Im Tarifstreit legen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Montag die Arbeit nieder. Alle Informationen für Köln und die Region finden Sie hier.
TarifstreitStreik läuft seit 3 Uhr – KVB fährt nicht, Flüge fallen aus, Kitas zu
Die Menschen in Deutschland müssen sich auf weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst unter anderem im Großraum Köln, Bonn und Leverkusen für Montag zum ganztägigen Warnstreik auf.
Es werde in der Region zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen. Auch an den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen, Köln-Bonn und Düsseldorf, kündigte Verdi Arbeitsniederlegungen für Montag an.
Hintergrund seien die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für beide Beschäftigtengruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt.
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Warnstreiks in Köln am Montag: Flughafen, Kitas und KVB betroffen
Die größten Warnstreiks und Auswirkungen in Köln wird es bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB), in städtischen Kitas und am Flughafen Köln Bonn geben. Bürgerinnen und Bürger müssen sich auch in Ämtern auf längere Wartezeiten einstellen. Verdi kündigte an, dass auch die kommunalen Krankenhäuser und die Ver-/Entsorgungsbetriebe in der Region betroffen sein werden. Die bestreikten Einrichtungen im Überblick.
Städtische Kitas in Köln: „Betroffen sind hiervon unter anderem alle städtischen Kindertageseinrichtungen der Stadt Köln. Viele der 218 Einrichtungen werden aufgrund des streikenden Personals keine Betreuung anbieten können, genaue Zahlen sind der Stadt Köln bis zum Streiktag nicht bekannt“, heißt es in der Stadt-Mitteilung.
Eltern sollen sich bei den Kitas erkundigen, ob diese komplett bestreikt werden oder einen Teilbetrieb oder ähnliche Betreuungen anbieten. Auch für Dienstag, 28. Februar, hat Verdi für einzelne Kölner Kita-Standorte zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Tagesstätten in der Schwalbacher Straße, Mertener Straße und Heinrichstraße in Rodenkirchen und die Kita Bernhard-Letterhaus-Straße in der Innenstadt.
Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB): Am 27. Februar fahren keine Busse und Bahnen der KVB in Köln. Bereits am Valentinstag, 14. Februar, wurde die KVB bestreikt. Der Betrieb der KVB wird erst zum Beginn des Betriebstages am Dienstag, 28. Februar, wiederaufgenommen.
Flughafen Köln / Bonn: Bestreikt wird am Montag auch der Köln-Bonner Airport ab 6 Uhr für 24 Stunden. Nach aktuellem Stand fallen 131 geplante Passagierflüge (66 Starts und 65 Landungen) aus, teilte der Flughafen am Sonntagnachmittag mit. Der Airport hat ein Service-Telefon eingerichtet, bei dem sich Reisende informieren können – 02203-40 4000.
AWB Köln: Aufgerufen zum Warnstreik wurde auch bei den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben. Betroffen vom Streik am Montag sei laut AWB aber lediglich die Stadtreinigung, hieß es am Sonntag auf der AWB-Homepage. „Die Müllabfuhr und alle anderen Services der AWB sind von dem Warnstreik nicht betroffen“, teilten die AWB mit.
Krankenhäuser: Verdi hat angekündigt, dass auch kommunale Krankenhäuser bestreikt werden sollen, wie groß die Arbeitsniederlegung ausfallen wird, ist aber noch unklar. Bereits am Mittwoch, 15. Februar, protestierten die Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen.
Übersicht und Informationen Streik im Rheinland
Wie Verdi mitteilte, soll unter anderem auch in Bonn und Leverkusen sowie Troisdorf, Hennef und Gummersbach die Arbeit am Montag, 27. Februar, eingestellt werden.
Leverkusen: Anders als in Köln soll der Verkehrsbetrieb der Wupsi vom Warnstreik nicht betroffen sein. Hier finden Sie alle Informationen.
Rhein-Sieg-Kreis: Wie in Köln werden neben Bussen und Bahnen auch die städtischen Kitas im Rhein-Sieg-Kreis bestreikt. Hier finden Sie alle Informationen.
Rhein-Erft-Kreis: Besondere Verkehrseinschränkungen gibt es wegen des Warnstreiks im Rhein-Erft-Kreis. Bestreikt wird die REVG am Montag und Dienstag, der Warnstreik endet erst am 1. März um 3 Uhr. Hier finden Sie alle Informationen.
Hintergrund: Das ist der aktuelle Stand im Tarifstreit im öffentlichen Dienst
Die Arbeitgeber hatten zwar ein Angebot vorgelegt, die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend als unzureichend zurück und kündigten eine Ausweitung der Warnstreiks an. Offenbar hätten die zurückliegenden Aktionen und Proteste nicht ausgereicht, um die Arbeitgeber zum Umdenken zu veranlassen, sagte Verdi-Chef Frank Werneke. „Dann werden wir eine Schippe drauflegen.“
„Statt berechtigte Warnstreiks als Reaktion auf die respektlose Haltung der Arbeitgeberseite zu diskreditieren, müssen sich die öffentlichen Arbeitgeber besser fragen, wie klug angesichts des Fachkräftemangels und steigender Preise die Verweigerung eines verhandlungsfähigen Angebotes ist“, sagte der Bezirksgeschäftsführer des Verdi-Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen, Daniel Kolle.
Verdi und der dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als „nicht leistbar“ abgelehnt. Die Verhandlungen betreffen etwa Erzieherinnen, Krankenschwestern, Busfahrer, Altenpflegerinnen, Feuerwehrleute, Müllwerker und etliche andere Berufe, die beim Bund oder in Kommunen beschäftigt sind. Für die Arbeitnehmer der Länder gilt ein eigenständiger Tarifvertrag. (mab mit dpa)