die Stadt separat markieren.
Der Entwurf enthält auch mehrere kleine „Schätzchen“: So soll an der Abfahrt zur Einbahnstraße Jesuitengasse eine der derzeit zwei Zufahrten wegfallen. Mit dem gewonnenen Raum könnte an der Ecke ein Plätzchen entstehen.
Außerdem ist im Plan auch eine Fahrrad-Abfahrt von der Neusser Straße zum Radweg entlang des Gütergleises in Richtung Niehl berücksichtigt. Der momentan zugewachsene Trampelpfad soll ausgebaut werden. „Ich habe mit Freude gesehen, dass der Abzweig für Radler enthalten ist“, lobte SPD-Fraktionschef Horst Baumann.
Schon 2014 Neugestaltungen auf Neusser Straße
Die Umgestaltung der 1000 Meter zwischen Gütergleis-Brücke und der Kreuzung von Kapuziner-und Scheibenstraße ist der zweite Bauabschnitt auf der Neusser Straße insgesamt: Voraus ging die im Herbst 2014 geschaffte Neugestaltung des Longericher Teils zwischen Gleisbrücke und Wilhelm-Sollmann-Straße.
Es folgen noch der Abschnitt von der Kreuzung Scheiben-/Kapuzinerstraße bis zum Beginn des U-Bahn-Tunnels an der Mollwitzstraße, sowie die aufwändige Neuplanung der Kreuzung selbst – inklusive einer Wendefahrt auf der Kapuzinerstraße.
Die Nippeser Politiker zeigten sich recht angetan, sorgten sich jedoch, dass die verbleibenden Parkplätze nicht reichen. So vertagten sie einstimmig die Vorlage. „154 Stellplätze werden benötigt, doch nur knapp die Hälfte ist vorgesehen“, wunderte sich FDP-Mandatsträger Biber Happe. „Was sollen die Anwohner denn machen – sich übereinander stellen?“
Pläne werden überarbeitet
Vize-Bezirkschef Daniel Hanna (CDU) regte an, den Rad-Schutzstreifen etwas breiter zu machen. „Es kommen einem Bilder der Venloer Straße in den Kopf. Dort sind die Radstreifen viel zu eng.“
Wie Kai Lachmann vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik in der Sitzung zugesagt hatte, hat die Stadt die Pläne inzwischen nochmals überarbeitet und acht weitere Stellplätze sowie zusätzliche Fahrrad-Haarnadeln eingefügt. Am 29. Juni beraten die Politiker erneut.
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