Der Aufsichtsrat verspricht sich von der neuen Führungsebene mehr Effizienz. Die Bereiche Technik und Finanzen werden zusammengefasst.
Vorstandsetage verschlanktKVB soll künftig von einem Trio-Vorstand geleitet werden
Die Kölner Verkehrs-Betriebe werden künftig nur noch von drei statt bisher vier Vorständen geführt. Die neue Struktur hat der KVB-Aufsichtsrat am Dienstag beschlossen und folgt damit einem Konzept, das der Vorstand selbst entwickelt hatte.
Die neue Struktur sieht vor, dass künftig im Vorstandsbereich I der Vorstandsvorsitz, die Strategie und der Betrieb angesiedelt sind, im Vorstandsbereich II die Themen Technik und Finanzen gebündelt werden, sowie im Vorstandsbereich III, das ist der des Arbeitsdirektors, die Themen Personal und Fahrgastservice bearbeitet werden.
Der Aufsichtsrat sieht in der Struktur mit einem dreiköpfigen Vorstand eine Reihe von Vorteilen: So haben beispielsweise die einzelnen Vorstände mehr Arbeitsbereiche, was die Zahl der Schnittstellen verringert und schnellere Abstimmungsprozesse ermöglicht. Die strategischen, politischen und innovativen Themen werden beim Vorstandsvorsitz gebündelt; die wesentlichen Kernprozesse mit dem Fokus auf den Kunden werden auf alle drei Vorstandsressorts verteilt.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Stockende Tarifverhandlungen Verdi ruft zu ÖPNV-Streik auf – KVB betroffen
- Leserbriefe zur Stadtsauberkeit Köln muss wieder lebenswert werden
- Bahnfahrer leicht verletzt KVB-Bahn und Auto kollidieren in Deutz – Linien 3, 4 und 14 gestört
- Verwahrloste Millionenstadt Betteln, Drogen und Exkremente – das ganze Elend von Köln
- „Das Gute lässt sich nicht aufhalten“ Was wünschen sich Kölnerinnen und Kölner für die Zukunft?
- So steht's um die Rheinbrücken Hochwasser stoppt Rückbau der alten Leverkusener Brücke – Update zur Mülheimer Brücke
- Weniger Stillstand So kämpfen die Kölner Verkehrs-Betriebe gegen den Ausfall der Rolltreppen
Bereiche Technik und Finanzen werden zusammengelegt
Durch die Zusammenlegung der Bereiche Technik und Finanzen verspricht sich der Aufsichtstrat eine höhere Effizienz, da technische Projekte meist mit hohen Investitionen verbunden sind.
Die KVB steht derzeit vor einem Berg voller Probleme und hat im vergangenen Jahr angesichts der Finanzlage vor einem „Verkehrskollaps“ gewarnt. Laut Vorstandschefin Stefanie Haaks ist der ÖPNV-Netzentwicklungsplan für die Jahre nach 2032 wegen der Finanznot so nicht mehr umsetzbar. Lediglich der Ausbau der Ost-West-Achse und die Nord-Süd-Bahn seien gesichert, „weil beide Projekte einen extrem hohen verkehrlichen Nutzen haben und schon sehr weit fortgeschritten sind“, sagte sie im Oktober 2024. Damit ist die Zukunft von unter anderem der geplanten Stadtbahnverlängerung nach Niederaußem, des Bahnanschlusses Neubrück oder der Verlängerung der Linie 13 unklar.
„Mit der neuen Struktur nehmen wir eine stärkere Fokussierung auf die großen Themen Betrieb, Strategie, Technik, Finanzen und Personal vor. Sie versetzt das Unternehmen in die Lage, noch zielgerichteter und effektiver die Rolle der KVB als der zentrale Mobilitätsdienstleister in Köln und der Region wahrzunehmen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Richter.
Faktisch besteht das Führungsteam der KVB bereits seit September 2024 nach dem Wechsel des Finanzvorstands Thomas Schaffer zur Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG nur noch aus drei Personen.
Im Oktober 2025 wird Technik-Vorstand Jörn Schwarze in den Ruhestand gehen. KVB-Chefin Haaks hat bereits angekündigt, ihren Vertrag spätestens Ende März 2026 vorzeitig auflösen zu wollen. Für diese beiden Positionen werden bereits Nachfolger gesucht. Der Vertrag von Arbeitsdirektor Peter Densborn läuft noch bis 31. Mai 2028.