Für den 1,6 Kilometer langen, knapp zehn Hektar großen Park in Nippes entlang der Linie-13-Hochbahn hat die Stadt die Pläne vorgestellt.
An Hochbahn-Linie 13Grünzug Nippes – Pläne für 10 Hektar großen Park vorgestellt
Das „Grünzug-Fieber“ hat auch das Team des Grünflächenamtes erwischt. „Wir sind selbst sehr begeistert davon, weil wir das als spannendes Projekt sehen“, so Christoph Hölzer, Vize-Amtsleiter. Der neue Park habe Potenzial, zur weit beachteten Attraktion zu werden.
„Einen Park mit einer Hochbahn in der Mitte gibt es nicht allzu oft in Deutschland.“ Man habe seit der großen Öffentlichkeitsbeteiligung im Juni 2022 die Pläne vorangetrieben. „Es ist ein guter Kompromiss zwischen der Forderung nach einem echten Grünzug sowie jener nach Spiel- und Sportplätzen“, lobte die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert. „Die jüngsten Starkregen haben gezeigt, wie notwendig Flächen-Entsiegelung ist. Wir brauchen mehr Orte, an denen man sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gut aufhalten kann.“
Grünzug Nippes: rund 25 Millionen Euro Baukosten
Auf den 1,6 Kilometern zwischen Merheimer und Amsterdamer Straße, dem nicht für Autos ausgebauten Teil des Gürtels, entsteht ab 2026 der „Grünzug Nippes“ – ein Sport-, Spiel-, Freizeit- und Naturpark mit integriertem Radschnellweg. Das neue Grün verbindet zugleich Toni-Steingass-Park, Nordpark und Nippeser Tälchen.
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Gemeinsam mit Siebert, dem federführenden Architekturbüro Förder-Architekten aus Essen und Stadtplanerin Regina Stottrop als Moderatorin zeigte das Grünflächenamt im Bürgerzentrum Altenberger Hof die detaillierten Pläne. Insgesamt rund 100 Gäste waren bei den zwei Durchgängen dabei, auch bei ihnen herrschte Vorfreude auf den Park, der mit rund 25 Millionen Euro Baukosten kalkuliert ist.
Vier Park-Abschnitte mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Die vier Park-Abschnitte – Merheimer bis Neusser Straße, Bezirksrathaus Nippes, Niehler Kirchweg bis Niehler Straße sowie Niehler Straße bis Amsterdamer Straße – zeigen sich in ihrem Bild sehr verschieden. Alle haben gemeinsam, dass es in ihnen sowohl Bereiche gibt, in denen die Park-Nutzung dominiert, als auch Zonen, in denen die Natur sowie Tier- und Pflanzenwelt im Vordergrund stehen. Dort wird es insekten- und vogelfreundliche Wiesen, Nistmöglichkeiten und abstrahlungs-arme Laternen geben.
Zwischen Merheimer Straße und Neusser Straße soll eine Wiesenlandschaft entstehen, mit Schaukeln, einer „Spielterrasse“ mit Weitblick und Spielgeräten für jüngere Kinder nahe dem Park-Entrée an der Merheimer Straße, sowie nahe der Neusser Straße einen Sand-Wasserspielplatz. „Stadtwildnis“ heißt der Bereich am Bezirksrathaus, der komplett von Asphalt entsiegelt wird, mit wilder Aussaat, neuen Bäumen und einer Fläche für mobile Gastronomie und Boule am Rand.
Grünzug Nippes: Skate- und BMX-Pumptrack, Boulder-Anlage, Naturspielplatz
Im Abschnitt in Höhe des Toni-Steingass-Parks wird es einen Skate- und BMX-Pumptrack geben, sowie eine Boulder-Anlage zum freien Klettern. Unter dem Titel „Im wilden Dickicht“ ist ein Naturspielplatz mit Baumhäusern und Rutschen geplant; in diesem Park-Teil schwenkt der Radschnellweg von der Süd- auf die Nordseite der Hochbahn.
In Höhe des Nordparks kommen mit einer Anlage für den Geländesport Parkour, einem Calisthenics-Platz sowie Geräten für Mehrgenerationen-Fitness erneut Sportfans zum (Grün-)Zug. Der Bereich um die Unterführung an der Duisburger Straße wird erhellt und aufgewertet, die derzeitigen Gärten bleiben erhalten.
Baubeginn 2026 – Parkplatz-Frage bleibt weitgehend offen
Geplant ist, den Radschnellweg klar von den übrigen Bereichen zu trennen. An den Übergängen Neusser und Niehler Straße soll es Ampeln geben, am Niehler Kirchweg eine bevorrechtigte Querung. Mit dem Bau anfangen werde man im Westen, für den Bereich bis zur Neusser Straße gibt es einen Bundeszuschuss von sechs Millionen Euro. Um Fördermittel für die weiteren Zonen werde man sich bemühen, betonte Hölzer.
Einige Gäste trieb die Sorge wegen der am Bezirksrathaus wegfallenden mehr als 200 Parkplätze um. Diese hätten aber bei den Plänen keine Priorität gehabt. „Wir wollten einen Grünzug planen, und keinen Parkplatz mehr“, entgegnete Stottrop. Man hoffe, zukünftig weniger Platz für geparkte Pkw zu benötigen; außerdem seien Lösungen wie Quartiersparkhäuser denkbar, so Hölzer.