Eintracht-Sänger und Fründe vun der Akademie för uns Kölsche Sproch begeisterten im Porzer Rathaussaal
Konzert im Porzer RathaussaalKölsches Wohlgefühl zur beginnenden Adventszeit
Einen so großen Chor dirigiert Andreas Biertz, musikalischer Leiter des Männerchores Eintracht Köln-Porz, eher selten. Beim Advents- und Weihnachtskonzert der traditionsreichen Sängergemeinschaft stimmte nämlich der ganze Saal mit ein, sobald sich die rheinischen Herzen der Gäste von besinnlichen Texten und bekannten Melodien angesprochen fühlten. Also sofort. Und von Anfang bis Ende.
Musikalische Reise durch die Jahrzehnte
Im ausverkauften Porzer Rathaussaal folgte ein aufmerksames und glückliches Publikum der musikalischen Reise des Männerchores durch die vergangenen Jahrzehnte und durch die Freuden der Weihnachtszeit. Mit „Sidd höösch, leev Lück“ fing’s an, und es folgte ein Streifzug durch Kompositionen, die von Bands wie den Bläck Fööss, Brings oder den Paveiern bekannt sind. Im mehrstimmigen Vortrag durch den gesanglich geschulten Chor gewannen die Songs eine besondere Qualität.
Außer den Eintracht-Sängern in weihnachtlich-roten Hemden waren viele weitere, ähnlich gewandete Frauen und Männer im Rathaussaal zugegen. 50 Sängerinnen und Sänger vom Chor der „Fründe vun der Akademie för uns Kölsche Sproch“, die gleichfalls unter Biertz’ Dirigat singen, ließen ihre Stimmen erschallen. Mal im Wechsel, mal gemeinsam mit dem Männerchor sangen sie von Weihnachtswünschen nach mehr gemeinsamer Zeit, ließen „Winter im Dörp“ lebendig werden oder präsentieren sich als „ E janz klein Stück vun Kölle“. Das harmonierte wunderbar.
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13-Jähriger sang trotz Erkältung
Mehrere Herren aus den Reihen der Eintracht-Sänger traten solistisch vors Publikum und wurden mit viel Applaus bedacht, ebenso wie der 13-jährige Janne, der trotz Erkältung „am Himmel de Stääne danze“ ließ. Die Enkel-Generation der Chorsänger sorgte mit Blasinstrumenten für eine festliche Verstärkung der Begleitband. Michael Bender moderierte den Nachmittag und erinnerte in kleinen Anekdoten daran, wie schnell die Zeit verfliegt und wie wichtig es ist, schöne Augenblicke im Herzen festzuhalten.
Andreas Biertz als vielseitiger Chorleiter führte die immer wieder neu gemischten Stimmen und eine gut aufgelegte Band durch das zu Herzen gehende Programm, in das auch kölsche Rüümcher eingestreut waren. Mit Feingefühl und großem Respekt würdigte er gegen Ende den jüngst verstorbenen Friedel Bender, der 72 Jahre im Chor gesungen und jahrzehntelang als Vorsitzender dessen Geschicke wesentlich geprägt hat. Zu Benders Lieblingsliedern habe „Sing mich noh Hus“ von Kasalla gehört, sagte Biertz. Den Song trug der Gemeinschaftschor stimmstark vor – und danach Bender zu Ehren noch einmal in ganz leisem, wehmütigen Summen.
Den Gästen wurde schließlich nicht nur „ne Engel för d‘r Heimwäg“ herbeigesungen, sondern es gab für den Nachhauseweg auch noch Proviant. Im Foyer des Bildungszentrums servierte der Chor den Gästen Glühwein und Plätzchen, zum perfekten Auftakt einer stimmungsvollen Adventszeit.