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Rosenmontag in KölnMann am Dom mit Messer attackiert – Sicherheitskonzept in den Veedeln greift

Lesezeit 3 Minuten
Die Domtreppe mit einigen Passanten

Die Tat geschah an der Domtreppe (Symbolbild)

An der Domtreppe wurde ein Mann am Rosenmontag mutmaßlich mit einem Messer verletzt. Die Polizei sucht Zeugen.

Bis zum Nachmittag hätte dieser Rosenmontag in Köln – zumindest nach allem, was bis dahin bekannt war – friedlicher kaum verlaufen können. Gegen 14.40 Uhr aber verletzte ein der Polizei bisher noch Unbekannter einen 30-jährigen Kostümierten vor dem Dom mit einem Messer am Hals. Die Tat spielte sich nahe des Zugwegs ab, vor den Treppen zwischen Bahnhofsvorplatz und Dom.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll dem Angriff ein Streit vorausgegangen sein, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach der Tat sei der Verdächtige in Richtung Wallrafplatz geflüchtet. Rettungskräfte brachten den 30-Jährigen in ein Krankenhaus, das der Verletzte aber recht zeitnah wieder verlassen konnte.

Mutmaßlich dürfte es einige Zeugen gegeben haben, da es um diese Zeit am Nachmittag an der gesamten Zugstrecke sehr voll war. Die Polizei wertet Aufnahmen der polizeilichen Videobeobachtung aus. Zeugen der Tat werden gebeten, sich bei der Polizei unter der 0221/229-0 oder auf einer Wache zu melden. Der Gesuchte trug zur Tatzeit eine schwarze Kopfbedeckung, eine schwarze Steppjacke mit Kapuze, eine blaue Jeans sowie weiße Turnschuhe. Weitere herausragende Einsätze vermeldete die Polizei nicht.

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Vringsveedel und Deutz beim Rosenmontagszug zwar voll, aber friedlich

Etwa um die gleiche Zeit wurde auch das Vringsveedel immer voller. Ein Blick über die volle Severinstraße ließ Zweifel aufkommen, wie hier die Festwagen durchkommen sollen. In Höhe der KVB-Haltestelle an St. Johann Baptist drängten sich die Menschen auf der gesamten Straßenbreite, von Hauswand zu Hauswand - und das auf einer Länge von mehr als 200 Metern. Einem Mitarbeiter der Zugleitung schwante bereits: „Das geht nur mit Polizei.“

Und so kam es auch. Als fünf Minuten später die erste Gruppe auf die Severinstraße einbog, gingen 20 Polizisten voran und baten die Menschen, Platz zu machen - alles ganz entspannt. Ein Beamter nahm sich sogar noch Zeit für ein Selfie mit einem Kind. Erstaunlich schnell war die Fahrbahn leer, der Zug konnte kommen.

Zugleiter Holger Kirsch dankte den Jecken auf der Severinstraße: „Zusammen mit der Polizei habt Ihr das super gemacht. Der Pfropfen am Eingang der Severinsstraße konnte aufgelöst werden.“

Zusammen mit der Polizei habt Ihr das super gemacht. Der Pfropfen am Eingang der Severinsstraße konnte aufgelöst werden.
Zugleiter Holger Kirsch

Schon gegen 12.30 waren die ersten Zugänge in die Sperrzone im Severinsviertel geschlossen worden, um eine Überfüllung zu vermeiden. Rein ging es dann nur noch, wenn auch genug Menschen den Bereich wieder verließen. Und auch hier war zu beobachten: All das lief reibungslos, diszipliniert und friedlich.

Auch für Deutz, wo der Rosenmontagszug zum ersten Mal startete, hatte das Festkomitee ein mit Polizei und Stadt abgestimmtes Sicherheitskonzept umgesetzt. Auch hier wurden am Mittag die Zugänge in den kleineren Straßen gesperrt, weil es auf der Neuhöfferstraße und der Deutzer Freiheit sehr voll wurde. Zugleiter Kirsch richtete eine „dringende Bitte“ an die Besucher, nicht mehr nach Deutz oder ins Severinsviertel zu gehen. „Sucht Euch andere Wege am Zochweg – etwa auf der Hohe Straße und den Ringen. Der Zug ist ja ungefähr 900 Meter länger als sonst, da sollte für alle Platz sein!“, sagte Kirsch.

Trotz der Sperren konnten Feiernde aber über die Siegburger Straße nach Deutz gelangen, wo es bis zum Schluss zwar in den teils engen Straßen voll, aber nicht überfüllt war und insgesamt entspannt und feierlich zuging.