Köln – Mit der Parkstadt Süd entsteht in den kommenden 15 Jahren ein völlig neuer Stadtteil, der sich unter anderem auf dem derzeitigen Gelände des Großmarkts befinden wird. Bis zu 8000 Menschen sollen in Zukunft auf dem insgesamt 115 Hektar großen Areal zwischen Luxemburger Straße und Rhein wohnen.
Die Stadt plant die Parkstadt Süd aufgrund der Dimension der Wohnbebauung auch deutlich als Schulstandort – im Osten bündeln die Architekten eine Gesamtschule, eine Grundschule und eine Kindertagesstätte. Eine weitere Grundschule soll hinzukommen.
Begrünung der Dächer in Kombination mit Solarzellen
Die CDU-Politiker Oliver Kehrl und Constanze Aengenvoort haben jetzt vorgeschlagen, den neuen Schulcampus „grün, offen und verkehrsberuhigt“ zu gestalten. „Im Kölner Süden soll der modernste Schulcampus der Stadt entstehen“, sagt Kehrl. Da die Parkstadt Süd den Inneren Grüngürtel bis zum Rhein verlängern soll, liege es nahe, auch die Architektur der Schulen an diese Idee anzulehnen.
Eine Begrünung der Dächer in Kombination mit Solarzellen könnte dafür stehen. Das Ziel müsse ein klimaneutraler Schulcampus sein, der über das Glasfasernetz angeschlossen ist und in dem die Schülerinnen und Schüler optimal und individuell gefördert werden.
Damit die gesamte Parkstadt von dem Campus profitieren kann, soll dieser intensiv begrünt sein und über Wasserflächen verfügen – das soll dabei helfen, das Quartierklima zu verbessern. „Mitten im Grüngürtel darf auf gar keinen Fall eine Betonwüste entstehen“, sagt Kehrl. Das Grün müsse das Kernelement der Gestaltung sein. Das Projekt könne dann auch zum Vorbild für weitere Schulbauprojekte werden.
Vier Quartiere innerhalb der Parkstadt geplant
Innerhalb der Parkstadt Süd sollen insgesamt vier Quartiere entstehen – der Grüngürtel verläuft im Norden des Gebietes entlang der Bahntrasse. Im Bereich zwischen Vorgebirgsstraße und Bonner Straße wird als Grundstein auf einer Fläche von rund 13 Hektar – das entspricht 18 Fußballfeldern – eine öffentliche Grünanlage angelegt.
Im Westen soll sich vor allem das Wohnen konzentrieren. Die Gebäude sollen zwei bis acht Geschosse hoch werden und sowohl als einzelne Häuser als auch als Blöcke gebaut werden. Diese Mischung soll dafür sorgen, dass Investoren, Baugruppen, Genossenschaften, Einzelpersonen sowie die öffentliche Hand als Bauherren zum Zuge kommen können. Am Übergang zur Südstadt soll ein neuer Stadtplatz entstehen, während inmitten der Bebauung ein „Pocket-Park“, also eine kleinere Grünfläche, angedacht ist.
Die von der Stadt beauftragten Architekten haben drei unterschiedliche Typen von Straßen vorgeschlagen. Ein 30 Meter breiter, grüner Boulevard soll als autofreie Zone eingerichtet werden und eine Busanbindung enthalten. Eine 20 Meter breite, von Bäumen gesäumte Ringstraße soll den Autos zur Verfügung stehen. Zwölf Meter breite Wege führen zu den Wohnungen und sollen an die mittelalterlichen Gassen Kölns erinnern.
Denkmalgeschützte Markthalle als Mittelpunkt
Rund um die denkmalgeschützte Markthalle soll sich alles um die Themen Essen und Trinken sowie Kultur drehen. Die Architekten stellen sich viele verschiedene Gastronomieangebote nach dem Vorbild des Wiener Naschmarktes vor. Um das Quartier möglichst vielfältig zu gestalten, könnten Galerien, Musik- und Tanzschulen sowie ein Bürgerzentrum hinzukommen. Das Marktamt könnte zum Jugendclub umgebaut werden. Nördlich der Markthalle soll ein neuer See entstehen.
Der Bereich im Übergang zwischen Großmarktgelände und Bonner Straße soll von einer fünf- bis sechsgeschossigen Mantelbebauung geprägt sein. Drei Hochhäuser mit jeweils 15 Geschossen sollen als Hochpunkte dienen und gleichzeitig als Eingang von der Südstadt in die Parkstadt führen. Wohnungen, Büros und Einzelhandelsgeschäfte können in diesem Quartier unterkommen.
Im Osten soll schließlich das Quartier Bildung liegen, an dem der grüne Schulcampus entstehen könnte.