Köln – Wer denkt, dass Karneval nur auf den Straßen und auf Sitzungen zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch stattfindet, hat sich geirrt. Dutzende Karnevalsgesellschaften und Vereine kümmern sich das ganze Jahr hindurch um die Pflege und den Erhalt des karnevalistischen Brauchtums. Die größten sind im Festkomitee Kölner Karneval organisiert und leisten ehrenamtlich unfassbar viel Arbeit, damit während der Session alles glatt läuft.
Als Leitsatz für sich und alle ehrenamtliche Mitarbeiter gelten die folgenden 11 Gebote:
1. Der Kölner Karneval ist eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale der Stadt Köln und soll auch so gemäß seiner Bedeutung verstanden und behandelt werden.
2. Der Kölner Karneval soll ein Fest für alle sein: volksnah, verbindend, integrativ.
3. Der Kölner Karneval soll helfen, Kindern und Jugendlichen eine Basis und Perspektiven zu geben.
4. Der Kölner Karneval soll sich in der Öffentlichkeit positiv darstellen.
5. Der Kölner Karneval fördert aktiv Brauchtum und Kultur; zugleich soll der Kölner Karneval zukunftsorientiert und innovativ sein.
6. Der Kölner Karneval soll durch das Ehrenamt getragen werden.
7. Der Kölner Karneval übernimmt gesellschaftliche Verantwortung.
8. Der Kölner Karneval muss auf finanziell sicheren Beinen stehen.
9. Der Kölner Karneval soll eine hohe Qualität und adäquates Niveau haben.
10. Der Kölner Karneval hat eine Spiegelfunktion: gesellschaftskritisch, werteorientiert und unabhängig.
11. Der Kölner Karneval hat Humor und Leichtigkeit.
In unserem Überblick stellen wir Ihnen die Kölner Karnevalsgesellschaften kurz vor.
Alt Köllen vun 1883 e.V. - Gegründet wurde diese Gesellschaft 1883 in der Wirtschaft „Im Kranz“ in der Mühlengasse. Seit dem geloben die Mitglieder „auf Gedeih und Verderb zu den Aufgaben zu stehen“ - was im Laufe der wechselvollen Geschichte Gesellschaft das ein oder andere mal auch von Nöten war.
Der Name der am 13. Januar 1901 im Ossendorfer Restaurant Vogel (heute Rochus-Eck) gegründeten Gesellschaft bezieht sich auf das sogenannte „Schnüsse Tring-Lied“ von Joseph Roesberg, das ein selbstbewusstes Ossendorfer Dienstmädchen besingt. Die KG hat einen eigenen Senat sowie einen großen Rat, und ihre Tanzgruppen und Nachwuchsarbeit sorgen für viel Leben im Karneval.
Am 10. März 1922 taten sich die Mitglieder eines 1905 gegründeten Kegelclubs zusammen, um die KG „Fidelen Altstädter“ zu gründen. Die bis heute recht familiäre Gesellschaft revolutionierte 1961 mit der Einführung der ersten Hebefiguren den Korpstanz im Kölner Karneval und wurde 1968 mit dem Titel „Traditionskorps des Kölner Karneval“ ausgezeichnet.
Die Blauen Funken, korrekt „Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V.“ sind eine Abspaltung der Roten Funken von 1823 und die zweitälteste der Kölner Karnevalsgesellschaften. In der Session 2013/14 stellen sie das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Jungfrau Hermia, Prinz Björn I. und Bauer Michael. Gegründet wurden die Blauen Funken von Mitgliedern des Stammtisches „Deftige Bürger“ nach dem Vorbild der leichten berittenen Feldartillerie, die Friedrich der Große in der preußischen Armee eingeführt hatte.
Diese in Ehrenfeld beheimatete Karnevalsgesellschaft hat sich im Jahr 1955 aus drei Ehrenfelder Gesellschaften zusammengeschlossen. Aus der „Großen Cöln-Ehrenfelder C.G.“, der „Allgemeinen Ehrefelder K.G.“ und der „Funkengarde blau-gold“ wurde so die „Große Allgemeine Ehrenfelder K.G. blau gold“. Die Farben blau-gold sind die Stadtfarben von Ehrenfeld.
Die Grosse ist Kölns älteste Karnevalsgesellschaft und wird auch als Mutter aller Gesellschaften bezeichnet, da sich viele andere Gruppen aus ihr heraus gegründet haben. Als sogenannte Frack-Gesellschaft ist sie der Tradition besonders verpflichtet. Ihre Sitzungen feiert die Große im Gürzenich.
Die Deutzer Karnevalsgesellschaft „Schäl Sick“ ist eine Familiengesellschaft und besteht aus rund 300 Mitgliedern. Der „Düxer Bock“, eine Skulptur auf dem Lorenzplatz, ist seit Gründung eng mit der Gesellschaft verbunden. Gemeinsam organisieren die Mitglieder viele Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Session, fördern das Brauchtum und führen die Jugend an den Karneval heran.
Vorbild für die Karnevalsgesellschaft waren die Soldaten einer „Schutz- und Ordnungstruppe“, die während der französischen Besatzung um das Jahr 1800, in Selbsthilfe das Verbrechertum in Köln bekämpfte. Gegründet wurde die Gesellschaft bereits am 11. November 1900, die Jahreszahl wurde erst nach dem ersten Auftritt im Rosenmontagszug 1902 hinzugefügt. Die Uniformen orientieren sich an historischen Vorbildern aus der Zeit um 1800 und sind in grün-gelb gehalten.
Als Familiengesellschaft steht die im Jahr 1919 aus einem Stammtisch hervorgegangene KG Männern, Frauen und Kindern eine karnevalistische Heimat. Der KG angeschlossen ist die Tanzgruppe Zunft-Müüs.
Heinrich Pilgram und Walter Zimmermann gründeten die „Fidele Funke Rut-Wieß“ im Jahr 1934 in Köln Flittard und riefen gleichzeitig auch ein Tanzcorps ins Leben. 1954 nahmen die Mitglieder erstmals am Rosenmontagszug teil. Im selben Jahr benannten sie sich das Tanzcorps in „Rut-Wieß-Gröne-Junge“ und an den Uniformen wurden die weißen Stoffteile durch grüne ersetzt, um sich deutlicher von dem Funkencorps „Kölsche Funke rut-Wieß von 1823“ zu unterscheiden. Das Domizil der Gesellschaft ist die „Narrenburg“, in der auch alle ihre Feiern abgehalten werden.
Ursprünglich wurde die KG als „1. Zündorfer Narrenzunft Blau-Weiß“ im Jahr 1928 gegründet. Wann die Umbenennung in „KG Blau-Weiß Zündorf“ vollzogen wurde, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. Als Ziel der Gesellschaft wurde bei der Gründung folgendes festgehalten: „Gründungszweck ist, den alten rheinischen Karneval in seiner urwüchsigen Art wieder herzustellen und jede falsche Abzweigung zu bekämpfen.“
Die im Jahr 1900 gegründete Karnevalsgesellschaft ist eine der ältesten und heute auch eine der großen Familiengesellschaften im Kölner Karneval. Die knapp 300 Mitglieder im Alter zwischen 1 und 90 sind natürlich nicht alle miteinander verwandt - der Titel Familiengesellschaft bezieht sich auf den Umgang der Mitglieder untereinander.
Am 6. Januar 1951 beschlossen Hans Hirtz, Peter Friedenburg und Walter Würges im Cafe Hunecke am Chlodwigplatz ihren Stammtisch in eine Karnevalsgesellschaft umzuwandeln und nahmen gleich noch Adolf Schmitz, Leni Brühl und Büb Prank mit ins Boot. Ihre Tanzgruppe nennt sich „Die Winzer und Winzerinnen vun d'r Bottmüll“.
Die Mitglieder der Grosse Braunsfelder sind das ganze Jahr über aktiv und widmen sich der Pflege des karnevalistischen Brauchtums und gesellschaftlicher Kontakte. Als Frackgesellschaft müssen sich alle Mitglieder an die Kleiderordnung halten, wozu ein maßgeschneiderter Frack oder Litevka sowie die obligatorische Gesellschaftmütze gehören. Seit 2004 gehört das oft gelobte Tanzcorps „Kölner Rheinveilchen, Tanzgruppe der Grosse Braunfelder KG“ mit zur Gesellschaft.
Zu den über 100 Mitgliedern dieser Gesellschaft zählen ausschließlich Männer. Zwar gibt es seit 1935 auch die „Fidele Mädche“, diese dürfen jedoch nicht Mitglied werden.
Als drittälteste Karnevalsgesellschaft hat die Große Greeseberger viel zu bieten. Unter anderem gehören ein Reitercorps, die Mundart-Band „Zollhuus Colonie“ und mehrere Tanzgruppen zur Gesellschaft, die jedes Jahr mehrere Veranstaltungen auf die Beine stellt. Das Hausschild des Gründungslokals „Em halve Mond“ auf dem Eigelstein 90, wurde als Vereinssiegel übernommen.
Eine ausgelassene Feier, bei der die genervte Hausfrau die Gäste beim Rausschmiss als Nachteulen (Naksüle) bezeichnet, führte zur Gründung und Namensgebung dieser Gesellschaft. Naksüle wird übrigens korrekt ohne „h“ geschrieben - beim Fehler beim Eintrag ins Vereinsregister ist dafür verantwortlich, dass die Gesellschaft bis heute mit „h“ geschrieben wird.
Die Frackgesellschaft Große Kölner ist eine der wenigen, die auch Damen als Mitglieder aufnimmt. Gegründet wurde sie bereits 1882 und gehört damit zu den Kölner Traditionsgesellschaften. Hier gibt es keine Dienstgrade, keine Beförderungen und auch keine aus dem militärischen Leben kopierten Abläufe. Die verschieden gestalteten Mützen der Mitglieder weisen lediglich auf deren Aufgabe in der Gesellschaft hin.
Nachdem im Jahr 1953 die beiden damaligen Holweider Karnevalsvereine „Blau-Weiß“ und „Rut-Wieß“ ihre letzte Vorstellung beendet hatten, wurde es lange Jahre ruhig um den Karneval in Holweide. Am 11.09.1974 wurde dann im Hotel zur Post die neue Gesellschaft gegründet. Der Namenszusatz „Die Isenburger“ wurde erst 1977 als Anlehnung an das Holweider Wahrzeichen, die Isenburg, hinzugefügt. Heute zählen auch Tanzgruppen und Musikcorps zur KG.
Als die Gesellschaft 1927 in der „Weinstube Rubens“ gegründet wurde, nannte sie sich noch „KG Kölsche Grenadeere blau-grön 1927“. Der militärischen Namen musste nach dem 2. Weltkrieg jedoch geändert werden und wurde so in „KG Kölsche Grielächer e.V. vun 1927 geändert. Der Verein versteht sich sowohl als Komiteegesellschaft, als auch als Familiengesellschaft und nenn sich selbst „die Gesellschaft mit Herz“.
Gegründet wurde die KG Rheinflotte von den drei Brüdern Jupp, Fritz und Willi Haas, die 1951 aus der Karnevalsgesellschaft „Seiner Tollität Luftflotte“ austraten. Ihre Heimat hat die Familiengesellschaft sein dem in Ehrenfeld.
Der Name dieser KG setzt sich aus St. Rochus und St. Bartholomäus, den beiden Pfarrpatronen von Bickendorf und Ossendorf, zusammen. Entstanden ist die Gesellschaft aus der Pfarrsitzung von St. Rochus und organsiert bis heute mehrere Sitzungen im Jahr.
Fünf Stammtisch-Kumpanen aus dem damaligen linksrheinischen Mehrheim (heute Weidenpesch) gründeten am 23. Mai 1951 die Karnevalsgesellschaft „Kölsche Boor“. 1960 wurde diese dann in „Karnevalsgesellschaft Seiner Deftigkeit Kölsche Boor e.V. 1951" umbenannt. Mit dazu gehört die Tanzgruppe „De Heinzelmänncher zo Kölle von 1999 e.V.“. Ziel der KG ist die gegenseitige Unterstützung und der Gewinn neuer Kontakte in und außerhalb Karnevals und die gemeinsame frohe Pflege des Brauchtums.
Mit dem Schnäuzer-Ballett, den Schnäuzer-Pänz, den J'UHUs und einem eigenen Senat, ist die KG UHU Dellbrück fest im Kölner Karneval verankert. In jeder Session werden mehrere Sitzungen von der KG geplant und durchgeführt.
Diese KG gehört zu den wenigen, bei denen seit Gründung Frauen das gleiche Wahlrecht haben wie Männer. Entstanden ist sie aus einem Gesangsverein mit einem gemischten Chor. Bereits 1866 war ein Wagen der Gesellschaft „Blomekorf“ im Rosenmontagszug mit dabei. 1867 wurde der Verein dann urkundlich eingetragen.
Die Fidelen Fordler sind, wie der Name schon vermuten lässt, eine Karnevalsgesellschaft aus dem Hause des Automobilbauers Ford. Aber auch wer nicht für Ford arbeitet, kann hier Mitglied werden. Zwölf Nationen sind in der KG vereint und engagieren sich für zeitgemäße Freizeitgestaltung und Brauchtumspflege.
Im Jahr 1976 beschlossen elf Freund in der Gaststätte „Bickendorfer Bürgerstuben“ die Gründung eines karnevalistischen Stammtisches. Aus Überzeugung die richtigen Partner gefunden zu haben, nannten sich die elf „Mer han uns jefunge“ - zu deutsch: Wir haben uns gefunden. 1983 wurde aus dem Stammtisch dann offiziell in eine Karnevalsgesellschaft. Seit 1984 nimmt die KG auch weibliche Mitglieder auf.
Dieser Verein entstand aus der Betriebsgemeinschaft des ehemaligen Bahnpostamtes 8 am Gladbacher Wall. Ursprünglich sollten jährliche Kameradschaftstreffen weitergeführt werden. Diese wurden jedoch bald in die Karnevalszeit verlegt und entwickelten sich allmählich zum Verein „Unger uns“. Auf die Bezeichnung Verein legen die Mitglieder großen Wert, denn darin sehen sie ein Synonym für eine Familiengesellschaft, in der jeder jeden kennt und alle einen freundschaftlichen Umgang miteinander pflegen. Auch Frauen können hier Mitglied werden.
Die Mitglieder des montäglichen Stammtischs in der Gaststätte „Im Fuchsbau“ in Sülz beschlossen 1959 ihre Runden karnevalistischer zu gestalten. Über die Jahre entstand der Wunsch eine Karnevalsgesellschaft zu gründen und diese wurde 1968 dann tatsächlich ins Vereinsregister der Stadt Köln eingetragen. Die Vereinsfarben sind rot-weiß.
Sie sagen von sich selbst: „Wir Verbreiten Frohsinn und kämpfen gegen Griesgram und Muckertum!“ Gegründet haben das Korps 16 Karnevalsjecken, die im Jahr 1972 vom Leben und Treiben in ihren bisherigen Karnevalsgesellschaften enttäuscht waren.
Der Name dieser Gesellschaft nimmt Bezug auf die erste KG der Welt, die am 12. November 1381 vom Grafen Adolph von Kleve, damals Erzbischof von Köln, und 35 Rittern gegründet wurde. Knapp 500 Jahre später gründete sich die Kölner Narren-Zunft, die in historisch dekorierten Sälen feierte und die Talere der mittelalterlischen Handwerkszünfte trugen. Zum ersten mal durften hier auch Frauen teilnehmen, auch wenn die bis heute nicht Mitglied werden können.
Seit ihrer Gründung kurz nach Kriegsende steht die Kölnische Karnevalsgesellschaft für Familie, Freunde und die Freude am Feiern. Zum ersten Rosenmontagszug kam es zwar erst 1949, aber auch hier war die KKG mit 120 Teilnehmern mit dabei. Der lebensfrohe und übermütige Harlekin ist als Symbol für den ungebrochenen Lebenswillen der Kölnerinnen und Kölner noch heute der Glücksbringer der „Kölnischen“.
Am 11. Februar 1967, unmittelbar nach der Session, wurde die KG Kölsche Narren Gilde von ehemaligen Mitgliedern anderer KGs gegründet. Der Name stammt von Vorstandsmitglied Karl-Heinz May, der auch gleich eine Standarte mit dem ebenfalls von ihm kreierten Motto „Et Levve es schön, kölsch et Hätz und kölsch de Tön“. Zur Gesellschaft gehört auch die Tanzgruppe „De Höppemötzjer“ (gegründet 1968) und der Ehrenmusicorps „Kölner Husaren Grün-Gelb“ (seit 2000).
Als 1939 die ersten Siedlungen in Höhenhaus entstanden, schlossen die Bewohner schnell Freundschaften untereinander und versammelten sich im geselligen Kreis. Die Siedler vom Weidenbruch gründeten dann die KG Löstige Höhenhuuser.
Die Nippeser Bürgerwehr ist eines von neun Traditionskops im Kölner Karneval und setzt sich einfach gesagt für den „Spaß an d'r Freud' in historischen Uniformen“ ein. Ursprünglich als „K.G. Nippes Riehl“ gegründet, wurde sie zunächst in „Große Nippeser KG“, dann in „Närrische Bürgerwehr“ und schließlich in „KKG Nippeser Bürgerwehr“ umbenannt. Aufgrund ihrer orangenen Uniformen werden sie liebevoll auch die „Appelsinefunke“ genannt.
Die Idee zur Tanzgruppe entstand 1954/55 bei einem Zusammentreffen der Mitgliedern des Stammtischs „Wat e'ne Quatsch“. Gerade in Tanzgruppen wechseln die Mitglieder recht häufig, doch der Spaß am Tanzen und der karnevalistischen Tradition sorgt für stetigen Nachwuchs.
Auch dieses Reiter-Korps wurde von Mitgliedern eines Stammtischs gegründet, in diesem Fall die „Fidele Häre“, die sich im Bartmannshaus trafen. 1926 folgte die erste Sitzung und die Eintragung ins Vereinsregister. Im Jahr 1939 ritt die Ehefrau des Korpskommandanten Paul Betram als erste „Wallensteinerin“ an der Seite ihres Mannes im Rosenmontagszug mit.
Die Roten Funken sind das älteste Traditionscorps im Kölner Karneval und wurde im gleichen Jahr gegründet, wie das Festkomitee Kölner Karneval und „die Große von 1823 Karnevalsgesellschaft“ und sind seit dem allerersten Rosenmontagszug mit dabei. Mit ihren Uniformen persiflieren sie die ehemaligen Kölner Stadtsoldaten, die aufgrund ihrer Uniformen ebenfalls „Rote Funken“ genannt wurden. Diese erfreuten sich allerdings nicht des besten Rufes und galten als leicht bedusselt, müde und für nichts zu gebrauchen.
Die Mitglieder dieses Karnevalsvereins bezieht sich auf die römische Vergangenheit Kölns und insbesondere ihres Heimatveedels Weiden. Alle Mitglieder erhalten römisch klingende Spitznamen, die einen Bezug zu den Fähigkeiten oder dem Beruf der Person herstellen.
Diese KG ist eher aus Zufall entstanden. Denn eigentlich wollten Heinz Wechsler und Max Wipperfürth lediglich mit ihrer Familie und einem selbst gebauten bunten Handwagen den Schull- und Veedelzöch ansehen. Doch durch einige Umwege auf der Hinreise gelangten sie zum Aufstellplatz der Zugteilnehmer. Dort fielen sie der Zugleitung dank ihrer selbst geschneiderten, farbenprächtigen Lumpenkostüme so positiv auf, dass sie gefragt wurden, ob sie nicht im Zug mitgehen wollen. Als Name wurde eine Kombination aus dem Namen der Straße (Schlendernder Straße), in der beide Familien wohnten, und dem Lumpenkostüm gewählt.
Auch die Stromlosen Adler waren ursprünglich ein Kegelclub, der von 13 Fernmeldern eines Kölner Telegrafenbauamtes im Jahr 1937 gegründet wurde. „Stromloser Adler“ war damals ein gängiger Begriff für einen gestörten Telefonanschluss. Regelmäßig wurden „Rheinische Abende“ für die Kollgen aus der Eifel veranstaltet, was bald dazu führte, dass die Bezeichnung Karnevalsgesellschaft übernommen wurde.
Die Gründungsmitglieder des Vereins waren Veteranen eines Husarenregiments im Raum Köln, das nach Ende des 1. Weltkrieges aufgelöst wurde. Am 26.09.1925 gründeten sie die Gesellschaft „Große Lindenthaler Karnevals-Gesellschaft Husaren-Korps blau gelb von 1925 e.V.. Der vereinseigene Büttenmarsch „Es war einmal ein treuer Husar“ ist bis heute weit über den Verein hinaus bekannt und beliebt.