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Geplante Rheinbrücke im Kölner SüdenFlussquerung mit vielen Fragezeichen

Lesezeit 3 Minuten

Zwischen Wesseling und Niederkassel wird eine neue Rheinquerung geplant. Infrage kommen eine Brücke und ein Tunnel.

Porz – Noch bieten Schiffe auf dem Stromabschnitt von Bonn bis Köln-Rodenkirchen die einzige Verkehrsverbindung zwischen dem Links- und dem Rechtsrheinischen. Von 2030 an soll es nach dem Willen der Bundesregierung eine weitere Querung geben.

Die Rheinspange als Verbindung der Autobahnen A59 und A555 steht noch ganz am Beginn der Planungen und wird von zahlreichen Verkehrsteilnehmern herbeigesehnt. Doch haben sich vielerorts schon Interessengemeinschaften formiert, die erhebliche Bedenken vorbringen.

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Sie und alle weitere Interessierten waren am Wochenende auf dem KD-Schiff MS Loreley willkommen. Es legte in Porz und Wesseling an und bot ausführliche Informationen über die Objektplanung, das neuartige Beteiligungskonzept und die vielfältigen Untersuchungen, aufgrund derer die Trassenfestlegung überhaupt erst erfolgen kann.

Kritische Fragen

Dazu zählen Verkehrsermittlung und -Modelle, Umweltuntersuchungen, Fragen des Immissionsschutzes, die Möglichkeiten einer Trassenbündelung für den Straßen- und den Schienenverkehr und eine mögliche Radweg-Verbindung.

An den Anlegestellen begrüßten Regionaldirektor Thomas Ganz vom Landesbetrieb Straßen NRW und der für Planung zuständige Abteilungsleiter Willi Kolks die Gäste, darunter Staatssekretär Hendrik Schulte aus dem NRW-Verkehrsministerium. Ganz, Kolks und zahlreiche Referenten aus dem großen Kreis der mit den Vorarbeiten befassten Fachleute stellten sich kritischen Fragen.

An den Schautafeln und Informationstischen entspannen sich lebhafte Diskussionen zu Trassenvarianten, von denen laut Straßen NRW allerdings noch keine einzige konkret ist oder bevorzugt würde. Befürworter einer Tunnel-Lösung riefen empörten Widerspruch von Bürgern hervor, die oberhalb denkbarer Trassen leben und um Haus-Beschädigungen durch unterirdische Bauten fürchten.

„Nullvariante“ nur zum Vergleich

Besucher, die sich gegen eine Trassenführung durch rechtsrheinische Naturschutzgebiete aussprechen, fanden Gegner in Menschen, die auf keinen Fall eine auf Stelzen geführte Autobahn hoch über ihren Wohnsiedlungen akzeptieren wollen.

„Die regen Diskussionen zeigen uns in einem ganz frühen Stadium, wo wir noch genauer hinschauen müssen“, sagte Thomas Ganz . Eine „Nullvariante“, also ein Verzicht auf die Rheinquerung, werde allerdings nur zum Vergleich in der Untersuchung vorkommen. Die Bundesregierung habe die Rheinquerung klar festgelegt.

Umlagert war unter anderem der Stand, der sich mit der „Bündelungsoption Schiene“, also einem möglichen gemeinsamen Trassenverlauf für Bahn und Straßenverkehr befasste. Der enge Austausch zwischen Straßen NRW, der Gesellschaft Nahverkehr Rheinland und dem Rhein-Sieg-Kreis hat derzeit den Fokus auf eine Stadtbahn-Verbindung Bonn/Niederkassel/ Köln mit Anschluss an die linksrheinische Rheinuferbahn. Diese Lösung wäre ins Hochflursystem des Stadtbahnverkehrs Köln und Bonn integrierbar. Es könnte die Fahrtzeiten deutlich gegenüber einer Variante mit Anschluss an die Stadtbahnlinie 7 in Zündorf verkürzen.

Bahnstrecke wird geprüft

Untersucht wird zudem eine neue Anschlussbahn für den Schienengüterverkehr zwischen dem Chemiestandort Lülsdorf und der rechtsrheinischen DB-Linie im Abschnitt Wahn/ Lind. Für den überregionalen Schienenverkehr gibt es nach Worten von Christoph Groneck (Rhein-Sieg-Kreis, Referat Strategische Kreisentwicklung) aber keine Priorität, zudem könnten Güterzüge nicht dieselben Schienen wie die Stadtbahn nutzen.

Mit je einem Halt des Info-Schiffes auf der rechten und der linken Rheinseite sei ein Anfang gemacht, sagte Willi Kolks zur weiteren Informationsarbeit von Straßen NRW. Auch in Niederkassel sollen weitere vorbereitende Veranstaltungen zur Rheinspangen-Planung angeboten werden.

Das Verfahren

DAS VERFAHREN

Der Bundestag hat die Rheinspange zwischen den Autobahnen A 555 und A59 mit einer Rheinquerung 2016 in den „Vordringlichen Bedarf“ der Verkehrsplanung eingestuft. Daraus folgt ein konkreter Planungsauftrag . Der Landesbaubetrieb Straßen NRW prüft Möglichkeiten einer etwa neun Kilometer langen Autobahnverbindung südlich von Köln. Es gibt noch keinerlei Bevorzugung oder gar die Festlegung einer Trassenvariante.

Ein neuartiges Beteiligungskonzept soll mit Instrumenten wie einem Dialogforum und einem politischen Begleitkreis zahlreiche Interessen in der Planung berücksichtigen. Bürger können ihre Anregungen und Bedenken äußerst frühzeitig einbringen. Im Herbst will Straßen NRW der Öffentlichkeit erste Trassen-Varianten präsentieren. (bl)

www.rheinspange.nrw.de