Ohne Kerosin„Fridays For Future“ starten Klima-Radtour von Köln nach Berlin
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Köln – „Kölle fürs Klima“ steht auf den Flaggen, die an den Gepäckträgern der Fahrräder im Wind wehen. Ungefähr 100 Klimaaktivisten haben sich am Dienstag mit ihren Fahrrädern auf der Domplatte versammelt, um gemeinsam im Rahmen der Fahrradprotesttour „Ohne Kerosin nach Berlin“ in die Hauptstadt aufzubrechen.
Laut Mitorganisator und Presssprecher der Students For Future, Moritz Böll, entstand die Idee zu der Protesttour, als sich letztes Jahr eine kleine Gruppe Studierender in Köln getroffen hatte. Ihr Ziel sei es gewesen, den Protest aktiv und klimaneutral nach Berlin zu tragen. Am Dom halten sie nun am Dienstag zunächst eine Kundgebung ab, um die bevorstehende Tour einzuläuten und die Relevanz der Klimakrise zu betonen.
Forderungen von Fridays For Future
Auf ihren Gepäckträgern transportieren die Aktivisten nicht nur Zelte und Schlafsäcke, sie tragen auch die Forderungen von Fridays For Future durch das Land: „Wir wollen mit der Demo unser volles Demonstrationsrecht ausschöpfen“, sagt Böll. Die Tour nach Berlin dauert mehrere Wochen, übernachtet wird in unterschiedlichen Orten. „Wir fordern eine radikale, grundlegende klimapolitische Veränderung, denn alles andere ist eine Täuschung der Bevölkerung“, sagt Böll.
Auf den unterschiedlichen Stopps wolle man auch mit den Menschen vor Ort reden und debattieren. Das erste Ziel der hauptsächlich jungen, Kölner Aktivisten ist das Dorf Lützerath. Die kleine Ortschaft soll abgerissen werden, um den anliegenden Tagebau des Energiekonzerns RWE auszudehnen. Hier wolle man mit den betroffenen Bewohnern sprechen und sich mit ihnen solidarisieren.
Klimaaktivisten aus ganz Deutschland unterwegs
Trotz guter Stimmung bei der Kundgebung mache man laut Felix von den Students For Future die Fahrradtour jedoch nicht aus Spaß, denn: „Diese Erde steht kurz vor dem Zusammenbruch, und die Politik tut nichts. Das ist ernst, was wir hier machen!“
Die Kölner Aktivistengruppe ist nicht die einzige, die sich auf den Weg zum Bundestag macht. Aus ganz Deutschland radeln Klimaaktivisten auf sechs festgelegten Touren nach Berlin, um vor der Bundestagswahl politischen Druck auszuüben. „Wir haben mit unseren Demonstrationen eine unglaubliche Macht. Noch können wir die 1,5-Gradgrenze einhalten. Alle fürs Klima!“, ruft der Aktivist Amadeo Kaus, zum Schluss der Kundgebung und zum Auftakt der Fahrradprotesttour in sein Mikrofon.