Siebenjährige AnnaNach Auftritt in der ARD singt sie mit dem Kölner Jugendchor
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Vor so vielen Menschen singen zu dürfen, das sei „ein ganz schön cooles Gefühl“, erklärte die siebenjährige Anne mit leuchtenden Augen. Zuletzt war die Schülerin bei Florian Silbereisens „Adventsfest der 100.000 Lichter“ in der ARD vor sechs Millionen Zuschauer n aufgetreten, mit Rolf Zuckowskis Weihnachtslied-Klassiker „In der Weihnachtsbäckerei“.
Annas Gastauftritt vor 600 Zuschauern der Opernbühne im Kölner Staatenhaus wurde am Wochenende ein Highlight eines an Höhepunkten wahrlich reich bestückten Programms.
Klimpern statt Mitsingen
Es glänzte der Jugendchor St. Stephan. Mehr als 60 Sängerinnen und Sänger um Chorleiter Michael Kokott führten zwei Stunden lang klassische und moderne Weihnachtslieder auf, unterstützt von einer fünfköpfigen Band. Von „Stille Nacht“ und „Oh du Fröhliche“ über internationale Lieder wie „Jingle Bells“ und „Christmas Time“ von Bryan Adams bis hin zu kölschen Tönen wie „Halleluja“ von Brings war wohl für jeden Geschmack der 600 Zuschauer etwas dabei.
Normalerweise dürfen die Zuschauer ja mitsingen. Das aber erlaubte die Pandemie dieses Mal nicht. Als Alternativen sorgten geschüttelte Schlüsselbunde als Begleitung zu „Jingle Bells“ oder Handytaschenlampen als Sternenhimmel zum kölschen Hit „Stääne“ für Stimmung. Kokott leitet neben dem Jugendchor auch den Lucky Kids Chor, der es mit Emily bis ins Finale der Sat1-Castingshow „The Voice Kids“ schaffte. Den Jugendchor unterstützte sie als Hauptstimme in Michael Jacksons „Heal the World.“
1000 Euro Spende für Weihnachtsgeschenke
Tradition hat auch die Übergabe eines Schecks, mit dem die jungen Musiker älteren Kölnern ein Geschenk machen möchten. Helmut Heinen von der „Rundschau-Altenhilfe“ nahm die 1000€-Spende entgegen. Das Geld soll dazu beitragen, mehr als 600.000 Weihnachtsgeschenke an einsame Menschen verteilen zu können.
Der Jugendchor sandte auch eine politische Botschaft in Richtung Bistum: Das Lied „Bodenpersonal“ von Kasalla-Gitarrist Flo Peil thematisiert die Missstände in der katholischen Kirche. Der Chor singt darin, dass sich die Kirche bewegen müsse und dass Gottes „Bodenpersonal“ nicht normal sei. Kokott betonte, er hoffe, dass im Vatikan das Radio ganz aufgedreht sei, es müsse sich „dringend etwas verändern“.
Alle Chor-Mitglieder waren PCR-getestet. Zuletzt mussten die Jugendlichen eine elfmonatige Zwangspause einlegen und konnten nur einige Stücke bei YouTube hochladen. Seit August dürfen sie wieder in Präsenz proben. Im Staatenhaus überwog die Freude über das Live-Konzert – oder wie Kokott zusammenfasste: „Heute schauen wir in 2G: Glückliche Gesichter.“