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Kommentar zu Park & RideUnzumutbare Zustände in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Park und Ride

Der Park-und-Ride Parkplatz am Heinrich-Lübke-Ufer

  1. Die Stadt will die Verkehrswende vorantreiben, das Park-and-Ride-System soll dabei helfen. Statt mit dem Auto sollen die Menschen mit Bus und Bahn durch Köln fahren.
  2. Doch gerade Pendler haben es schwer. Am Stadtrand stehen deutlich zu wenig Stellplätze zur Verfügung.
  3. Mit den Versäumnissen der Stadt muss sich nun die KVB herumschlagen. Ob das jedoch eine gute Idee war? Ein Kommentar

Die Stadtverwaltung hat das Thema Park-and-Ride in Köln in den vergangenen Jahren nicht konsequent genug verfolgt. Dabei sollte es sich um einen zentralen Bestandteil der Kölner Mobilitätsstrategie handeln. Es ist ohne Frage sinnvoll, Menschen zum Umstieg vom Auto auf Busse und Bahnen zu motivieren. Wenn das zum Plan für die Verkehrswende gehört, muss aber auch ein ausreichendes Angebot vorhanden sein – und das existiert in Köln zurzeit nicht.

Der Ausbau der Park-and-Ride-Anlage in Weiden-West etwa hätte längst geschehen müssen. Seit Jahren herrschen dort unzumutbare Zustände. Einige Autofahrer parken in ihrer Not auf den angrenzenden Feldwegen, weil sie morgens auf dem Weg zur Arbeit keinen Parkplatz finden. Die Situation wird sich im Dezember noch weiter verschärfen, sobald die Stadt an der Weidener Stadtgrenze mit Hilfe einer Pförtnerampel dafür sorgen wird, dass weniger Autos in Richtung Innenstadt fahren. Das soll die Pendler zum Umstieg auf die Bahn bewegen, den sie aber aufgrund des Platzmangels auf der Park-and-Ride-Anlage überhaupt nicht in die Tat umsetzen können.

Maroder Fuhrpark, verspätete Bahnen: Die KVB hat andere Probleme

Mit den Versäumnissen der Stadt müssen sich jetzt die Verantwortlichen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) herumschlagen, nachdem das Unternehmen die Pendler-Parkplätze von der Verwaltung übernommen hat. Ob es eine gute Idee war, der KVB diese Aufgabe zu übertragen, wird sich noch zeigen. Es sind angesichts der vielen anderen Baustellen zumindest Zweifel angebracht. Die KVB muss sich auch um andere drängende Probleme wie einen maroden Fuhrpark, den akuten Personalmangel, das Thema Pünktlichkeit und die bessere Information gegenüber den Fahrgästen kümmern. Da ist es doch eher unwahrscheinlich, dass die Priorität bei den Park-and-Ride-Anlagen liegen wird.

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Genau das wäre aber notwendig, um die Verkehrswende voranzubringen. Jenseits davon müssen Park-and-Ride-Anlagen mehr bieten als reine Parkplätze zu sein. Die Pendler benötigen dort als Ergänzung zu Bus und Bahn weitere flexible Angebote wie etwa Leihfahrräder.