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Weltweit einer der größten StoresBrillen-Riese zieht auf Schildergasse

Lesezeit 3 Minuten
Ray Ban

Derzeit laufen die Umbauarbeiten.

Köln – Die Schildergasse bekommt eine weitere Weltmarke. Im Gebäude Nr. 50, wo bisher der Juwelier Deiter zuhause war, wird kräftig umgebaut.

Einziehen wird hier die Brillenmarke Ray-Ban – die nicht zuletzt durch den aktuellen „Top Gun“-Kinofilm mit Tom Cruise, der die typischen Pilotenbrillen seit der ersten Folge von 1986 werbewirksam trägt – noch einmal ins Gespräch gekommen ist. Eröffnet werden soll im September. Mit mehr als 1000 Brillen und Sonnenbrillen biete der Store in Köln „eines der breitesten Ray-Ban-Sortimente weltweit“.

Einer der weltweit größten Ray-Ban-Stores

Andrej Murnik, General Manager vom Unternehmen Essilor Luxottica, unter dem Ray-Ban firmiert, sagt: „Der neue Store gehört zu den größten der Welt und bietet mit seinem aufwendigen und technologiegetriebenen Ladendesign ein ganz besonderes Markenerlebnis.“

Ray Ban Außen

So wird es auf der Schildergasse aussehen.

Für den Neumieter wird das Gebäude – das mit nur sieben Metern Frontbreite zu den kleinsten an der Schildergasse gehört – aufwendig kernsaniert und umgebaut. Die Geschossdecke wurde teilweise zurückgebaut, um den Raum höher und luftiger zu machen und es entstand eine Art Emporen-Ebene, die mit einem Aufzug und einer Treppe zu erreichen ist.

Kölner Büro plante Umbau auf Schildergasse

Dort sollen auch Optiker-Dienstleistungen angeboten werden. Insgesamt ist die Fläche 150 Quadratmeter groß. Geplant wurde der Umbau vom Kölner Büro Pannhausen + Lindener Architekten, das schon mehrere Häuser an Hohe Straße, Schildergasse und Neumarkt umgestaltet hat. Es wurden 1,4 Millionen Euro investiert.

Ray Ban (1)

Visualisierung des Verkaufsraums

Kurios: Wie schon zuvor beim Juwelier Deiter werden die oberen Stockwerke nicht genutzt. Denn da das Haus von allen drei Seiten von Nachbarn umschlossen ist, lassen sich die oberen Etagen nur durch das Ladengeschäft erreichen. Für Wohn- oder Büroräume sind sie deshalb nicht geeignet.Die Stockwerke wurden mit einer neuen gitterartigen, leicht durchsichtigen, anthrazitfarbenen sogenannten Blindfassade verkleidet.

Gebäude auf Schildergasse gehört Gold-Kraemer-Stiftung

Das Gebäude gehört der Gold-Kraemer-Stiftung, die schon seit den 1950er Jahren auch mit ihrem Gründerhaus auf der Schildergasse vertreten ist und zu der auch die Deiter-Kette gehört. Zwei Standorte auf einer Straße schienen nun aber nicht mehr zeitgemäß.

Die Gold-Kraemer-Stiftung wurde 1972 vom Unternehmerpaar Paul und Katharina Kraemer in Frechen gegründet und ist einer der der größten privaten gemeinnützigen Stiftungen in Deutschland. Sie finanziert zahlreiche Einrichtungen und Initiativen zur Unterstützung von geistig und körperliche behinderten Menschen. Das Paar hatte selbst einen schwerstbehinderten Sohn, der 1966 im Alter von 13 Jahren verstarb. Die Eheleute starben beide vor einigen Jahren. Die Stiftung ist alleinige Gesellschafterin der Gold-Kraemer-Gruppe mit bundesweit etwa 50 Filialen.

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Professor Hans Josef Deutsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, sagt: „Eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Liegenschaften ist für die Finanzierung und letztlich die Umsetzung unserer gemeinnützigen Aufgaben sehr wichtig. Wir sind daher sehr froh, mit Luxottica einen starken Partner an diesem hervorragenden Standort in der Schildergasse gefunden zu haben.“

Vermittelt hat den internationalen Mieter Markus Schäfer vom Düsseldorfer Immobilienagentur Lührmann. „Die Anmietung des Ray-Ban-Flagship-Stores spiegelt die hohe Attraktivität der Schildergasse wieder. Die Straße bietet eben mehr als nur Hochfrequenz, sondern einen tollen Mietermix.“

Boulderhalle auf Schildergasse

Die Neuvermietung des Schildergasse 50 reiht sich ein in eine ganze Folge von aktuellen Veränderungen auf der Fußgängerzone. So wird das ehemalige Kämpgen-Haus umgebaut, einziehen wird im Erdgeschoss ein Zalando-Outlet, in den oberen Stockwerken wird eine Boulderhalle entstehen. An der Ecke St. Agatha ist in dem ehemaligen Esprit-Haus ebenfalls auf Vermittlung von Lührmann ein Tchibo-Outlet eingerichtet worden, das ein halbes Jahr bleiben soll. Daneben gibt es nun ein Outlet der Modemarke Tally Weijl.