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Ukraine-Krieg13 Prozent der Geflüchteten Corona-positiv – Köln mietet Hotels

Lesezeit 3 Minuten
Anlaufstelle Geflüchtte Ukraine

Blick auf die Anlaufstelle für Geflüchtete am Breslauer Platz in Köln

Köln – Der Kölner Krisenstab hat beschlossen, in den städtischen Unterkünften medizinisches Fachpersonal „in ausreichender Zahl“ bereit zu stellen, wie Stadtdirektorin Andrea Blome am Montag erklärte. Hintergrund ist eine hohe Zahl an Corona-Infektionen: 13 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine sind bislang positiv auf das Virus getestet worden, acht Prozent aller Geflüchteten benötigen eine medizinische Versorgung.

Mehr als 2000 Geflüchtete seien am „Welcome-Center“, das am Breslauer Platz aufgebaut wurde, bislang empfangen worden. Insgesamt sind laut Blome knapp 3500 Geflüchtete in Köln angekommen. Um alle Geflüchteten angemessen unterzubringen, prüfe die Verwaltung derzeit die Anmietung weiterer Messehallen. Derzeit sind hier rund 900 Plätze belegt, rund 600 Plätze sind aktuell frei, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Eine weitere Notunterkunft soll am Südstation eingerichtet werden.

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Die Auffangstation für ukrainische Geflüchtete auf Breslauer Platz in Köln 

Auch die Anmietung von Hotels schreitet voran: 808 Plätze hat die Stadt für Geflüchtete reserviert, davon sind bislang 348 Plätze belegt (Stand Montag). Zudem bittet die Verwaltung die Kölner Wirtschaft, leerstehende Gebäude zu melden. Drei Unternehmen haben sich laut Blome bereits mit Angeboten gemeldet, die städtische „Taskforce Unterbringung“ prüft diese derzeit.

Erste Schüler in Kölner Schulen eingegliedert

Auf verschiedenen Ebenen versucht die Verwaltung derzeit, eine Notfall-Infrastruktur aufzubauen. So soll eine Jugendherberge zur Erstaufnahme-Einrichtung für minderjährige Geflüchtete, die alleine ankommen, umgestaltet werden. Parallel werden Schulplätze vermittelt: 57 geflüchtete Schülerinnen und Schüler sind bereits in Kölner Grundschulen eingegliedert 28 in weiterführenden Schulen. Private Angebote von Pflegefamilien prüfe die Verwaltung „sehr sorgfältig“, so Blome.

Rund 3000 Ukrainerinnen und Ukrainer haben inzwischen finanzielle Leistungen erhalten, ähnlich vielen Personen wurden Ankunftsbescheinigungen ausgestellt. Die Registrierungssituation beschrieb Blome als „hochproblematisch“, weil im Ausländeramt lediglich ein Registrierungsgerät zur Verfügung stehe. Die Verwaltung arbeite an einer genaueren Erfassung von Daten von ankommenden Geflüchteten im ersten Schritt, Name und Geschlecht sollen in Kürze sofort erfasst werden.

„Ich möchte allen Freiwilligen einen besonderen Dank aussprechen. Ohne Sie hätten wir diese große Aufgabe als Verwaltung alleine nicht bewältigen können“, sagte Blome im Hauptausschuss. „Vieles ist ad-hoc aufgebaut worden, alles befindet sich in einem stetigen Verbesserungsprozess. Wo wir Defizite feststellen, bessern wir nach“, so die Stadtdirektorin.

Unterkünfte in der ganzen Stadt

Die Stadt hält auf dem gesamten Kölner Stadtgebiet verschiedene Formen der Unterbringung von Geflüchteten vor – und das nicht erst seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Es gibt Notaufnahmestellen wie das Gebäude an der Herkulesstraße, Apartments in Wohnhäusern, mobile Einheiten, Wohncontainer, Leichtbauhallen und Zimmer in Beherbergungsbetrieben. Neben diesen Unterkünften hielt die Stadt schon vor dem Krieg in der Ukraine eine „Unterbringungsreserve“ von 1500 Plätzen vor. „Diese Reserve ist jetzt im Grunde aufgebraucht“, erklärt die Stadt. Geflüchtete in Turnhallen unterzubringen, wie es vor einigen Jahren geschah, ist nach Worten der Verwaltung weiterhin nicht vorgesehen.

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Während die Zahl der Geflüchteten aus anderen Krisengebieten in der Welt wie Syrien oder Afghanistan, die sich in Köln aufhalten, seit einem Jahr relativ konstant bei insgesamt etwas weniger als 6000 liegt, erreichen täglich neue Geflüchtete aus der Ukraine die Stadt – wobei die Zahlen der Ankömmlinge aus der Ukraine stark schwanken. Im zentralen Ankunftszentrum auf dem Breslauer Platz hatte die Stadtverwaltung an einem Tag mehr als 500 Menschen registriert. Am vergangenen Sonntag kamen dort weniger als 200 an. Am Montag war vor Ort zu erfahren, dass das Wochenende und der Wochenstart vergleichsweise ruhig verlief. Ein zweites großes Ankunftszelt am Breslauer Platz steht kurz vor der Fertigstellung.