Am heutigen Dienstag, 1. Februar, startet der Prozess gegen Thomas Drach am Kölner Landgericht.
Er muss sich wegen zweifachen versuchten Mordes und schweren Raubes verantworten.
Der Reemtsma-Entführer gilt als besonders gefährlich.
Köln – Der erste Verhandlungstag im Fall Thomas Drach im Saal 112 des Justizgebäudes an der Luxemburger Straße in Köln ist vorbei. Thomas Drach, der an mehreren Überfällen beteiligt gewesen sein soll, ist am Morgen unter größten Sicherheitsvorkehrungen in das Gericht gebracht worden. Wir haben den Tag vor und im Gericht begleitet. Hier können Sie die Geschehnisse nachlesen.
Alle Entwicklungen rund um den Prozessauftakt gegen Thomas Drach im Live-Blog:
15.31 Uhr: Die Verteidigung fordert noch umfassendere Akteneinsicht, auch auf die Laptop-Lesegeräte von Drach und dem Mitangeklagten soll noch eine aktuelle Version der Akte geladen werden. Damit endet, unspektakulär, der erste Verhandlungstag um 15.31 Uhr.
15.05 Uhr: Viel ist nach den weiteren Anträgen an diesem Verhandlungstag nicht mehr zu erwarten.
14.45 Uhr: Mit einer erneuten Verspätung soll es jeden Moment weitergehen.
13.42 Uhr: Verteidiger Heer hat gerügt, dass ein Schöffe beruflich bedingt ausgetauscht wurde, auch beantragt er, Zugriff auf Tonaufnahmen des Prozesses zu bekommen oder diese selbst anfertigen zu dürfen.
Die Verhandlung ist unterbrochen: Mittagspause. Im Anschluss sollen Anträge der Verteidigung gestellt werden. Um 14.15 Uhr geht es weiter.
12.34 Uhr: Die Verteidiger von Thomas Drach erklären, dass dieser zur Sache und zu seinem Lebenslauf schweigen wird. Über Verteidiger Wolfgang Heer wies der zweite Angeklagte jede Mitwirkung an den Raubüberfallen zurück. Es gebe keinen Beweis für eine Beteiligung, obwohl der Mandant sogar bei sich zu Hause abgehört worden sei.
12.02 Uhr: Staatsanwältin Anja Heimig ist nun an der Reihe. Sie verliest die von ihr verfasste Anklageschrift mit den bekannten Vorwürfen. Drach soll vier Raubüberfälle auf Geldtransporter begangen haben.
11.55 Uhr: Richter Jörg Bern stellt die Personalien der Anwesenden fest, darunter Drach (61) und der mutmaßliche Komplize (52) aus den Niederladen. Die Verteidiger wollen Anträge stellen, auch zur Aussetzung der Hauptverhandlung. Richter Bern stellte das zurück, nun soll erst mal die Anklage verlesen werden.
Drach meldet sich plötzlich persönlich zu Wort: „Ich möchte eine Strafanzeige stellen gegen die Staatsanwältin, wegen Urkundenfälschung.“ „Das können Sie gerne machen, Herr Drach“, entgegnete der Richter, aber nicht jetzt.
11.46 Uhr: Es geht wieder los. „Ist es besser geworden mit den Kopfschmerzen?“ Der Mandant könne der weiteren Verhandlung folgen, antwortet Verteidiger Heer. Drach's Auftritt im Gerichtssaal jetzt im Video:
11.08 Uhr: Kaum begonnen, hatte der Prozess bereits sein erstes Wortgefecht. „Ich rede für meinen Mandanten!“, fuhr Verteidiger Wolfgang Heer den Richter an. Heer, bekannt als Verteidiger von Beate Zschäpe aus dem NSU-Prozess, verteidigt Drachs mutmaßlichen Komplizen. Polizisten sichern währenddessen das Gebäude.
10.50 Uhr: Der Prozess lief nur etwa drei Minuten. Der Vorsitzende Richter Jörg Bern hatte nicht einmal die Gelegenheit, die Personalien der Anwesenden festzustellen. Prozess bis 11.15 wieder unterbrochen, Drachs mutmaßlicher Komplize hat Kopfschmerzen und braucht eine Tablette. Drachs Verteidiger Andreas Kerkhof scherzte: „Dann können wir ja gleich schon Mittagspause machen."
10.13 Uhr: Bei den zu verhandelnden Überfällen wurden zwei Geldboten angeschossen. Sie leiden bis heute unter den Folgen der Attacke.
9.57 Uhr: Prof. Jan F. Orth, Sprecher des Landgerichts, unterrichtet die anwesenden Fotografen zur Abfolge des Prozesses. Es soll gleich los gehen. Der Einlass mit der Durchsuchung der Journalisten und Kameraleute hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen.
9.46 Uhr: Regelmäßige Besucher im Justizgebäude kennen es: Warten hat bei Verhandlungen Tradition. Der Prozess gegen Drach soll jetzt gegen 10 Uhr starten, also 45 Minuten später als geplant.
9.22 Uhr: Drach wurde kurz in den Saal geführt, offenbar etwas zu früh. Er wurde von SEK-Beamten wieder rausgeführt.
9 Uhr: Die Zuschauer und Journalisten werden langsam in den Saal geführt, jeder wird noch einmal gesondert durchsucht.
8.24 Uhr: Thomas Drach trifft am Landgericht ein. Drei dunkle Limousinen, Zivilfahrzeuge der Polizei bringen den Schwerverbrecher zum Kölner Landgericht. Alle Straßensperrungen sind nach dem Eintreffen aufgehoben. Nach diesem Prozesstag wird Drach zurück in die JVA nach Ossendorf gebracht. Für den Rücktransport werden erneut Straßensperrungen eingerichtet. Wann das sein wird, steht für den Zeitpunkt noch nicht fest.
8.20 Uhr: Bereits um 8 Uhr haben sich mehrere Kamera-Teams positioniert. Auf der Rückseite des Gerichtsgebäudes prüfen Polizisten die Route, die Drach in das Landgericht geführt werden soll.
7.38 Uhr: Wegen des Prozesses gegen Thomas Drach am Kölner Landgericht sind aktuell großflächig rund um das Justizgebäude Straßen abgesperrt. Die Luxemburger Straße ist jedoch befahrbar. Die Sperrungen dauern voraussichtlich bis zum Prozessbgeinn gegen 9.15 Uhr. Dem Reemtsma-Entführer Drach wird vorgeworfen an vier Überfällen auf Geldtransproter, darunter zwei in Köln, beteiligt gewesen zu sein. Zudem zweifacher versuchter Mord.
7.15 Uhr: An insgesamt 53 Verhandlungstagen sollen 75 Zeugen gehört werden. Die Urteilsverkündung ist für den 29. September angesetzt. Der 61-Jährige muss sich wegen zweifachen versuchten Mordes und besonders schweren Raubes verantworten. Ihm droht eine Sicherheitsverwahrung.