Vox-Sendung „Biete Rostlaube, suche Traumauto“Ärger um Schrottwagen aus TV-Show
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Pascal Heuterges hat viel Ärger mit seinem blauen Ford Fiesta, den er in einer Fernsehsendung erwarb.
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Köln – Nur vier Kilometer sei er gefahren, dann habe der Ford Fiesta schlapp gemacht. Ende November nahm Pascal Heuterges an der Vox-Sendung „Biete Rostlaube, suche Traumauto“ teil, weil er schnell einen Ersatz für seinen unbrauchbaren Nissan brauchte. In der Sendung verschafft Moderatorin Panagiota Petridou Eigentümern abgewrackter Mühlen zu einem weitaus besseren Auto – „durch das gekonnte Aufmöbeln ihrer schrottreifen Wagen und den geschickten An- und Verkauf von weiteren Fahrzeugen“, wie es bei Vox heißt. Am Anfang steht der Schrottwagen, am Ende das erhoffte Modell. Dazwischen liegen mehrere Autoverkäufe.
Heuterges war nicht die Hauptperson der Sendung, vielmehr eine Station auf dem Weg zum gewünschten Traumauto. Durch Zufall war er an die blonde TV-Händlerin geraten. In einem Internetportal hatte eigentlich ein Autohändler aus Brühl den 17 Jahre alten Ford angeboten. Als der 26-Jährige die angegebene Nummer wählte, meldete sich die Produktionsfirma von „Biete Rostlaube, suche Traumauto“. Heuterges glaubte, was der Mann am Telefon sagte: Dass man es sich nicht erlauben könne, über das Fernsehen ein Schrottauto zu verkaufen. Mittlerweile ist der kaufmännische Angestellte schlauer.
Kurz nach dem Drehtag mit Panagiota Petridou habe die Kupplung ihren Geist aufgegeben. Heuterges sagt, dass Vox den Wagen daraufhin prüfen ließ, aber keine Zeit für die Reparatur gehabt habe. Heuterges’ Werkstatt stellte fest, dass nicht nur die Kupplung ausgetauscht werden muss, sondern auch die Holme unter den Türen verrostet sind und die Kühlung defekt ist. Die Gesamtkosten für die Reparaturen beliefen sich auf rund 1200 Euro. Bezahlt hatte Heuterges für den Wagen gerade einmal 1150 Euro.
Bei einem normalen Autokauf hätte er das Auto vor der Vertragsunterzeichnung der Werkstatt vorgestellt, sagt der enttäuschte Autobesitzer. Hier habe er aber dem Fernsehen vertraut. „Es war ein Griff ins Klo“, resümiert Heuterges. Mittlerweile hat er den Kupplungsschaden für 700 Euro reparieren lassen. Vox bot ihm an, die Hälfte zu übernehmen. Über die weiteren Schäden sei noch nicht verhandelt worden. Heuterges reicht das bisherige Angebot nicht aus. Er will bald mit seiner Freundin eine Weltreise unternehmen und braucht dafür jeden Euro. Auf Anfrage wollte Vox sich nicht zu Details äußern. Man stehe noch in Verhandlungen, so eine Sprecherin. Eine einvernehmliche Lösung „liegt uns sehr am Herzen“.
Rechtlich könne er nichts tun, meint Heuterges. Vox habe im Auftrag einer Privatperson verkauft, weshalb er nicht vom Vertrag zurücktreten könne. Moralisch sei der Handel aber verwerflich: „Für einen TV-Sender finde ich es ziemlich armselig, dass die mit solchen Methoden arbeiten.“