Die Stadt Leverkusen will zukünftig nur noch eine Fähre ausschließlich für den Personen- und Fahrradverkehr betreiben. Bezirksvertreter aus Chorweiler plädieren für einen Betrieb „in bisheriger Form“.
Fähre LangelBezirksvertreter fordern Weiterbetrieb der Autofähre
Die Aussicht, dass die aufgrund der Havarie der Autofähre „Fritz Middelanis“ derzeit ruhende Fährverbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf dauerhaft eingestellt werden könnte, hatte erst vor kurzem an beiden Rheinufern Proteste ausgelöst. Inzwischen steht so gut wie fest, dass die „Fritz Middelanis“, die über 60 Jahre lang im Einsatz war, den Dienst nicht wieder aufnehmen wird: Nachdem die Ergebnisse von zwei von drei Gutachten vorliegen, hat die Stadt Leverkusen als einer der beiden Hauptgesellschafter erklärt, dass eine Instandsetzung oder Umrüstung der alten Fähre aufgrund unverhältnismäßig hoher Kosten wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sei.
Sie favorisiert nun die Anschaffung einer neuen elektrisch betriebenen Fähre, die allerdings nur noch Fußgänger und Radfahrer übersetzen soll – der Kfz-Verkehr bliebe außen vor. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), die die übrigen 50 Prozent der Betreibergesellschaft der Fähre hält, will noch das Ergebnis des dritten Gutachtens abwarten, bevor sie sich festlegt.
Die Bezirksvertretung Chorweiler hat sich derweil in ihrer jüngsten Sitzung eindeutig dafür ausgesprochen, den Fährbetrieb „im bisherigen Umfang“ aufrechtzuerhalten. Im Rahmen einer aktuellen Stunde beschlossen die Vertreter eine Resolution aller Fraktionen sowie des FDP-Vertreters Joshua Schlimgen, die befand, die Fähre stelle einen „wichtigen Baustein bei der Rheinquerung“ dar, der beide Städte als Ausflugsziel verbände und für „langsam fahrende Fahrzeuge“ wie etwa Traktoren in weitem Umkreis die einzige Möglichkeit sei, den Fluss zu überqueren.
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Landwirte setzen mit Traktoren über den Rhein bei Köln-Langel
Um den Betrieb aufrecht erhalten zu können, sollten daher die ansässigen Bürgervereine und Landwirte in die Suche nach einer Lösung einbezogen werden. Das Gremium beschloss weiterhin einen Ergänzungsantrag der SPD-Fraktion, der eine transparente Überprüfung der finanziellen Überlegungen zur Stilllegung der „Fritz Middelanis“ forderte, sowie die Suche nach Partnern für den Weiterbetrieb, etwa in den Nachbargemeinden.
Martin Erkelenz (CDU) berichtete während der Sitzung von seinen Gesprächen, die er während der zurückliegenden Demonstration mit ansässigen Landwirten geführt habe. „Es geht nicht nur darum, mal ein paar Tonnen Mist von A nach B zu transportieren, die Fähre ist ein Stück wichtiger Infrastruktur für die Landwirtschaft“, sagte er. Die Fährverbindung sei daher „Teil der Daseinsvorsorge“ und müsse daher „traktorenfähig“ bleiben. „Die Finanzierung ist der springende Punkt“, fügte Eike Danke (Grüne) hinzu. „Wenn es tatsächlich notwendig ist, dass Traktoren an dieser Stelle ans andere Ufer überwechseln können – was sich ja überprüfen lässt – wenn es also wirklich Teil der Daseinsvorsorge ist, kann die Finanzierung nicht das ausschlaggebende Argument sein“. Darum sei es auch wichtig, die Landwirte mit ins Boot zu nehmen.