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Fähre HitdorfWie die Leverkusener Parteien auf das Aus der „Fritz Middelanis“ reagieren

Lesezeit 3 Minuten
Fritz Middelanis, Abfahrt Hitdorf, Kölner Rheinufer im Hintergrund: Langel.

Die „Fritz Middelanis“ soll durch eine kleinere Fähre ersetzt werden.

Die Pläne für eine elektrisch betriebene Personenfähre in Hitdorf stoßen nicht bei allen Ratsparteien auf Zustimmung.

Die CDU in Hitdorf kritisiert den Plan der Stadtverwaltung scharf, die bisherige Autofähre in Hitdorf in eine kleinere Fähre umzuwandeln, die nur noch für Personen- und Fahrradverkehr geeignet wäre. „Das mit der Äußerung der Verwaltung, ohne Rücksprache mit den Bauern und Vereinen, sich grundsätzlich auf eine Personenfähre festgelegt hat, ist ein fatales Zeichen“, teilte die Partei am Donnerstag mit. Der Ortsvereinsvorsitzende Joshua Kraski forderte die Stadt auf, „die Bauern nicht allein“ zu lassen. Und weiter: „Wir brauchen eine klimaneutrale Auto- und Personenfähre, damit die Bauern und die Pendler, sowie die Personen und Fahrradfahrer die Verbindung weiter nutzen können.“

Darüber hinaus wirft Kraski der von Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) geführten Verwaltung vor, im Zusammenhang mit der Weitergabe von Informationen aus der Gesellschafterversammlung der Fährbetriebs-GmbH privilegiere sie„ ihre eigenen Parteimitglieder bei der Kommunikation von Informationen“. „Dass die Verwaltung die Vorlage erst nach der Sitzung der Bezirksvertretung I eingebracht hat und keine Rücksprache mit allen Fraktionen gehalten hat, zeigt, dass sie mehr Interesse an einem vorgezogenen Wahlkampf als an einer wohlorientierten Lösung hat“, schrieb Kraski.

Verwaltung hat mehr Interesse an einem vorgezogenen Wahlkampf als an einer wohlorientierten Lösung.
Joshua Kraski, CDU Hitdorf

Kraski wirbt für eine überparteiliche Lösung, um den Fährbetrieb als Autofähre wieder sicherzustellen. Während also die CDU sich gegen eine Neuorientierung des Fährbetriebs zwischen Hitdorf und Köln-Langel weg vom motorisierten Verkehr ausspricht, erhält die Stadtverwaltung von den Fraktionen von SPD und Grünen im Stadtrat Zustimmung.

Alles zum Thema Uwe Richrath

Die Hitdorferin Regina Sidiropoulos, die auch Mitglied der Gesellschafterversammlung der Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH ist, sieht im Vorgehen der Verwaltung den richtigen Schritt, „um zeitnah eine zukunftsfähige Lösung für den Fährverkehr in Hitdorf zu schaffen. Gleichzeitig wird sich eine Entlastung für den Straßenverkehr im Ortskern von Hitdorf ergeben“. Sidiropoulos geht davon aus, dass der Autoverkehr, der die Fähre nutzt, mit Eröffnung der neuen A1-Brücke abnehmen wird. Auch daher befürwortet sie die Ausrichtung der Fährverbindung auf eine kleinere Fähre für den Personen- und Radverkehr.

Schade, dass erst so viele Pannen passieren mussten.
Gerd Wölwer, Grüne

Die Fraktion der Grünen kündigte an, sie werde „mit einem ganz klaren Ja der Vorlage der Verwaltung zur Hitdorfer Rheinfähre im Finanz- und Digitalisierungsausschuss zustimmen“. Die Fraktion betont, sie habe sich bereits im Kommunalwahlkampf 2020 für einen Neukauf und Ersatz der alten Fähre eingesetzt. Ratsherr Gerd Wölwer sagte dazu: „Es ist schade, dass erst so viele Pannen passieren mussten, damit nun endlich gehandelt wird. In jedem Fall begrüßen wir die Vorlage der Verwaltung ausdrücklich und stehen voll hinter den Plänen einer neuen reinen Fahrrad- und Fußgängerfähre.“

Einig sind sich CDU, SPD und Grüne allein in einem Punkt: Dass so schnell wie möglich wieder eine Fährverbindung zwischen Hitdorf und Langel hergestellt wird.