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5100 LED-LampenNeue Weihnachtsbeleuchtung über der Schildergasse in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Beleuchtung

Die neue Weihnachtsbeleuchtung 

Köln – Schildergasse und Hohe Straße erstrahlen in einem neuen Licht. Am Freitagabend wurde die frisch angeschaffte Weihnachtsbeleuchtung zum ersten Mal angeschaltet. Weiße Kugeln, die an Schnüren über der Fußgängerzone hängen – der eine mag darin Schneeflocken sehen, der andere Sternenhimmel, offiziell wird es „Lichtermeer“ genannt. Mehr als ein Kilometer Stahlseil wurde verarbeitet. 5100 Leuchtkugeln mit LED-Technik, die alle einzeln in Handarbeit aus zwei Hälften zusammengeklebt wurden, sind im Einsatz.

Für die Besucher der Einkaufsmeilen ist das eine angenehme Nebensache. Für die Initiatoren ist es aber auch ein Zeichen für die Zukunft der Straßen, die nicht erst seit Corona eine Wandlung durchmachen müssen. Über der Schildergasse wurde die Beleuchtung über den gesamten 400 Metern angebracht. Sie löst damit nach 25 Jahren die etwas aus der Mode gekommene Ausstattung mit Sternen und stilisierten Strahlen ab.

Kampf um jeden Meter Hohe Straße in Köln

Auf der Hohe Straße, die seit vielen Jahren gar keine Beleuchtung hatte, hatte es im letzten Winter schon ein Pilotprojekt auf 100 Metern mit der neuen Beleuchtung gegeben. Diese konnte nun um noch einmal 100 Meter verlängert werden. Auch der große Weihnachtsbaum am Schnittpunkt Hohe Straße/ Schildergasse bekam ein Facelift und einige Fassaden werden beleuchtet.

Die Erleuchtung von 100 Metern Hohe Straße hatte Annett Polster, Geschäftsführerin des Vereins Stadtmarketing, im vergangenen Jahr noch jede Menge Arbeitsstunden und Überredungskünste gekostet. Es war ein Kampf um jeden Meter. Sie konnte nur einen Teil der Anlieger für die Finanzierung gewinnen. Zu fern war einigen offenbar der Gedanke, sich jenseits der eigenen Verkaufsfläche zu engagieren.

Diesmal war es einfacher. 350 000 Euro steuerten die Immobilieneigentümer bei. Über 200 000 Euro kamen von der Köln Business Wirtschaftsförderung und dem städtischen Förderprogramm „Winterbeleuchtung 2021“, das ins Leben gerufen worden war, um die Einkaufsstraßen, die besonders unter den Einschränkungen der Pandemie gelitten haben, ein wenig zu unterstützten. Und wenn auch nur durch ein schöneres Licht.

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Viele sehen darin aber auch ein Symbol für einen neuen Geist in der City. Bürgermeister Ralf Heinen sagte: „Es ist schön zu sehen, wie die gemeinsamen Anstrengungen der Eigentümer und der Stadt zu diesem Ergebnis geführt haben. Ich hoffe, dass dieser positive Trend auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden kann.“ Frank Wenzel, Geschäftsführer der Aachener Grundvermögen, der acht Einzelhandelsimmobilien auf der Hohe Straße und zehn auf der Schildergasse gehören, stimmte zu. Dass sich jetzt sowohl die Privatwirtschaft als auch Politik und Verwaltung für ein gemeinsames Projekt zusammentun, sei eine sehr positive Entwicklung. Die City brauche Ambiente. Eine reine Aneinanderreihung von Filialen würde nicht mehr reichen.

Verbindung von Weihnachtsmärkten

Annett Polster betonte unterdessen, dass das Beleuchtungskonzept bundesweit wohl einmalig sei. Weil hier nicht typisch weihnachtliche Elemente gewählt wurden, könne es flexibel auch bei anderen Gelegenheiten eingesetzt werden. Was den finanziellen Aufwand angehe, so sei wohl nur noch Dortmund vergleichbar, aber dort sei die Dekoration ganz klar ausschließlich für die Adventszeit geeignet. Das „Lichtermeer“ sei nun Teil eines 3,5 Kilometer langen „Handelsrundlauf“ in der Innenstadt, der auch die Weihnachtsmärkte miteinander verbindet.