Mit der „MS Stadt Düsseldorf“ hat der Kölner Gastronom Daniel Rabe Großes vor, doch noch gibt es ein zentrales Problem.
Ersteigert bei EbayKein Platz für „MS Stadt Düsseldorf“ – Gastronom kehrt Köln den Rücken zu
Wer sich ein Schiff zulegt, das stolze 44 Meter lang ist, sollte spätestens danach auch wissen, wo es ankern kann. Oder er hat ein Problem. So wie derzeit Daniel Rabe. Der bekannte Kölner Gastronom machte jetzt seinen Unmut darüber öffentlich, dass er in Köln keinen Platz für die „MS Stadt Düsseldorf“ findet.
Auf Facebook macht er dafür in erster Linie die Stadt Köln und deren Tochtergesellschaft, die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), verantwortlich. „Es gibt vier Häfen in Köln und 20 Kilometer Rheinufer, nirgends gibt es 44 Meter Platz für ein aus Düsseldorf ersteigertes Schiff“, schreibt Rabe. Das sei „komplett beschämend und bescheuert“.
Köln: Gastronom Daniel Rabe sucht Liegeplatz für Restaurant-Schiff
Gerne hätte der Gastronom einen Liegeplatz im Niehler Hafen erworben, den die HGK verwaltet. Doch dort sei man nicht gewollt, obwohl genug Platz sei, schreibt Rabe. Und: „Unter der Hand wird uns von dortigen Mitarbeiterinnen gesagt, das sei politisch so gewollt, dass wir dort nicht liegen können. Wir wissen nicht, ob dem so ist, das mehrfach kategorisch wiederholte Nein zu unseren Anfragen irritiert aber zumindest und deutet auf gewisse Einflüsse hin.“
Das will HGK-Sprecher Christian Lorenz so nicht stehen lassen. Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt er, dass der Gastronom mehrfach angefragt habe, allerdings sei der Niehler Hafen ein Industriehafen, in dem Güter umgeschlagen werden.
HGK Köln: Niehler Hafen eignet sich nicht als Ankerplatz für Restaurant-Schiff
„Es gibt dort nun mal keine Infrastruktur, die geeignet ist, Publikumsverkehr auf und von einem Vergnügungs- oder Ausflugsschiff zu organisieren, so leid uns das tut“, schrieb Lorenz zudem unter den Facebook-Beitrag. Dies habe man auch so mitgeteilt, als die Anfragen bei der HGK eingingen. Lorenz weiter: „Daraus jetzt abzuleiten, das sei politisch so gewollt, ist geradezu absurd, abgesehen davon, woher die nicht benannten HGK-Mitarbeiterinnen dieses Wissen haben wollen.“
Die bestehenden Anleger entlang des Rheinufers sind langfristig vermietet, verantwortlich für die Wasserfläche ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, für den Landzugang die Stadt Köln. Bereits im März dieses Jahres hatte Rabe erklärt, es sei utopisch, einen Anleger am Rheinufer der Innenstadt zu bekommen. Der Rheinauhafen komme nicht infrage, da das Schiff einen zu großen Tiefgang habe.
Mit mehreren Personen hatte Rabe das Schiff der „Weissen Flotte Düsseldorf“ bei Ebay für 75.000 Euro ersteigert. Nach einem Rechtsstreit, den die Kölner gewannen, soll die MS Stadt Düsseldorf in wenigen Wochen an die neuen Besitzer ausgehändigt werden. Das Schiff, das nach dem Edelweißpiraten Gastronom Jean Jülich demnächst in „MS Schang Jülich“ umbenannt werden soll, ist nicht nur als Restaurant geplant. Auch Themenfahrten zu Rhein & Wein, Bildungsfahrten für Schulklassen und Kitas oder Ausflüge zum Drachenfels, schweben dem Gastronomen vor.
Man habe sich nun entschieden, mit dem Schiffsprojekt Köln den Rücken zu kehren.