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Böhmermann-GedichtOliver Kalkofe wirft Merkel „Verrat an unseren Werten“ vor

Lesezeit 2 Minuten
Kalkofe

Komiker Oliver Kalkofe kritisiert Angela Merkel scharf.

  1. Oliver Kalkofe veröffentlichte auf Youtube ein Statement zum Fall Böhmermann.
  2. Der Komiker kritisiert Bundeskanzlerin Angela Merkel und das ZDF für ihren Umgang mit dem Fall Böhmermann scharf.
  3. Zu viele wichtige Leute hätten die eigentliche Satire hinter dem Gedicht nicht verstanden.

Köln – Oliver Kalkofe hat Angela Merkel für ihren Umgang mit dem Fall Böhmermann scharf kritisiert. Der Komiker veröffentlichte via Youtube ein Statement, in dem er sich hinter Jan Böhmermann stellt und die Entscheidung der Bundeskanzlerin, das Verfahren gegen den Satiriker zuzulassen, in Frage.

Kalkofe beginnt sein achtminütiges Statement mit der Einleitung: „Schon jetzt in den Geschichtsbüchern als die erste Satire, die zur Staatsaffäre wurde, weil viele wichtige Leute zur falschen Zeit den Witz nicht verstanden haben.“ Das Gedicht an sich, offensichtlich plump und beleidigend, sei keine Satire gewesen. Erst der Versuch Böhmermanns, zu erklären, was in Deutschland verboten und erlaubt sei, habe das Gedicht zu Satire werden lassen.

Böhmermann habe Erdogan lediglich sagen wollen: „Hör gut zu Wichtel, wir leben in einem Land in dem Humor noch nicht verboten ist und wenn man es geschickt anstellt, kann man dich noch viel mehr ärgern. (...) Blöd nur, dass dieses Spiel mit der Metaebene für viele zu hoch angesetzt war.“

Erst die Reaktion von Angela Merkel und des ZDF habe die Geschichte zu einer Staatsaffäre werden lassen. „Noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik hat ein Staatsoberhaupt ungefragt und unaufgefordert ein Stück Humorkritik abgeliefert. Wozu auch?“, kritisiert Kalkofe die Bundeskanzlerin und legt nach: „Diese Entscheidung wird vermutlich als mutloses Einknicken und Verrat an der Werten unseres Landes stehen bleiben.“

Der Fall habe bewiesen, dass Satirefreiheit in Deutschland dort ende, „wo der Adressat den Witz nicht verstanden hat “.

Die Entscheidung Merkels bedeute zwar nicht den Tod der Satirefreiheit, aber zumindest ein „gewaltiger Tritt in ihre Eier, die unsere Regierung damit nicht bewiesen hat. Wäre es nicht so traurig, könnte man darüber eigentlich nur lachen.“