Die vielen Prominenten im Kölner Rosenmontagszug wollten ein Zeichen setzen für das fröhliche und friedliche Feiern in schwierigen Zeiten.
Promis im ZugDie Geissens mit schutzsicheren Westen – Innenministerin Faeser setzt „Signal der Ermutigung“

Die Geissens waren auf Einladung des Festkomitees erstmals beim Rosenmontagszug dabei. Shania, Reinhold, Carmen, Robert und Davina Geiss (v. r.) hatten viel Spaß.
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„Wir wollen hier ganz viel Freude und Liebe in die Welt bringen“, schwärmte Carmen Geiss. Statt Monaco, St. Tropez und Dubai, machten die Geissens diesmal Urlaub in der alten Heimat, um einzutauchen in den Kölner Karneval. Auf Einladung des Festkomitees Kölner Karneval fuhren die Reality-TV-Stars auf dem Zugwagen im Rosenmontagszug mit. Schließlich sind Robert und Carmen Geiss gebürtige Kölner.
Trotzdem war es für beide das erste Mal, dass sie im Rosenmontagszug aktiv dabei waren. „Wir möchten heute ganz viele Menschen glücklich machen und ich bin sehr aufgeregt, was auf mich zu kommt“, gab Robert Geiss vor dem Start zu.
Die Töchter Davina und Shania waren besonders gespannt, denn für sie wurde es die erste Karnevalserfahrung überhaupt. „Man hat uns gesagt, dass wir ein paar Stunden Karamelle schmeißen müssen. Das kann ja eigentlich nicht so schwer sein“, sagte Davina. Neben den Geissens, zu denen auch Opa Reinhold gehörte, musste ein ganzes Filmteam auf dem Festwagen auf die fünfstündige Fahrt mitgenommen werden, da es eine Sonderfolge der Geissens im Karneval gibt. Außerdem fanden dort der Rapper Eko Fresh sowie die Youtuber Maximilian Kolb und Dave Platz.
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Für besonderes Aufsehen sorgte, dass die Geissens nicht nur ihr eigenes Security-Team in dunklen Anzügen mitbrachten. Sie trugen unter den Festkomitee-Jacken auch schusssichere Westen. Angesichts der aktuellen Lage sei Sicherheit das Allerwichtigste, kommentierte Carmen Geiss. Nur Robert verzichtete auf eine solche Weste: „Ich verteidige mich selbst“, sagte er lachend. Die Vorsichtsmaßnahmen der Geissens standen im Zusammenhang mit den Anschlagsdrohungen der Terrororganisation IS auf den Kölner Straßenkarneval.

NRW-Innenminister Herbert Reul (l.) fuhr auf dem Wagen mit Christoph Kuckelkorn, dem Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval.
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Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hielt das trotz der grundsätzlich veränderten Sicherheitslage für übertrieben. „Wenn wir jetzt nur noch mit schusssicheren Westen im Karnevalszug mitziehen, dann können wir auch gleich im Bett liegen bleiben“, kommentierte er die Maßnahme der Geissens. Er verwies darauf, dass 1.500 Polizeibeamte im Einsatz seien, um den Zug zu schützen.
Reul ist quasi Stammgast im Kölner Rosenmontagszug. Diesmal fuhr er auf dem Präsidentenwagen des Festkomitees Kölner Karneval mit. „Mir macht es immer eine riesige Freude, in die Gesichter von so vielen fröhlichen, lachenden Menschen zu sehen“, so Reul. Wie oft er schon dabei war, konnte er gar nicht recht überblicken. Dass auch die Politik im Rosenmontagszug aufs Korn genommen wird, findet er prima. „Es ist doch herrlich, mal über sich lachen zu können.“
Befragt nach der politisch dramatisch zugespitzten Lage für Europa, wurde er dann auch kurz sehr ernst: „Die Not lehrt Beten, hat man früher gesagt. Entweder, wir kriegen das jetzt gemeinsam gebacken oder die Show geht ohne uns weiter.“

Innenministerin Nancy Faeser (r.) fuhr an der Seite von Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Rosenmontagszug mit.
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Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) war als Debütantin im Rosenmontagszug dabei. „Ich finde wichtig, ein Signal der Ermutigung zu setzen, dass man auch in diesen Zeiten fröhlich Karneval feiern kann“, erklärte sie und bedankte sich bei den vielen Beamten der Landespolizei, die den Rosenmontagszug – unterstützt auch von der Bundespolizei – schützen. „So kann man guten Gewissens feiern.“ Faeser stammt gebürtig aus dem Ruhrgebiet und kennt den dortigen Karneval. In Köln war sie allerdings während der närrischen Tage das erste Mal.

Lukas Podolski (M.) steht auf dem Wagen der „Roten Funken“.
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Eingeladen worden war die Bundesinnenministerin von Oberbürgermeisterin Henriette Reker persönlich. Als die Athletinnen und Athleten der Olympischen Spiele im August letzten Jahres mit einem Sonderzug aus Paris zur Ehrung in Köln eingetroffen waren, habe sie die Innenministerin spontan gefragt. „Und die hat sofort zugesagt“, sagte Reker. Auf den Wagen der Roten Funken fuhr außer Faeser und Reker noch die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler (CDU) mit.
Kurz nach dem Start des Zuges platzte mit der Nachricht aus Mannheim dann die dunkle Realität in die Fröhlichkeit des Rosenmontagszugs: In Mannheim war ein Auto in eine Menschengruppe gefahren, mindestens zwei Menschen starben. Faeser brach ihren Einsatz im Rosenmontagszug daraufhin vorzeitig ab.

Vom 1. FC Köln waren beim Rosenmontagszug unter anderem Leart Pacarada, Rainer Mendel, Tillmann Bockhorst, Dominique Heintz, Luca Waldschmiedt, Thomas Kessler dabei.
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Ebenfalls Gast der Roten Funken war Lukas Podolski, der bereits zum dritten Mal dabei war. „Es macht einfach riesig viel Spaß. Bei so einem tollen Wetter erst recht“, sagte er. Hätte der Fußball-Spielplan das zugelassen, wäre er viel öfter dabei gewesen, verriet Podolski. Diesmal habe es mal wieder mit einem Karnevalstrip nach Köln geklappt. Der ehemalige FC-Spieler lebt mit seiner Familie in Polen, wo er für Gornik Zabrze unter Vertrag ist.
Auf dem Festwagen des 1. FC Köln waren außerdem neben FC-Vizepräsident Carsten Wettich die FC-Spieler Thomas Kessler, Tillmann Bockhorst, Leart Paqarada, Luca Waldschmidt und Dominique Heintz dabei. Von der Frauenmannschaft des FC fuhren Trainerin Britta Carlson sowie die Spielerinnen Ada Achicinska und Laura Donhauser mit. Auch die Herausgeber des „Kölner Stadt-Anzeiger“, Isabella Neven DuMont und Christian DuMont Schütte, waren im Rosenmontagszug mit dabei.